Gartentipp
Lagerung von Obst und Gemüse für den Winter
13. November 2023
Auch in der kalten Jahreszeit Gemüse und Obst aus dem Garten genießen? Damit die Wintervorräte lange frisch bleiben, benötigen sie gute Lagerbedingungen. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps, wie Sie die Obst- und Gemüseernte aufbewahren können.
Knackiges Obst und Gemüse während der kalten Jahreszeit liefert gesunde Frische. Kommt die Ernte aus dem Garten, dann ist dies unschlagbar regional.
Einlagern von Erntegut
Nur gesundes Herbst- und Wintergemüse eignet sich für eine Lagerung über einen längeren Zeitraum sowie Äpfel ohne Verletzungen, Schimmel-, Faulstellen oder andere Schädigungen. Waschen Sie Rote Bete, Möhren und andere Knollen- und Wurzelgemüse nicht. Sie sind haltbarer, wenn sie mit leicht anhaftender Erde in Eimer, Kisten oder einen großen Plastiksack kommen. Das Grün wird vorher abgedreht. Warten Sie mit dem Ernten noch ein paar Tage, wenn es geregnet hat, damit die Erde am Gemüse nicht zu feucht ist. Das beugt Schimmeln und Faulen vor. Bei Kernobst eignen sich spät reifende Sorten, die zu einer möglichst langen Lagerfähigkeit knapp reif gepflückt werden. Färbt die Schalenfarbe von grün nach gelb um, ist der optimale Erntezeitpunkt. Für die Lagerung sortieren Sie das Erntegut sorgfältig aus. Trotzdem wird alle paar Tage das gelagerte Obst und Gemüse kontrolliert, so können Sie schnell reagieren und geschädigtes Lagergut entfernen, bevor anderes angesteckt wird.
Lagerbedingungen schaffen
Damit geerntetes Obst und Gemüse lang frisch hält sind kühle und nicht zu trockene Lagerbedingungen nötig. Lehm- und Erdkeller gibt es heute kaum mehr. Moderne Keller sind in der Regel zu warm und zu trocken. Nutzen Sie daher die kühlsten Möglichkeiten: Schuppen, Garage, schattige Balkone oder Kellerschächte. Die Lagerbehältnisse können mit gelochter Folie oder Zeitungspapier abgedeckt werden, um das Austrocknen des Erntegutes zu reduzieren. Wird es kalt und sinken die Außentemperaturen unter minus vier Grad schützen eine Decke, mehrere Lagen Zeitungspapier, Jutesäcke oder Ähnliches noch eine Zeit lang. Diese luftdurchlässigen Materialien wirken zudem gegen rasche Temperaturschwankungen. Erdmieten werden wieder verstärkt genutzt. Boxen, größere Gefäße, ausrangierte Waschmaschinentrommeln oder ähnliches werden in den Boden eingegraben und mit Deckeln oder Gittern abgedeckt, was vor Mäusefraß schützt. Das Lagergut selbst bedecken Sie mit trockenem Stroh zum Luftaustausch und eventuell trockene Erde oder trockenen Sand.
Wem nur relativ warme Räume zum Lagern bleiben, kann zum Aufbewahren große Plastiktüten verwenden. Dies verhindert ein schnelles Austrocknen und verzögert die Nachreife. Wenige kleine Schlitze oder Löcher mit einer Stricknadel sorgen für den nötigen Luft- und Feuchtigkeitsaustausch.
Lange Nutzung der Gartenbeete
Kälteunempfindliche Gemüse bleiben am besten so lange wie möglich im Beet stehen. An milden Tagen wachsen die Pflanzen oft noch. Wintersalate, Wurzel- und Knollengemüse vertragen sogar leichte Fröste, die sich mit Vlies zuverlässig abhalten lassen. Grün- und Rosenkohl, Lauch und Feldsalat überdauern im Garten auch ohne Schutz.
Allgemeine Lagertipps
Lagern Sie Gemüse und Kartoffeln nicht zusammen mit Obst. Besonders Äpfel bilden das Reifegas Ethylen, was Kartoffeln austreiben und Gemüse schneller welken lässt. Heben Sie Kartoffeln nicht unter fünf Grad Celsius auf, da sie sonst Stärke in Zucker umbauen. Wo möglich, werden auch späte Apfelsorten getrennt von den bereits eingelagerten früheren Äpfeln und Birnen aufbewahrt.
Kontrollieren Sie alle paar Tage das Vorratslager! Krankes und Faules wird gleich aussortiert, um eine Ansteckung zu verhindern. Besteht die Gefahr von Mäusefraß, stellen Sie vorbeugend Fallen auf. Essen und verarbeiten Sie früher reifende Apfelsorten stets zuerst. Dann profitieren Sie im Frühjahr möglichst lange von den besser haltbaren Lagersorten. Bei Kernobst, Wurzel- und Knollengemüse empfiehlt es sich, zunächst kleinere Exemplare zu verwerten. Durch ein gewisses Schrumpfen zum Lagerungsende lassen sie sich vergleichsweise schwieriger schälen als große Ware.