Landgarten Himmelstadt
Main-Spessart: Reinhard Steinmetz

Mann in grüner Hängematte unter einem Baum, dahinter Rasen, Pflanzen, Gartenhäuschen

© Landratsamt Main-Spessart

Idyllisch am Main gelegen und eingerahmt von grünen Weinbergen liegt das Weihnachtsdorf Himmelstadt, das auch durch die erste Dorfgartenschau in Deutschland bekannt ist. Direkt am Main liegt der Landgarten Himmelstadt der Familie Steinmetz. Schon mehrmals öffnete das bunte Gartenparadies seine Pforte am Tag der offenen Gartentüre. Nun wird der 2500 qm große Landgarten den ganzen Sommer über auch für Gruppen geöffnet.
Herr Steinmetz, welche Rolle spielt der Garten allgemein in Ihrem Leben?
Eine ganz wichtige. Der Garten spielt seit einigen Jahren tatsächlich eine Hauptrolle in meinem Leben. Er ist für mich ein Wohlfühlort, ein Ort zum Glücklichsein. Hier fühle ich mich lebendig und kann auch mein kreatives Potential ausleben. So entstehen immer wieder neue Projekte, wie zum Beispiel das „Grüne Klassenzimmer“ (ein Angebot für Schulen) oder ganz neu „Der Weg zum Glück“, hinter diesem Namen verbirgt sich ein meditativer Spaziergang mit verschiedenen Stationen durch unseren Garten.
Was macht den Garten aus Ihrer Sicht besonders?
Unser Garten ist ein Naturgarten. Wir wollten einen Garten schaffen, in dem es nicht nur uns gut geht, sondern der gleichzeitig ein Lebensraum für ganz viele Tiere und Pflanzen ist. Meine Philosophie ist: Dem Menschen geht es nur gut, wenn es auch der Natur gut geht. Wir haben einen sehr lebendigen Garten mit vielen Vögeln, Eidechsen, Insekten und Igeln. So findet der Naturfreund bei uns immer etwas zum Innehalten und Beobachten.
Welche persönliche Verbindung haben Sie mit dem Garten?
Ich bin hier groß geworden und so ist der Garten für mich auch ein Stück Kindheit. Früher standen hier sehr viele Johannisbeersträucher und oft musste ich noch vor der Morgenmesse ein Steig Beeren pflücken. Der Garten war in erster Linie ein Nutzgarten für eine gesunde Selbstversorgung. Der Charakter des Gartens hat sich mit den Jahrzehnten gewandelt.
Was verbindet Sie mit der Region?
Wir leben in einer wunderschönen Naturlandschaft, die es lohnt entdeckt und erwandert zu werden. Nicht zu vergessen den Weinbau, der vielerorts unsere Landschaft prägt und andererseits mit dem Produkt Frankenwein etwas ganz Besonderes bietet. Ich schätze den Wein aus unserer Region sehr. Wir haben daher vor einigen Jahren selbst einen alten Weinberg übernommen und bauen hier den sogenannten „fränkischen Satz“ an. Wir sind die einzigen Winzer in Main-Spessart, die diese alten Sorten in der typischen Kombination anbauen. Auch im Weinbau ist uns die Natur wichtig und so haben wir auf biologischen Anbau umgestellt, so können wir unseren Wein mit gutem Gewissen genießen.
Welches sind die Lieblingsecken im Garten?
Es gibt etliche Lieblingsplätze, die je nach Wetter, Tageszeit und Gemütslage variieren. Es gibt Plätze, an denen ich gerne allein mit einer Kaffeetasse sitze, einen Pavillon, der von der ganzen Familie zum Frühstück genutzt wird oder auch lauschige Plätze, die im Sommer förmlich zu einem abendlichen Schoppen mit meiner Frau einladen.
Was sind die Besonderheiten in den einzelnen Jahreszeiten. Spricht Sie eine Jahreszeit im Garten besonders an.
Jede Jahreszeit hat ihren eigenen Reiz. Für mich ist der Höhepunkt der Sommer mit seinen lauen Nächten, die dazu verführen lange im Garten sitzen zu bleiben. Die Jahreszeiten spiegeln das Leben wider mit seinem Werden und Vergehen. Die Natur lässt sich von uns nicht wirklich beeinflussen. Sie geht ihren Lauf. Im Herbst verabschiedet sie sich mit einer großen Farbenpracht und die Ruhe im Winter nutze ich gerne, um neue Ideen und Pläne für das nächste Jahr zu entwickeln. Wenn dann im Frühjahr die Natur wieder zum Leben erwacht, gehen auch wir wieder mit frischem Elan ans Werk.
Warum lohnt es sich für Sie mehr Zeit im Garten zu verbringen?
Im Garten sind wir in ganz engen Kontakt mit den Naturelementen, das erdet im wahrsten Sinne des Wortes. Man kann bei der Gartenarbeit wunderbar entspannen und glücklich sein.
Können Sie dies auch anderen raten? Und welche Tipps hat der Gartenbotschafter?
Ich bin ein Gartenliebhaber mit Sendungsbewusstsein. Es ist mir, gemeinsam mit meiner Frau, ein echtes Anliegen Menschen für einen naturnahen Garten zu gewinnen. Er ist optisch schön und macht gleichzeitig weniger Arbeit als ein Garten mit hochgezüchteten gebietsfremden Arten, die ständig gehegt und gepflegt werden müssen. Naturnahe Gärten sind eine Wohlfühloase. Ein Garten ist natürlich immer mit Arbeit verbunden, aber ich bin mir sicher: Jeder kann sein Glück im Garten finden.
Blick über einen Garten mit Staudenbeeten, Rasenflächen, Brunnen und Bäumen

© Landratsamt Main-Spessart

Mann kniend zwischen Kräuterbeeten

© Landratsamt Main-Spessart

Blick auf Gartenhäuschen, Baum und Rasenfläche davor, links davon Staudenbeete

© Landratsamt Main-Spessart

Frau und Man in einer Gartenlaube gegenüber am Tisch sitzend

© Landratsamt Main-Spessart

Blick aus dem Schatten eines Baum mit Bepflanzung und Sitzbank in den hellen Garten

© Landratsamt Main-Spessart