Nachlese GaLaBau-Herbst 2019
Eine Staude – viele Möglichkeiten

Führung über die ein- und mehrjährigen Ansaatflächen für den Siedlungsbereich.

Sie bringen Farbe in den urbanen Siedlungsbereich, dienen als Pollen- und Nektarlieferant für Insekten, sind darüber hinaus leicht in der Pflege und trotzen auch dem Klimawandel: Über 170 Experten informierten sich am Montag, den 01. Oktober 2019 beim 14. GaLaBau-Herbst über den Einsatz und die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von Stauden. Und bei einem Rundgang über die Schauflächen des Institutes für Stadtgrün und Landschaftsbau konnten die Blütenpflanzen ganz genau in Augenschein genommen werden.

Vorträge

Mehr als nur Blüten

Beim diesjährigen GaLaBau-Herbst wurde der Fokus nicht auf den zierenden Effekt der Stauden gelegt, sondern vielmehr auf die weiteren Funktionen, die die Pflanzen erfüllen. So widmete sich Andreas Adelsberger, LWG, der „Problemzone“ Schatten, die bei der Begrünung mit artenreichen Staudenbeständen häufig Schwierigkeiten bereitet. In seinem Vortrag stellte er daher verschiedene von ihm entwickelte Staudenmischungen vor, die am Nachmittag auf den Versuchsflächen der LWG besichtigt wurden. Wichtiger Bestandteil seiner Führung waren die Weitergabe seiner Erfahrungen und der Austausch mit den fachkundigen Teilnehmern.

Stauden im Sand?

Till Hofmann aus Rödelsee (Lkr. Kitzingen) widmete sich in seinem Vortrag den Sonderstandort Sand. Er stellte erprobte Mischungen für diesen nährstoffarmen und trockenen Standort vor, die er in seiner Staudengärtnerei und in seinem früheren Tätigkeitsbereich am Hermannshof in Weinheim – unter Staudenfreunden eine bekannte Versuchsanlage – getestet hat. Dabei betonte er den großen Vorteil des Sandes als Substrat oder als Mulchauflage, der in den ersten Jahren das Aufkommen unerwünschter Beikräuter nahezu vollständig unterdrückt. Zudem sind die von ihm entwickelten Mischungen sehr genügsam, so dass keine Zusatzbewässerung nötig sei.

Genussreiche Hecken

Cornelia Pacalaj vom Lehr- und Versuchszentrum Gartenbau in Erfurt stellte Alternativen zur Thuja-Hecke vor. Diese stellte sie aus einem bunten Mix aus Kleingehölzen, Stauden und Gemüsepflanzen zusammen. Das Zusammenspiel dieser drei Pflanzenkategorien über den Jahreslauf hinweg zeigt vollkommen neue Aspekte, die für viele Teilnehmer überraschend waren. So sind zierende Aspekte mit der Sichtschutzfunktion und zusätzlichen Ernte- und Naschmöglichkeiten – mit der Blütenpracht auch für die Insekten – ideal kombiniert.

Blick in die (blühende) Praxis

Angelika Eppel-Hotz, LWG, zeigte den Teilnehmern bei einem informativen Streifzug durch die Versuchsflächen und Außenanlagen der LWG, welche Möglichkeiten mit Ansaaten von mehrjährigen Mischungen bestehen. Auch hier standen bei der Gestaltung der Flächen neben der reinen Zierwirkung weitere Funktionen wie die Verbesserung der Biodiversität und die Einsparung von Pflegezeiten im Fokus. Dr. Philipp Schönfeld informierte die Teilnehmer über die Möglichkeiten, mit standortgemäßen Stauden und Gehölzen die immer häufiger anzutreffenden Kiesgärten zu echten „Gärten“ zu transformieren und nicht zu Steinwüsten verkommen zu lassen. Um die Langzeitwirkung zu demonstrieren, wurden auf dem LWG-Campus schon vor mehreren Jahren beispielhafte Pflanzungen angelegt, die sich gut entwickelt haben. Bemerkenswert war das Interesse nahezu aller Teilnehmer bis zum Ende aller drei Führungen. Die zeigt, dass das Thema "Pflanzenverwendung mit Stauden" unter den Vorzeichen der Verbesserung der Biodiversität und des Klimawandels, den Teilnehmern ein besonderes Anliegen ist.

Bemerkenswert war das Interesse nahezu aller Teilnehmer bis zum Ende aller drei Führungen. Dies zeigt, dass das Thema "Pflanzenverwendung mit Stauden" unter den Vorzeichen der Verbesserung der Biodiversität und des Klimawandels, den Teilnehmern ein besonderes Anliegen ist.