Spätfrost 22. und 23. April 2024

Ein junger Trieb mit drei entwickelten und abgespreizten Blättern wirkt vertrocknet

Nach einem sehr frühen Austrieb hatten wir bereits verbreitet das 3-Blatt-Stadium erreicht, als die Temperaturen nachts unter 0°C sanken.
In diesen Tagen sind viele Wetterunbilden aufgetreten. Graupelschauer, Hagel, Sturmböen und - als gravierendstes Ereignis - die Frostnächte am 22. und 23. April.

Die bis Sonntagabend (21. April) anhaltenden Niederschläge ließen die Reben nass bzw. in einer Umgebung mit hoher Luftfeuchte zurück, so dass die eigentlich geringen Frosttemperaturen von -1° bis -2°C bei kurzer Dauer trotzdem verbreitet massive Frostschäden bewirkten.
In der darauffolgenden Nacht sanken die Temperaturen in tiefere Bereiche bis -3° C, wobei bei geringerer Luftfeuchte aber längerer Frostdauer nochmals Schädigungen auftraten.
Deutlich zeigen sich die typischen Symptome eines Windfrostes durch aus nordöstlicher Richtung eindringende Kaltluft, wobei sehr oft Weinberge im oberen Hangbereich und windoffene Flächen betroffen sind. Auch die teils vollkommene Schädigung an den aufrecht stehenden Frostruten ist ein Indiz für Windfrost.

Beim Ausmaß der Schäden spielt neben der Sorte die Hangausrichtung eine wichtige Rolle. Der Grad der Schädigung wechselt daher innerhalb kurzer Distanzen. Anlagen, in denen kein grüner Austrieb mehr zu sehen ist und Anlagen, ohne nennenswerte Schäden, finden sich oft innerhalb derselben Gemarkung.

Die kühlen Temperaturen haben bei ungeschädigten Trieben keine große Entwicklung zugelassen. Meist liegen wir noch im Bereich des 3-Blatt Stadiums. Mit der erwarteten Erwärmung wird auch die Rebentwicklung wieder starten.