Beet- und Balkonpflanzen-Versuche 2015
Ergebnisse der Beet- und Balkonpflanzen-Sortenprüfung 2015

B&B-Fläche Sortensichtung 2015

Prüfung der Gartenleistung an der LWG

Zu den Schwerpunktaufgaben des Sachgebietes Zierpflanzenbau an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim zählen Kulturversuche und Sortimentsprüfungen bei neuen Beet- und Balkonpflanzensorten und sommerblühenden Staudenpflanzen. Impulse zu Kulturversuchen und Sortimentsauswahl kommen vom Versuchsbeirat Zierpflanzen der LWG, insbesondere von den Bayerischen Zierpflanzenbauberatern, von Züchter- und Jungpflanzenfirmen und aus dem bundesweiten Arbeitskreis Beet- und Balkonpflanzen. Hierbei geht es immer um die Fragen, ob die neuen Sorten tatsächlich Verbesserungen zum bewährten Sortiment darstellen, ob sie leichter und wirtschaftlicher produziert werden können und den Konsumenten eine gute und nachhaltige Gartenleistung auf Balkon und auf Terrasse bieten.

Bei allen Prüfsorten galt es, sowohl Daten hinsichtlich der Kulturtechnik als auch hinsichtlich der Entwicklung unter Freilandbedingungen zu erfassen. Die Versuchsfragen im Rahmen der Kulturtechnik betrafen in erster Linie die bestmögliche Temperaturführung für eine nachhaltige Qualitätsproduktion möglichst unter Ausschluss von Hemmstoffen und chemischen Pflanzenschutzmitteln. Für eine solche nachhaltige Produktion dienen zum einen ein kühles Kulturverfahren mit Kulturbeginn in Woche sieben oder - deutlich risikoreicher - die Kultur im Freiland ab Ende März nach Durchwurzelung und erfolgtem Neuaustrieb der Pflanzen.

Weiterhin stand die Frühzeitigkeit von neuen Sorten bei unterschiedlichen Kulturverfahren im Mittelpunkt, d.h. welche neuen Sorten erreichten bei kühler Kultur mit Topftermin in Woche sieben oder bei späterem Topftermin (Normalkultur mit Cool Morning) bereits in Woche 16 das Vermarktungsstadium. 2015 wird zusätzlich die Eignung der sommerblühenden Pflanzen als Trachtpflanzen für Bienen bewertet.

Am Ende der Bewertungssaison wurden gemeinsam mit den bayerischen Zierpflanzenbauberatern Empfehlungen und Kulturinformationen zu neuen Sorten für die Beet- und Balkonpflanzen-Saison 2016 erarbeitet. Für die Sortensichtung stellten Züchter- und Jungpflanzenfirmen unentgeltlich Proben ihrer neuen Sortimente und von Vergleichssorten zur Verfügung. Auch wurden die Versuche großzügig von Zulieferfirmen für Substrate (Einheitserdewerk Patzer, Sinntal-Jossa und Erdenwerk Stender, Schermbeck), für Dünger (Planta Düngemittel, Regenstauf und Everris, Nordhorn).

B&B Freiland nach Frost -4°C

Kombination Gewächshauskultur und Freilandkultur

B&B Sortensichtung im Gewächshaus

Vorbereitung der Gartenleistungsprüfung

Ergebnisse Gartenleistung in der Freilandprüfung

Im Visier: Die Gartenleitung im Freiland

Für die Bewertung der Gartenleistung wurden alle Sorten bei Erreichen des Vermarktungsstadiums Ende April bis Mitte Mai in Container und Balkonkästen getopft und nach einer mehrtägigen Abhärtungsphase im Freiland aufgestellt.

Im Abstand von drei Wochen wurde an sechs Bewertungsterminen zwischen Woche 22 bis Woche 36 (04.09.2015) die Gartenleistung der Sorten erfasst. Bewertet wurden Kulturdauer, Gesamteindruck der Sorten zum Verkaufszeitpunkt und während der Freilandprüfung Blühintensität, Wuchsform und Pflegebedürftigkeit. Im Gesamteindruck spiegelten sich harmonisches Wuchsverhalten, Witterungsbeständigkeit und Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen wider. Ende Juli (Woche 31) wurde zusätzlich die Trieblänge ab Topf- bzw. Ampelrand gemessen. Alle Bewertungskriterien für Kulturverfahren und Gartenleistungsprüfung sind der Übersicht zu entnehmen.

Unwetter und anschließend hohe Einstrahlungswerte ab Mitte Mai führten bei einigen Pflanzenarten und -sorten in der Gartenleistungsprüfung zu erheblichen Schäden bis hin zu Ausfällen. Besonders betroffen mit Verbrennungsschäden reagierten Impatiens-Hybriden und Begonien (Begonia boliviensis und Freiland-Elatior-Begonien), die in ungeschützten und vollsonnigen Lagen aufgestellt worden waren. Weiterhin kam es besonders bei Bidens-und Petunia-Sorten zu einem Massenauftreten von Blattläusen. Kühle Temperaturen und hohe Niederschläge im Juni führten zu einem frühzeitigen Befall mit Echtem Mehltau bei Dahlia und bei Petunien. Durch die extrem hohen Temperaturen und die langanhaltende Trockenheit ab Juli wurde der Pilzbefall gestoppt und die Pflanzen konnten sich attraktiv bis in den Herbst weiterentwickeln.

Prüffeld B&B Sortensichtung-Calibrachoa

Sortensichtung-Calibrachoa

Prüffeld B&B Sortensichtung-Pelargonien

Sortensichtung-Pelargonien

Prüffeld B&B Sortensichtung KombiPots

Sortensichtung-KombiPots