Versuch 2012
13cm-Kombipots mit Gartenchrysanthemen

Töpfe mit Gartenchrysanthemen
Bei Beet- und Balkonpflanzen sind bunt zusammengestellte Töpfe schon üblich, auch fast alle Gartenchrysanthemen-Züchter bieten inzwischen Dreierkombinationen ihrer Sorten an. An der Bayerischen Landesanstalt in Veitshöchheim sind bereits solche Kombinationen in 19-cm-Töpfen im Freiland kultiviert worden. Da auch Interesse an bunten Chrysanthementöpfen in 13-cm-Töpfen besteht, wurden in diesem Jahr möglichst viele dafür geeignete Kombis getestet. Und zwar für Blühwoche 37 und 38 (Mitte September), um sie an der Herbsttagung in Veitshöchheim in Woche 39 blühend zeigen zu können.

Kulturverfahren

Zum Erreichen der passenden Pflanzengröße für die 13er Töpfe war ein möglichst exaktes Einhalten der Kulturempfehlungen der Firmen notwendig. Wie in der Übersichtstabelle der Kulturverläufe zu sehen ist, waren die Empfehlungen der Firmen für ihre Sorten recht unterschiedlich und eine Herausforderung für die Mannschaft unseres Versuchsbetriebs.
Der Termin des Direktsteckens reichte von KW 26 bis KW 29. Etwa die Hälfte der Kombis bekam ab dem Stecken für 3 Wochen Störlicht, um eine frühzeitige Induktion zu vermeiden. Nur Brandkamp und Dataflor empfahlen Stutzen. Für die meisten der Sorten wurde eine unterschiedlich lange Verdunklung (Kurztag) durchgeführt. Sechs verschiedene Verdunklungsverfahren konnten, teils durch Umräumen in den Gewächshäusern mit automatischer Verdunklung, bewerkstelligt werden. Im Freiland reduzierte man die Kurztagsbehandlungen aus organisatorischen Gründen auf zwei Verfahren. Von Hand wurde von KW 31 bis 33 und von KW 32 bis 33 verdunkelt. Ein längeres Verdunkeln ist nach den Erfahrungen früherer Jahre für eine zuverlässige Blüteninduktion nicht nötig.

Ergebnisse

Gewächshaus- und Freilandkultur

Alle Chrysanthemen-Kombis wurden sowohl im Gewächshaus als auch im Freiland kultiviert. Die Steuerung durch Kurztagsbehandlung wurde nicht, wie oben erklärt, bei allen Firmen an beiden Kulturorten identisch durchgeführt, da im Freiland nur bis KW 33 verdunkelt wurde aber im Gewächshaus nach Firmenempfehlungen teils bis KW 36. Brandkamp-Kombis blühten im Gewächshaus einige Tage später, die Kombis von Royal Van Zanten einige Tage früher und Gediflora-Kombis etwa eine Woche früher.
Im Gewächshaus blieben die Blüten der meisten Sorten etwa einen Zentimeter kleiner. Es waren teils weniger und lockerer aufgebaute Blüten an den Pflanzen. Einige Farben waren im Haus weniger intensiv.
Die meisten Kombis bauten sich im Haus deutlich lockerer und schwächer auf als im Freiland. Ohne Hemmstoffbehandlung waren nur die Kientzler-Sorten im Gewächshaus einige Zentimeter höher und breiter. Die restlichen Sorten wuchsen im Haus gleich groß oder einige Zentimeter kleiner. Wegen des auch deutlich lockereren Wuchses war hier ein 1 Zentimeter kleinerer Topf ausreichend. Auch führte dies im Gewächshaus im Schnitt zu einer Qualitätsminderung um etwa eine Note auf der Skala 1 bis 9.
Da sich die Chrysanthemen-Kombis im Freiland in besserer Qualität, besserem Pflanzenaufbau und oft mit kräftigeren Farben entwickelten, wird die Bewertung der Sortenzusammenstellungen im Folgenden an Hand der Freiland-Pflanzen durchgeführt.

Passende Kombinationen

Von den 46 geprüften Kombipots der Gartenchrysanthemen von 9 Firmen wurden 24 als gut oder sehr gut (+ oder ++) gelungen bewertet.
Von diesen 24 gelungenen Kombis waren 20 jeweils aus drei verschiedenen Farben einer Sortenfamilie zusammengestellt. Sorten einer Familie passen meist gut zusammen, da Laubform, Blütezeitpunkt, Blütenform, Blütengröße, Wuchshöhe und Wuchsstärke ähnlich sind. Dieses Erfolgsrezept wendeten vor allem Brandkamp, Royal Van Zanten, Fides, Gediflora und Syngenta an, wie aus der nachfolgenden Aufstellung zu ersehen ist.
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