Pressemitteilung - 25. April 2024
Neue Auflage des Merkblatts verfügbar: Leere Schotterflächen sind keine Gärten

Aufgrund des Klimawandels mit steigenden Temperaturen sind Pflanzen gefragt, die Trockenheit gut vertragen. Sie kommen meist an durchlässigen, oft mit Steinen durchsetzten Standorten vor – wie z.B. an Trocken- und Halbtrockenrasen oder Schotterbänken. Sand, Kies und Splitt sind sehr gut geeignete Materialien, die als Substrat und/oder Mulchmaterial den hierfür geeigneten Pflanzenarten gute Bedingungen ermöglichen – bei gleichzeitig geringem Pflegeaufwand. Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim hat jetzt die aktualisierte Auflage ihres Merkblattes „Kies- und Schottergärten – vielfältig und naturnah“ veröffentlicht.

„Schotterwüsten“ sind nachteilig fürs Stadtklima
Sogenannte „Schottergärten“ gelten landläufig als nutzlos. Fehlinterpretationen und minimalistische Gestaltungsansätze führten dazu, dass immer mehr Stein und immer weniger Pflanzen in Wohnsiedlungen und auch im industriellen und öffentlichen Bereich das Bild beherrschen. Diese ökologisch wertlosen vegetationsarmen oder losen Schotterschüttungen sind für das Stadtklima bedenklich und zum Teil bereits verboten. Sie heizen sich stark auf und sind in keiner Weise pflegeleicht.

Lebendige Grünflächen mit hitzetoleranten Pflanzenarten gefragt!
Es gibt ein großes Sortiment an trockenverträglichen Pflanzen, die sich in Verbindung mit mineralischem Substrat bzw. Mulchstoff zu lebendigen Grünflächen gestalten lassen. Damit wird der Pflegeaufwand erheblich reduziert! Ein wichtiger Punkt dabei ist, dass unter den Mulch keine Folie eingelegt wird. In unserem aktualisierten Merkblatt „Kies- und Schottergärten – vielfältig und naturnah“ geht es um verschiedene Pflanzkombinationen für eine vielfältige Gestaltung an trocken, heißen Standorten. Optional gibt es dazu noch Gehölzvorschläge zur Kombination für größere Flächen. Dargestellt sind auch wesentliche Hinweise zur Anlage, Pflege und Gestaltung.

Staudenmischpflanzungen: Vielfalt statt Einfalt!
Schon 1993 entstand in Veitshöchheim die Idee von Staudenmischpflanzungen – heute lassen sich bereits viele attraktive Pflanzbilder mit geringem Aufwand bzgl. Planung und Pflege für viele unterschiedliche Lebensbereiche realisieren. Anstatt einer aufwendigen Pflanzplanung, die jeder Pflanze einen festen Platz zuweist, gibt es eine standortgerecht definierte Mischung aus verschiedenen Staudenarten. Sie werden in zufälliger Anordnung und vorher festgelegter Pflanzdichte auf der Fläche ausgelegt und gepflanzt.

Ein Standort mit Pflanzen und Kies

Angelika Eppel-Hotz
© LWG Veitshöchheim

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