Klimawandel
Erfolgreiche Eisweinlese

Eisweinlese mit Stirnlampe

Endlich war es wieder soweit. Nach zwei kalten Tagen und Nächten wurde es in den frühen Morgenstunden des 30. Novembers 2016 mit minus acht bis minus neun Grad Celsius nochmals so richtig knackig kalt, dass es für die Eisweinlese der Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) im Thüngersheimer Scharlachberg perfekt passte.

Mit Mütze, Handschuhen und Stirnlampe

Fest in Winterkleidung, warme Mützen und dicke Handschuhe eingepackt, ausgestattet mit Stirnlampen machten sich fast 30 begeisterte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Weinbau an die Lese der Silvaner Trauben für den Eiswein. Martin Justus Müller, der technische Leiter des Versuchskellers und Christian Deppisch, zuständig für die Versuchsplanung im Weinbau, zeigten sich sehr zufrieden mit Qualität und Ausbeute. Dies vor allen Dingen vor dem Hintergrund eines Forschungsvorhabens zur Erzeugung von edelsüßen Weinen durch das Eintrocknen der Trauben. Jetzt kann aus der gleichen Versuchsfläche, dem gleichen Jahrgang, mit der gleichen Traubenqualität und der gleichen Rebsorte Silvaner auch ein sensorischer Vergleich zwischen einem klassischen, nach Frost geerntetem Eiswein mit einem Strohwein, also einem „lediglich“ aus eingetrockneten Trauben produziertem Wein, die keinen Frost erfahren habe, erfolgen. Experten rechnen damit, dass der Klimawandel die Anzahl der Eis-Tage in Franken in der kalten Jahreszeit dramatisch reduzieren wird. Mehrere Frostnächte mit mehr als Minus sieben Grad Celsius, die für die Eisweinlese vorgeschrieben sind, werden damit sicher sehr, sehr selten werden.

Mit einem Mostgewicht von 150 bis 163 Grad Oechsle wurden die Mindestanforderungen von 125 Grad Oechsle für einen echten Eiswein nach dem Weingesetz deutlich übertroffen.