Nachbericht zur Veranstaltung am 21.09.2023
2. Bayerischer Azubitag zum Netzwerken im Ökogartenbau
von Teresa Lukaschik, LVÖ

Strahlendes Herbstwetter,
40 Junggärtnerinnen und -Gärtner,
und große Neugier auf fachliche Themen und Berufskolleginnen und -Kollegen:
Das ist der Azubitag Ökogartenbau an der LWG Bamberg!

Der Azubitag wurde letztes Jahr vom Kompetenzzentrum Ökogartenbau zusammen mit der Landesvereinigung Ökologischer Landbau in Bayern e.V. (LVÖ) ins Leben gerufen - und hat ins Schwarze getroffen. Am 21. September fand er dieses Jahr wieder statt und war ein voller Erfolg.

Logo der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern.

Der Tag besteht aus einer bunten Mischung aus Workshops, angeleitetem Austausch, Teamaufgaben, leckerer Verpflegung und vor allem Zeit für freien Austausch. Alle Sparten des Erwerbsgartenbaus (Gemüsebau, Stauden, Zierpflanzen, Obstbau) und auch alle Ausbildungsjahre sind eingeladen. Außerdem reisen die Azubis aus ganz Bayern an – zum Beispiel vom Chiemsee, von Hof, von Illertissen und von Berg (Oberpfalz). Fachlich wurden die Workshop-Themen fast alle vom Personal der LWG abgedeckt - einzig für den Gentechnik-Workshop war dankenswerterweise Dr. Martha Mertens vom Bund Naturschutz angereist.

Die Teilnehmenden konnten aus dieser Liste jeweils zwei Workshops wählen:

  • Gentechnik, was geht mich das als Bio-GärtnerIn an? Eine ganze Menge! (Martha Mertens, Bund Naturschutz)
  • Gemüsebauversuche Ökogartenbau - Von der Idee zur Umsetzung (Patrick Nastvogel, LWG)
  • Boden und Düngung – Bodenproben ziehen und verschiedene organische Dünger im Vergleich (alle, Dr. Veronika Vikuk, Thomas Mück, LWG)
  • Agroforst: Bedeutung, Möglichkeiten und Grundlagen (Nicolas Müller, LWG)
  • Berrylicious – Tipps und Tricks für den erfolgreichen Bio-Beerenanbau (Josef Eichhorn, LWG)

Der Workshop „Reduzierter Torfeinsatz im Gartenbau – Hintergründe und Möglichkeiten“ stieß zwar auf großes Interesse, aber aufgrund einer Erkrankung des Referenten musste er leider ausfallen.
Die „Wissenshäppchen“ von 90 Minuten haben sich bewährt – einzig die Auswahl fiel einigen schwer. Der Satz „Ich hätte gerne überall mitgemacht“, fiel nicht nur einmal und spricht für das breite fachliche Interesse der Auszubildenden.
Dabei unterscheidet sich der Azubitag zum Netzwerken im Ökogartenbau bewusst von anderen Azubitagen: Die Themen sind nicht nach Lehrplänen oder Prüfungen ausgerichtet und somit keine Vorbereitung auf den Abschluss. Vielmehr stehen die Relevanz für den Ökolandbau und aktuelle Themen für die Branche im Fokus.
Der Standort Bamberg ist nicht nur wegen der Referenten vor Ort gut geeignet: Auch die großzügigen Flächen und die vielen Anschauungsmöglichkeiten sind perfekt. Die Azubis bekommen so nebenher Einblicke in Forschungstätigkeiten der Landesanstalt, diskutieren Bestände oder sind ganz praktisch tätig: Im Boden-Workshop werden verschiedene Methoden der Bodenprobengewinnung gezeigt und erprobt, mal mit weniger Kraftaufwand, mal mit mehr. Diese Art der Bildung – ganz praktisch, anschaulich, interaktiv und im direkten Austausch mit den Expertinnen und Experten macht den Azubitag zu einer ganz besonderen Veranstaltung während der Ausbildung.
Der Schwerpunkt Ökogartenbau bietet für manche den ersten, sehr niedrigschwelligen Kontakt zum Bio-Anbau. Er spiegelt sich in den Workshop-Themen wider. Ein Großteil der beteiligten Azubis lernen aktuell auf Bio-Betrieben – auch durch den Austausch mit Kollegen kann hier „reingeschnuppert“ werden. In der ausführlichen Feedback-Runde fiel ein Wunsch mit Abstand am häufigsten: „Bitte länger, am besten zwei Tage“. Ob dieser erfüllt werden kann, muss sich noch zeigen – aber dass es das Format Azubitag Ökogartenbau 2024 wieder gibt, das steht außer Frage!