Rebsorte
Weißer Riesling

Die Ursprünge dieser Sorte sind umstritten. Wahrscheinlich ist sie aus der Wildrebe Vitis silvestris hervorgegangen, die vor allem in den mitteleuropäischen Flussauen verbreitet war und möglicherweise schon von den Kelten kultiviert wurde.

„Der Riesling ist unbestreitbar eine der großartigsten Rebsorten der Welt und sicherlich die Quelle der feinsten Weißweine“ (Jancis Robinson)

Kreuzung
Der Riesling wurde aus Wildreben (im Rheintal?) ausgelesen; Nach Regner handelt es sich beim Riesling eventuell um eine natürliche Kombination aus Heunisch x Traminer
Herkunft
Nach den Eigenschaften und dem frühesten Vorkommen wurde der Riesling vermutlich aus den Wildreben am Oberrhein ausgelesen. Die früheste Nennung für Wurzelreben findet sich 1435 in Rüsselsheim, 1464/65 an der Mosel, 1477 im Elsaß und 1490 für einen Weinberg in Worms. Nach 1500 ist der Riesling allgemein verbreitet und gehörte zu den empfohlenen Sorten aller Landesherrn an Rhein und Mosel. Der Herkunft des Namens stammt möglicherweise von der Neigung zur Verrieselung.
Kreuzungsjahr
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Anbaufläche in Deutschland
22 837 ha = 22,4 % der Rebfläche (Stand 2012)
Anbaufläche in Franken
322 ha = 5,3 % (Stand 2012)
Bedeutung in Europa
außer D Anbau in Österreich (1.640 ha), Elsass (ca. 3.000 ha)
Bedeutung weltweit
10-12.000 ha; (Australien ca.3.500 ha, USA ca. 3.000 ha)
Sortenbeschreibung / Trauben / Reife
Die Traube des Weissen Rieslings ist klein bis mittelgroß, geschultert und dichtbeerig. Die Beeren sind klein bis mittelgroß, rund, grüngelb, schwarz punktiert und die Sonnenseite gelbbraun. Der Geschmack ist saftig, fruchtig und säuerlich, bei Vollreife würzig süß. Reife spät bis sehr spät.
Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort / Anbauwert
Die spätreifende Sorte benötigt beste Lagen (Steillagen). Der Anbau ist problemlos, für fast alle Böden und Erziehungsarten geeignet. Riesling wächst auch auf sehr kargen Böden.
Weinbeschreibung / Weinbeurteilung
Kennzeichen der Rieslingweine ist ihre feine Rasse und Eleganz, ihr unübertreffliches, an Pfirsiche erinnerndes Bukett. Nicht ein hoher Alkohohlgehalt begründet den Ruhm des Rieslings, sondern die feine, rassige, fruchtige Art. Diese Merkmale werden durch späte Reife und späte Lese ausgelöst. Der Weinfreund bevorzugt trockene und halb-trockene Rieslingweine mit herrlicher Fruchtsäure. Sie gibt den Weinen die Frische und Rasse, den Geschmack nach einer ganzen Schale voll edler Früchte, der häufig ganz zart an bittere Mandeln erinnert. Mit der Alterung entwickelt sich die sogenannte ‘Petrolnote’.
Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.)
Rieslingweine sind lange haltbar. Je nach Jahrgang und Lage zu leichten Speisen bzw. Fisch passend. Trockene Spätlesen und ältere Weine auch zu kräftigeren Speisen. Edelsüß als Aperitif oder zu Desserts. Rieslingweine und -sekte sind säurebetont und für magenempfindliche Menschen problematisch. Hochgradige Beeren- und Trockenbeerenauslesen sind wegen ihrer langen
Lagerfähigkeit als Jubiläumsweine sehr geschätzt.