Sortenempfehlung
Birnen

Reife Birnen mit bräunlichen Flecken auf der Unterseite und Laubblättern hängen am Ast.

Der Anbau von Tafelbirnen beschränkt sich meist auf Betriebe mit Äpfeln als Hauptkultur. Dabei können die Früchte mehr als nur eine Nische sein. An der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) wird seit Jahren ein kleines Birnensortiment getestet und stetig mit verfügbaren Neuheiten erweitert. Die folgende Seite soll einen Überblick über die Ergebnisse geben.

Sortenempfehlungen

  • 'Williams Christ'
    • Blüte: mittelfrüh
    • Reifezeit: Mitte bis Ende August
    • Bemerkungen: Hauptsorte für die Herstellung von Bränden, Vorerntefruchtfall, gute Qualitäten können auch in der Direktvermarktung abgesetzt werden, schlechte Lagereigenschaften, auf Quittenunterlagen nur mit Zwischenveredelung, schwacher bis mittlerer Wuchs.
  • 'Conference'
    • Blüte: mittelspät
    • Reifezeit: Anfang bis Mitte September
    • Bemerkungen: gute Erträge, teilweise starke Berostung und kleinfrüchtig, zu starke Berostung für den Bioanbau, gute Lagerfähigkeit, guter aromatischer Geschmack, Typ 202 = Standard, mittelstarkes Wachstum.
  • 'Alexander Lucas'
    • Blüte: mittelfrüh
    • Reifezeit: Mitte bis Ende September
    • Bemerkungen: Lagersorte, guter Geschmack nur bei optimaler Reife, kein gutes Aussehen, starkes Wachstum, neigt zu Steinfrüchtigkeit und Orangenhäutigkeit, Anbau rückgängig, wird als Lagersorte von 'Novemberbirne' abgelöst.
  • 'Gerburg'
    • Blüte: mittelspät
    • Reifezeit: Anfang bis Mitte September
    • Bemerkungen: zweifarbig, attraktiv, gut für Direktvermarktung, weiches schmelzendes Fruchtfleisch, sehr guter Geschmack, ruhige Bäume, gute regelmäßige Erträge.
  • 'Novemberbirne'
    • Blüte: früh
    • Reifezeit: Ende September bis Anfang Oktober
    • Bemerkungen: Trotz früher Blüte (aber lang anhaltend) ertragreich, gute Lagersorte, blüht auch am 1-jährigen Holz und muss da auch tragen, um nicht zu groß zu werden, Spindel kurz geschnitten ideal, guter Ertrag, bei zu wenig Behang zu große Früchte, in ersten zwei Fruchtjahren nicht einlagern, Lagerprobleme bei Früchten über 330 Gramm, schwachwachsende Sorte, Quitte A bevorzugen im Nachbau und auf nicht so guten Böden, auf jungfräulichen guten Böden Quitte C, Zwischenveredlung mit 'Gellertsbutterbirne', keine Chlorosen, ohne Zwischenveredlung Chlororsen, Befruchter 'Williams Christ' oder 'Harrow Delight'. Weitere Namen: 'Novembra', 'Nojabrskaja', 'Xenia'®
  • 'Venus'
    • Blüte: mittelspät
    • Reifezeit: Ende September bis Anfang Oktober
    • Bemerkungen: Mittlere Erträge, großfrüchtig, Lagerbirne, sehr gute Lagerfähigkeit, Geschmack bei der Ernte nicht optimal, nach Lagerung gut bis sehr gut, grüne etwas berostete Früchte mit teilweise leicht roter Backe, fruchtet an Langtrieben.

Weiteren Neuheiten wie 'Alessia', 'Salsa' und 'Fred' befinden sich gerade in der Prüfung.

Glockenförmiger Birnen mit rot gefärbt auf grünem Grund und Laubblättern hängen am Ast.

'Williams Christ'

Reife Birnen mit bräunlichen Flecken auf der Unterseite und Laubblättern hängen am Ast.

'Conference'

Kelchbauchigen Birnen mit gelb-grünen-glatten Schale und Laubblättern hängen am Ast.

'Alexander Lucas'

Reife Birnen mit rot gefärbt auf gelbem Grund und Laubblättern hängen am Ast.

'Gerburg'

Grüngelbe Birnen mit bräunlicher marmorierter Schale und Laubblättern hängen am Ast.

'Novembra'

Grüngelbe Birnen mit rotem Backen und Laubblättern hängen am Ast.

'Venus'

Bauchförmigen rote Birnen und Laubblättern hängen am Ast.

'Alessia'

Grüngelbe Birnen mit roter Deckfarbe und Laubblättern hängen am Ast.

'Salsa'

Anbauhinweise

  • Mit Zwischenveredelungen, wie z. B. 'Gellerts' können Verträglichkeitsprobleme zwischen der Sorte und der Unterlage behoben werden. Wichtig bei 'Williams Christ' und 'Kaiser Alexander' ('Boscs Flaschenbirne').
  • Pflanzabstand: 3,5 x 1,5 m, bei Quitte C: 3,3 x 1,2 m.
  • Ein Anbau unter biologischen Bedingungen ist in sommertrockenen Gebieten mit den Sorten 'Williams Christ', 'Gerburg', 'Novemberbirne' und 'Venus' gut möglich.