Rebsorte
Acolon

Traube der Rotwein-Rebsorte Acolon

Der Acolon ist eine der neueren deutschen roten Rebsorten und wurde 1971 von der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg (Württemberg) aus den Rebsorten Lemberger (Blaufränkisch) und Dornfelder gezüchtet.

Der Acolon wird vorwiegend in Württemberg, Rheinhessen, der Pfalz und in Franken angebaut. In den deutschen Anbaugebieten sind aktuell etwa 460 Hektar der Rebfläche mit Acolon bestockt. Mit ihrer Züchtung ist die Rebsorte ideal auf die deutschen Anbaubedingungen angepasst und hat somit einige Vorteile gegenüber anderen traditionellen und weltweit angebauten Rebsorten.

Kreuzung
Blauer Limberger (Blaufränkisch) x Dornfelder
Herkunft
Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg,
Kreuzungsjahr
1971 von Dr Schlei
Anbaufläche in Deutschland
482 ha = 0,5 % der Rebfläche (Stand 2012)
Anbaufläche in Franken
51 Ha = 0,8 % (Stand 2012); seit 2002 für den Anbau in Bayern zugelassen
Bedeutung in Europa
keine
Bedeutung weltweit
keine
Sortenbeschreibung / Trauben / Reife
Die Sorte zeigt einen starken, aufrechten Wuchs mit geringer bis mittlerer Geiztriebbildung. Die weinbaulichen Merkmale werden als „limbergerähnlich“ charakterisiert. Der Austrieb ist jedoch später und die Reife früher als beim Blauen Limberger, bei höherer Beerenreife und deutlich besserer Holzreife. Die Blühfestigkeit ist hoch, die Traube lockerbeerig und die Krankheitsanfälligkeit ist geringer als beim Blauen Limberger.
Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort / Anbauwert
Die Sorte Beansprucht einen Standort in sehr guter Müller-Thurgau- bis Silvaner-Lagen. Aus den Sortenversuchen geht hervor, dass die Sorte höhere Zuckergehalte erreicht als Blaufränkisch und Dornfelder und ertraglich zwischen beiden Sorten steht. Die Einfärbung der Beeren erfolgt früh, deutlich vor dem Dornfelder. Anbauwert: Die Sorte befindet sich seit 1998 in der LWG-Sortenprüfung. Die reichtragende Rebsorte besitzt ein besseres Blatt-Fruchtverhältnis als Dornfelder und erreicht deutlich höhere Mostgewichte. Die Mostsäure liegt höher als beim Dornfelder. Aus weinbaulicher Sicht ist die Sorte dem Dornfelder vorzuziehen.
Weinbeschreibung / Weinbeurteilung
Die Weine der Sorte sind sehr gut ausgefärbt, präsentieren feine Fruchtaromen bei guter Struktur und Nachhaltigkeit. Besser strukturierte Weine als von Dornfelder. Nach Angaben des Züchters auch gut für Cuvées mit Spätburgunder geeignet.
Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.)
Zu Wild, Rinderbraten mit kräftigen Soßen oder zu Schinken und Salami, kräftigem Käse. Gutes Reifungs- und Lagerungspotential erkennbar.