Weißer Burgunder (Pinot blanc, Pinot bianco)

Beeren der Rebsorte Weißer Burgunder

Der Weiße Burgunder gehört zusammen mit dem Blauen Burgunder und dem Grauen Burgunder zur Burgunderfamilie. Beim Grauen Burgunder handelt es sich um eine Mutation des Blauen Burgunders, der Weiße Burgunder wird als Fortsetzung dieser Mutation betrachtet.

Bis zum Beginn der Traubenreife lassen sich diese drei Rebsorten kaum unterscheiden und entwickeln erst während der Reife Ihre Traubenfarbe. Bekannt ist der Weiße Burgunder seit dem 14. Jahrhundert.

Kreuzung
Nach neusten Erkenntnissen ist der Weisse Burgunder eine natürliche Kombination aus Traminer x Schwarzriesling (Pinot Meunier)
Herkunft
Der Weisse Burgunder ist eine alte weiße Rebsorte aus der Burgunderfamilie, die mit zahlreichen weiteren Burgunderformen früher zusammengepflanzt wurde. Sortenauslesen (z. B. durch Johann Philipp Bronner) vor 150 Jahren trennten Großen Weißen Burgunder (Deutschland) vom Kleinen oder Pinot Blanc in Frankreich und vom Chardonnay.
Kreuzungsjahr
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Anbaufläche in Deutschland
4 449 ha = 4,4 % der Rebfläche (Stand 2012)
Anbaufläche in Bayern
147 ha = 2 % (Stand 2012)
Bedeutung in Europa
steigend (häufig mit Chardonnay vermischt!); Frankreich: Chablis, Champagne, Elsaß; Norditalien, Slowenien, Tschechien, Ungarn
Bedeutung weltweit
steigend
Sortenbeschreibung / Trauben / Reife
Die Traube des Weissen Burgunders ist mittelgroß bis groß, walzenförmig, manchmal geteilt und dichtbeerig. Die Beeren sind länglich bis rund, gedrückt, dünnhäutig und grüngelb. Der Geschmack ist saftig und dezent fruchtig. Als Esstrauben ist der Weissburgunder wegen der höheren Säure weniger geeignet. Die Reife ist mittelspät bis spät. Ein Qualitätsmanagement absolut notwendig!
Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort / Anbauwert
Außer mittleren bis hohen Ansprüchen an Lage und Boden sowie einer gewissen Neigung zu waagerechtem Wuchs zeigt die Rebsorte im Anbau wenig Probleme. Der Weisse Burgunder bringt bei Vollreife, falls Botrytis keine vorzeitige Lese erforderlich macht, ein hervorragendes Traubengut. Besonders gut für tiefgründige, kalkhaltige Böden geeignet! Anbauwert: Mittlere bis gute Lagen (Silvanerlagen) werden für eine lange Reifephase im Herbst benötigt. Ab 90° Oechsle erreichen Weine die notwendige Fülle und den aromatischen Charakter. Der Anbauwert ist hoch und weiter steigend.
Weinbeschreibung / Weinbeurteilung
Die Ausdrucksvielfalt der Weissburgunder-Weine reicht vom pikanten an Apfel erinnernden Qualitätswein bis zur wuchtigreifen, fruchtigen Spätlese oder zur edelsüßen Auslese. Häufig werden feinfruchtige Sekte bereitet.
Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.)
Spritzig wirkende Weissburgunder eignen sich gut als Sommerweine zu leichtem Essen bzw. Spargel. Wuchtige Weissburgunder eigenen sich besonders gut zu Fisch (Lachs, Karpfen) oder zu Nudelgerichten ebenso wie zu hellen Speisen oder Braten. Edelsüße Weine als Aperitif oder zum Dessert. Die markante Säure ermöglicht eine gute Lagerung. Weltweit ist ein steigendes Interesse an Burgunderweinen zu verzeichnen!
Vergleich von 7 Weissburgunder-Klonen

Empfehlung: Unter den geprüften Weißburgunderklonen hat in Hinblick auf Ertrag, Mostgewicht und Sensorik der Klon Fr 70 am besten abgeschnitten. Weißburgunderweine wurden dem Chardonnay vorgezogen.