Forschungs- und Innovationsprojekt
Inwertsetzung der Fränkischen Zwetschge

Eine aufgeschnittene Zwetschge mit Kern liegt auf vielen anderen Zwetschgen.

Zwetschgen-Streuobstwiesen sind wesentlicher Bestandteil der artenreichen fränkischen Kulturlandschaft. Auf insgesamt 400 Hektar werden Zwetschgen angebaut. Doch der erwerbsmäßige Zwetschgenanbau geht kontinuierlich zurück. Die Anbaufläche verringerte sich innerhalb von 3 Jahren um 15 %. Das traditionelle und kulinarisch wertvolle Obst erhält zusehends ein verstaubtes Image als „Obst aus Omas Garten“. Hauptgründe dafür sind die stetig wachsende Konkurrenz durch Importware und Südfrüchte, die nicht zum Kauf anregende Präsentation in den Märkten, sowie das fehlende Wissen um die vielfältigen Vermarktungsmöglichkeiten.

Hier setzt das Projekt „Inwertsetzung der Fränkischen Zwetschge“ an, mittels dessen der fränkische Zwetschgenanbau durch neue, innovative Verarbeitungs- und Vermarktungsmöglichkeiten gestärkt und Perspektiven für klein- und mittelständische Betriebe geschaffen werden. Das Konzept ist Teil der Premiumstrategie für Lebensmittel, mit der das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten den Absatz hochwertiger Spezialitäten aus dem Freistaat voranbringen will.
Zur Blütezeit im April bieten die Blüten der Zwetschgenbäume vielen nektar- und pollensuchenden Insekten reichhaltig Nahrung. Doch nicht nur blütenbesuchende Insekten, sondern auch eine Vielzahl von Käfern und Spinnen finden in und unter der Rinde und in den Zweigen Nahrung und Lebensraum. Für Vögel und Fledermäuse bieten die Zwetschgen Sitz-, Jagd- und Brutplätze.

Ziel des Projekts

Mittels des Projekts soll ein Mehrwert für den fränkischen Zwetschgenanbau, die Zwetschgenverarbeitung und -vermarktung geschaffen, sowie die kulturhistorische und kulinarische Bedeutung des Superfoods Fränkische Zwetschge stärker in das Bewusstsein der Konsumenten implementiert werden. Weiterhin soll der fränkische Zwetschgenanbau durch neue, innovative Verarbeitungs- und Vermarktungsmöglichkeiten gestärkt und Perspektiven für klein- und mittelständische regionale Betriebe geschaffen werden. Gleichzeitig soll die kulturhistorische und ökologische Bedeutung der Fränkischen Zwetschge in den Fokus genommen werden. Denn Zwetschgen-Streuobstwiesen sind wesentlicher Bestandteil der artenreichen fränkischen Kulturlandschaft und bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenarten wertvollen Lebensraum.

Methode und Ergebnisse des Projekts

Auf Grundlage der Studie „Potentialanalyse und Strategieentwicklung zur Fränkischen Zwetschge (FAU Erlangen-Nürnberg, 2017) wurden eine Vielzahl neuartiger Produkte rund um die Fränkische Zwetschge entwickelt.

Der Gaumen kann nun verwöhnt werden mit:

  • Zwetschgen-Rub
  • Zwetschgen-Essig
  • Zwetschgen-Leberwurst
  • Zwetschgen-Likör
  • Zwetschgen-Aufstrich
  • Zwetschgen-Chutney
  • Zwetschgen-Lebkuchen
  • Zwetschgen-Schokolade

Für sommerliche Grillabende wurden neue Zwetschgen-Produkte entwickelt:

  • Zwetschgen-Sprizz
  • Zwetschgen-Grillbratwürste
  • Zwetschgen-Grillsaucen
  • Zwetschgen-Ketchup und -Senf
  • Zwetschgen-Eis
Zwei stilisierte Pflaumen mit dem Text: Die fränkische Zwetschge - ein kulinarisches Erbe
Weiterhin wurde die Individualmarke "Fränkische Zwetschge" entwickelt, sowie ein Informationsflyer und ein Kochbuch zur Fränkischen Zwetschge erstellt. Die LWG identifiziert und initiiert Erzeuger, Verarbeiter und Verkaufsstellen, die neue Produkte auf Basis der Fränkischen Zwetschge herstellen und selbst vermarkten. Weiterhin werden verschiedene Marketingprodukte zur Unterstützung der Vermarktungsaktivitäten unter Federführung der LWG erstellt. So sind z.B. Fränkische Zwetschgenanlagen in der Kulturlandschaft mit einem eigenen Banner gekennzeichnet.
Begleitet wird das Projekt mit einer Social-Media Kampagne.

Projektinformation
Projektleitung an der LWG: Georg Bätz (LWG-IWO)
Laufzeit: Projektphase II: 15.06.2021-15.07.2023, verlängert bis 31.12.2024
Finanzierung: Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Förderkennzeichen: M1-3180-1/93

Kooperationspartner:
Prof. Dr. Balling, Premiumstrategie für Lebensmittel, KErn (Kompetenzzentrum für Ernährung), Kulmbach
Fränkischer Weinbauverband
DLKM Kreativagentur - Iphofen