Pressemitteilung - 12. Februar 2024
Superheld des Bodens: Tag des Regenwurms am 15. Februar

Der Regenwurm ist ein wichtiger Bodenbewohner – darauf macht der internationale Tag des Regenwurms am 15. Februar wieder aufmerksam. Diese kleinen Tiere sind wahre Superhelden, was die Bodenbeschaffenheit angeht. Sie lockern die Erde und fressen organisches und mineralisches Material, was dann als wertvoller und stabiler Ton-Humus-Komplex wieder ausgeschieden wird. Manche Regenwurmarten ziehen organisches Material wie Laubblätter, Erntereste oder Stroh auch in tiefere Bodenschichten ein. Hier baut es sich schneller ab und liefert Nährstoffe für die Pflanzen. Durch Regenwürmer entsteht ein weitreichendes Röhrensystem: Der Boden wird durchlüftet und die Sauerstoffversorgung der Pflanzenwurzeln verbessert. Außerdem versickert Regenwasser bis in tiefere Schichten – das Abschwemmen und Verschlämmen von Erde wird verhindert bzw. dem vorgebeugt.

Fast das ganze Jahr im Boden aktiv
Für Regenwürmer sind Bodentemperaturen zwischen 10 und 15 Grad optimal. Zu dieser Zeit, meist im Frühjahr und Herbst, vermehren sich die Tiere. Sie sind Zwitter und begatten sich wechselseitig. Die befruchteten Eier werden in Kokons abgelegt. Wird es im Sommer zu heiß und trocken, verharren die Würmer zusammengerollt tief in der Erde. Auch im Winter gehen sie in eine Ruhephase, wenn die Bodentemperaturen sinken. Falls Sie den Gartenboden umgraben, machen Sie das erst ganz spät im Jahr, wenn der Boden „Kühlschrank-Temperatur“ erreicht hat. So schonen Sie die Tiere, die noch lange aktiv im Boden arbeiten.

Wurm ist nicht gleich Wurm
Es gibt auf landwirtschaftlich genutzten Flächen und auch im Garten bis zu 20 verschiedene Arten von Regenwürmern. Geschlechtsreife, erwachsene Tiere tragen einen etwas dickeren andersfarbigen Gürtel. Dieser fehlt den Jungtieren. Auffallend sind die unterschiedlichen Wurmfarben, die Hinweise auf den Lebensraum geben. Dunkel pigmentierte Arten leben nahe an der Bodenoberfläche und kommen auch nach oben ans Licht. Sie ernähren sich von der Streu, Mulch- und Humusauflage. Man nennt sie deshalb auch Streubewohner. Übrigens: Der Kompostwurm ist eine spezielle Gattung in dieser Gruppe.
Die ganz hell gefärbten Arten leben im oberen Bereich des Mineralboden. Diese Regenwürmer erscheinen so gut wie nie an der Oberfläche, machen aber viele vor allem horizontale Röhren bis in 60 Zentimeter Bodentiefe. Außerdem gibt es noch die Tiefgräber, deren vorderes Körperteil dunkel gefärbt ist. Sie ziehen organisches Material in ihre meist senkrechten Röhren hinein, die bis in den Unterboden reichen. Dadurch fördern diese Arten auch die Durchmischung unterer Bodenschichten mit dem Humus.

Lästige Häufchen auf dem Rasen
Im Rasen machen Regenwürmer manchmal im Frühjahr Ärger, wenn sie ihre Ausscheidungen an die Erdoberfläche schieben. Schwerer und nasser Boden ist ein idealer Lebensraum für Regenwürmer und abgestorbene Rasengräser bieten ausreichend Nahrung. Im Vorfrühling sind die Regenwürmer schon aktiv, aber der Rasen wächst noch nicht. Das kann dazu führen, dass die Rasengräser unter den Wurmkothaufen ersticken. Entstehen Kahlstellen, siedeln sich später oft unerwünschte Wildkräuter an. Bei trockenem Wetter können Sie die Häufchen problemlos zwischen den Rasengräsern verteilen. Bei stärkerer Beeinträchtigung durch die Kothäufchen ist besonderes Augenmerk auf die Rasenpflege während des Jahres zu legen.

    Ein Regenburg auf der Erde

    © Florian Stahl, LWF

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