„Eigenständiges Arbeiten, Erfahrungen sammeln und der fachliche Austausch mit anderen waren für mich das wichtigste im Praktikum“, lautet das Fazit eines angehenden Weinbautechnikers. Über ihre Erfahrungen im Pflichtpraktikum im In- und Ausland berichten die Studierenden Mitte November vor den Mitstudierenden und Lehrkräften.
Das Praktikum zu Beginn des zweiten Schuljahres dient zum einen dazu, dass die angehenden Techniker/Technikerinnen die bisher erworbenen fachlichen Kenntnisse anwenden und festigen aber auch Neues dazu erwerben. „Ich habe ganz bewusst ein Weingut in Österreich gesucht, das meinem zuhause ähnlich ist. So konnte ich viel lernen, was ich in meinem Betrieb umsetzen kann“, fasste ein Studierender seinen „Lerngewinn“ im Praktikum zusammen. Neben der Fachkompetenz soll das Praktikum die Sozialkompetenz im Umgang mit Kunden und Mitarbeitern erweitern und vertiefen. Insgesamt trägt die Praktikumszeit dazu bei, die Studierenden auf die zukünftige Rolle als Führungskraft vorzubereiten.
Manche der angehenden Techniker und Technikerinnen finden über das Praktikum auch ihren späteren Arbeitsplatz.
Schwerpunktmäßig sollen die Studierenden im Praktikumsbetrieb in den Bereichen Produktion und Dienstleistung, Handel, Marketing und Vermarktung sowie Betriebsorganisation und Mitarbeiterführung Erfahrungen sammeln. „Ich fand es cool, dass ich im Keller so viel selbständig entscheiden und ausführen durfte“, stellt ein Studierender fest. Daneben bietet das Praktikum im Ausland auch die Möglichkeit, mit den kulturellen Besonderheiten des Landes Bekanntschaft zu machen. „Das Leben in Österreich und die Mentalität der Österreicher haben wir in den acht Wochen gut kennengelernt“, meinen zwei Studierende, die als Praktikantinnen in einem Weingut in der Wachau waren.
Die Studierenden der Fachrichtung Weinbau und Oenologie verbringen in der Regel acht Wochen in Weingütern im europäischen Ausland oder auch mal in Übersee. Die Studierenden können sich ihren Praktikumsbetrieb selbst suchen. Dabei werden alle Betriebe, die im weitesten Sinne dem Weinbau zuzurechnen sind, als Praktikumsbetriebe anerkannt. Die Schule stellt den Studierenden eine Übersicht mit Anschriften von Betrieben, die bereits häufiger Praktikanten und Praktikantinnen aus Veitshöchheim aufgenommen haben, zur Verfügung und berät bei der Betriebsauswahl.
Die Schule bewirbt sich alljährlich um Fördermittel im Rahmen des EU-Programmes „ERASMUS +“. Studierende, die ihr Praktikum im europäischen Ausland absolvieren, können, wenn entsprechende Fördergelder zur Verfügung stehen, eine finanzielle Unterstützung aus diesen Mitteln zur Förderung der beruflichen Bildung erhalten.
In diesem Jahr hatten sich die zukünftigen Führungskräfte z. B. Österreich, Italien und die Schweiz für ihr Praktikum ausgesucht.
Ihre Erlebnisse und Erfahrungen reflektieren alle Studierenden in einem schriftlichen Praktikumsbericht. Außerdem präsentieren sie zusätzlich in einem Vortrag den Betrieb und ihre Erfahrungen den Studierenden aus dem ersten Schuljahr und den Lehrkräften ihrer Fachrichtung. Sie stellen dabei die Geschichte und die Philosophie des Unternehmens vor, beschreiben die Größe, Ausstattung sowie die Arbeitsschwerpunkte und berichten von ihrem Lerngewinn. Mit schönen Fotos von Sehenswürdigkeiten und Landschaften aber auch mit Erzählungen von Ausflügen zu anderen Betrieben und Freizeitvergnügungen machen sie Lust auf ein Auslandspraktikum.