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Mit dem Hochbeet Gemüsegenuss auf kleinstem Raum
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Kein Platz im Garten für den Anbau von Gemüse? Lassen Sie sich überraschen, welch kleines Schmuckstück bereits auf wenigen Quadratmetern entstehen kann. Für ein Hochbeet braucht man nur wenig Grundfläche.

Vorteile

  • • Es ermöglicht ein rückenschonendes Arbeiten.
  • • Es erwärmt sich schneller als ein Bodenbeet.
  • • Es liefert in der Regel hohe Erträge.
  • • Es ermöglicht das Gärtnern auch auf weniger ertragreichen Böden.
  • • Es bietet Schutz vor Schnecken und Wühlmäusen.

Materialien

Hochbeete gibt es in kastenförmiger, nierenförmiger oder sechseckiger Form zu kaufen, aus Holz, Kunststoff, Beton, Stein oder Metall. Am preisgünstigsten ist der Eigenbau mit Holz. Mit etwas handwerklichem Geschick wird ein Hochbeet zum attraktiven Gestaltungselement auch im Ziergarten. Hier kommen vor allem ästhetisch ansprechende Materialien wie Natursteine, bearbeitete Holzbretter oder Weidenrutengeflechte zum Einsatz. Die wichtigste Regel bei einem Hochbeet lautet: Es muss stabil gebaut sein, denn das Gewicht der Erde drückt nach allen Seiten.

Wie wird es gebaut?

Einfach und kostengünstig ist die Verwendung von ungeschälten Fichtenstangen mit einer Stärke von 10 bis 12 cm. Die Stangen werden wechselseitig zwischen zwei eingerammte Pfähle gelegt, bis man die gewünschte Höhe von 70 bis 80 cm erreicht hat. Bei den Stirnseiten verfährt man genauso. Die Breite richtet sich nach der Armlänge des Benutzers. Sie sollte so sein, dass er von beiden Längsseiten aus bequem zur Beetmitte reicht. Man rechnet mit 1,40 bis 1,50 m lichte Breite. Die Länge ist variabel, sollte aber 6 m nicht überschreiten. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von 40 mm starken, mit einem pflanzenfreundlichen Holzimprägniermittel behandelten Kastenbohlen. Um das Ausbiegen der Bohlen zu verhindern, müssen im Abstand von einem Meter stärkere Pfähle in die Erde geschlagen werden.

Als eine Art Dauerlösung bieten sich 60 bis 80 cm hohe und 50 cm breite L-Betonsteine an. Sie werden dicht aneinander mit dem Fuß nach innen gestellt. Für die Stirnseiten gibt es besondere Ecksteine. Empfehlenswert ist es, die L-Betonsteine auf ein frostsicheres Fundament zu stellen und sie mit entsprechenden Dübeln an dem Fundament zu befestigen. Es werden im Handel auch Fertigteile aus Beton angeboten.

Soll das Hochbeet von Rollstuhlfahrern genutzt werden, muss der Weg 75 bis 100 cm breit sein. Für diesen Personenkreis gibt es spezielle Tische, die nur auf Füßen stehen, so dass man besser heranfahren kann.

Innenaufbau (Füllung)

Als untere Schicht werden 40 cm gut durchlässige, sandige Ackererde ohne Humusanteil eingefüllt. Eine solche Erde ist strukturstabil und gewährleistet eine gute Belüftung. Zum Verfüllen der restlichen 40 cm braucht man gute, lockere, humose Gartenerde. Steht nur Gartenerde in schlechter Qualität zur Verfügung sollte für die oberen 15 cm humusreiche Erde (Erdhandel) zugekauft werden. Einige Wochen nach dem Einfüllen sackt die Erde leicht zusammen. Dieser Verlust wird wieder mit Gartenerde aufgefüllt.

Nutzung

Bis auf den sehr hoch und mächtig wachsenden Mais eignen sich alle Gemüsearten für den Anbau auf dem Hochbeet. Stabtomaten sollten dabei mehrtriebig gezogen werden, um ihre Höhe zu begrenzen. Gemüsearten wie Paprika, Buschtomaten, Gurken und Zucchini gedeihen besonders gut, da sich das Erdreich im Hochbeet schneller erwärmt. Die Erwärmung führt auch zu einem schnelleren Austrocknen der Erde, was aber durch Mulchen zum Beispiel mit Rasenschnitt wieder ausgeglichen werden kann.

Anbauplan für ein Hochbeet

Im März werden Möhren, Rettich oder Kohlrabi und Kresse gesät. Gleichzeitig erfolgt die Pflanzung von Kopfsalat im Reihenabstand laut Zeichnung. Nach der Kresseernte wird eine Reihe Rote Rüben gesät. Mitte Mai, nach der Salaternte, kommen die Tomaten mit einem Pflanzabstand von 50 cm in der Reihe und Gurken mit einem Pflanzabstand von 30 cm in der Reihe aufs Beet. Ab August - nach der Ernte der Roten Rüben - kann Endivien gepflanzt werden. Nach dem Abräumen der Gurken bietet sich die Einsaat von drei Reihen Feldsalat zwischen Endivien und Tomaten an.

Düngung

Eine jährliche Gabe von 3 l Kompost/m² sorgt für eine ausreichende Versorgung mit den Grundnährstoffen Phosphor, Kali und Magnesium sowie Humus. Daneben wird die für die jeweilige Gemüsekultur erforderliche Stickstoffmenge gegeben. Wird viel mit Rasenschnitt gemulcht, kann die Stickstoffdüngung reduziert werden.