Hinweise zur Vorbereitung auf die "praxisbezogene Aufgabe" für Studierende der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau

Praxisorientierte Aufgabe im 1. Schuljahr für alle Studierenden

Im Unterrichtfach „Baubetrieb“ bearbeiten alle Studierenden der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau während des ersten Schuljahres eine „praxisbezogene Aufgabe“.
Für angehende Meister entspricht diese „praxisorientierte Aufgabe“ dem Prüfungsteil 1A der Meisterprüfung, oft als „Meisterarbeit“ bezeichnet.

Die Zeit vor Schulbeginn nutzen!

Studierende der einjährigen und der zweijährigen Fachschule der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau sollten sich, sobald sie die Zulassung erhalten haben, Gedanken über ihr Thema für die praxisbezogene Aufgabe machen. In der Regel sind noch einige Wochen Zeit bis zum Schulbeginn. Diese Zeit sollte genutzt werden, um sich zu überlegen, welches Thema aus der bisherigen beruflichen Praxis sich für die Bearbeitung im 1. Schuljahr bzw. im Rahmen der Meisterprüfung eignet.

Mögliche Themen finden und Material sammeln

Als Themen sind eine Baustelle aber auch andere Arbeiten aus dem Garten- und Landschaftsbau möglich. Baustellen oder Arbeiten, die in die engere Wahl kommen, sollten mit Fotos dokumentiert werden und wichtige Daten und Zahlen (z. B. Leistungsverzeichnis, Kostenkalkulation, tatsächlicher Zeitaufwand usw.) notiert werden. Auf diese Weise wird erreicht, dass die grundlegenden Angaben zur Baustelle / Arbeit vorhanden sind und die Baustelle / Arbeit mit Bildern anschaulich dargestellt werden kann.

Themeneinreichung und Themenfestlegung im 1. Schuljahr

Im Laufe des Schuljahres werden die Studierenden aufgefordert ein Thema beim Prüfungsausschuss einzureichen. Die endgültige Auswahl und Formulierung des Themas für die praxisorientierte Aufgabe erfolgt in Absprache mit dem Prüfungsausschuss.
Anforderungen an das Thema der praxisorientierten Aufgabe

Qualifikation als Baustellenleiter nachweisen

Die praxisbezogene Aufgabe soll den Studierenden in die Lage versetzen, ein interessantes Thema aus seinem erlebten beruflichen Alltag komplex aufzubereiten, zu untersuchen, zu hinterfragen und daraus auch neue (allgemeingültige) Erkenntnisse zu ziehen.
Dabei soll eine intensivere Aufbereitung angestrebt werden, als dies im normalen betrieblichen Arbeitsablauf möglich wäre. Die Arbeit soll die Qualifikation als Baustellenleiter nachweisen, weshalb Fragen der Baustellenorganisation und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen ein wesentlicher Bestandteil sein sollen.

Umfassende und tiefgehende Darstellung

Die praxisbezogene Aufgabe soll ein tatsächliches Thema aus dem erlebten betrieblichen Umfeld des Prüflings umfassend und tief darstellen.
Es können auch spezialisierte Bereiche aus dem Garten- und Landschaftsbau thematisiert werden (z.B. Unterhaltung und Pflege historischer Gärten, Baumpflege und -sanierung, Grünflächenpflege, Sport- und Golfplatzbau, Schwimmteichbau…), sofern sie der beruflichen Praxis des Prüflings entsprechen. Mit dem Spezialisierungsgrad des gewählten Themas geht immer auch eine detaillierte praxisorientierte Bearbeitung einher, um technische, baubetriebliche und wirtschaftliche Aspekte aufzeigen zu können.
Unverbindlicher Vorschlag für mögliche Inhalte der praxisbezogenen Aufgabe

Vorstellung der Baubeteiligten

  • Auftraggeber, Auftragnehmer
  • Betriebsbeschreibung, Baustellenbeschreibung, Anbahnung bzw. Auftragsbeschaffung

Baustellenorganisation und Baustellenablauf

  • Baustellenvorbereitung
  • Leistungs- und Massenübersicht
  • Beschreibung des Bauablaufes mit Personal-, Maschinen-, Material- und Subunternehmereinsatz
  • bautechnische Beschreibung
  • vegetationstechnische Beschreibung mit Pflanzenverwendung, Begründung

Baustellendokumentation

  • Leistungsverzeichnis (LV)
  • Pläne (Ausführungspläne, Pflanzpläne, Detailpläne, Schnitte: maßstäblich)
  • Bilder

Beurteilung / Hinterfragen / Kritik

  • der Baustellenorganisation, des Bauabluafes, der technischeen Ausführung
  • der Personal-, Material- und Maschinendisposition
  • Beleg
    z. B. durch Vorkalkulation, Nachkalkulation
    mit Vergleich des Baustellenergebnisses, der Zeitansätze im Soll-Ist-Vergleich
    vertragsrechtliche Betrachtung (Nachträge, Abrechnung)

Verbesserungsvorschläge

  • für die konkrete Bauabwicklung und für künftiges betriebliches Handeln