Nachbericht zum Seminar am 5. Dezember 2019
Internationaler Tag des Bodens - bei der Bayerischen Gartenakademie ein Erfolg!

Pflanzenanzucht in einem Wasserbeet und nicht in der Erde
Alljährlich veranstaltet die Bayerische Gartenakademie am 5. Dezember zum internationalen Weltbodentag ein Seminar für Freizeitgärtner. Ist doch der Boden Ausgangspunkt allen Lebens auf unsrer Erde. Seit mehr als zehn Jahren stellt die Bayerische Gartenakademie die Bedeutung des Bodens und die Bodenpflege im Mittelpunkt des Seminars.

„Geht‘s auch ohne Boden? – Substrate und Hydroponik“ lautete das Motto der diesjährigen Veranstaltung. Mit 50 Teilnehmern war der Veranstaltungsraum bis auf den letzten Platz besetzt. Torffreie Substrate als Bodenersatz sowie Pflanzenkultur in wässriger Nährlösung (Hydroponik) sind hochaktuelle Themen. Dies zeigten die Diskussionen zu den Vortragsthemen.

Geht es ohne gewachsenen Boden?

Urbanes und mobiles Gärtnern steht hoch im Kurs. Doch für Pflanzungen in Gefäßen eignet sich ein Gartenboden nicht. Hier sind Substrate die richtige Wahl. Doch das Angebot ist groß. Was sind die Anforderungen der Pflanze an ein Substrat? Woraus bestehen Substrate? Gibt es Qualitätskriterien und Gütesiegel? Wie sieht es mit der Nährstofflieferung für die Pflanze aus? Diese Fragen beantworteten Dr. Annette Bucher von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf sowie Dr. Manfred Klemisch und Thomas Schneider von der LWG Veitshöchheim. Zu den Vorträgen von Dr. Manfred Klemisch und Thomas Schneider gab es Workshops am Nachmittag, bei denen aktiv Substrate und deren Bestandteile gefühlt und Fragen zu den Spezialerden geklärt werden konnten.

Pflanzenwachstum durch Nährlösung

Besonderes Interesse rief der Vortrag von Gundula Holm (LWG) und Daniel Brohm (Amt für Landwirtschaft und Ernährung Fürth) hervor. Gemüseanbau nur in einer Wasserkultur? Dies bietet Chancen alternative Flächen wie Terrassen-, Hofflächen oder Garagendächer für den Salat-, Gemüse- und Kräuteranbau zu nutzen, da die Wasserkultur nur einen befestigten Untergrund für das Aufstellen des Wasserbeetes benötigt. Ebenso ist es möglich auf kleinem Raum in der Stadt Wasserbeete an der Wand zu befestigen und eine Vertikalbegrünung entstehen zu lassen. Am Nachmittag wurden die verschiedenen Möglichkeiten in Augenschein genommen sowie Vorteile und Schwierigkeiten erläutert. Außerdem gab es Anleitungen zum Selbstbau. Besonders großes Interesse erhielt das kleine Wasserbeet mit LED-Beleuchtung für Innenräume.

Überblick und Zusammenfassung

Der Schlussvortrag von Marianne Scheu-Helgert (LWG) rundete die gelungene Veranstaltung ab. Gute Substrate, die Wasser und Nährstoffe speichern, puffern und auch abgeben können, sind eine Alternative in Gefäßen, wo gewachsener Boden nicht möglich ist. Doch hier muss anders gehandelt werden als in der Gartenerde. Durch den begrenzten Wurzelraum ist die regelmäßige Versorgung mit Wasser und Nährstoffen im richtigen Maß besonders wichtig.
Während der ganzen Tagesveranstaltung waren Substrathersteller vor Ort, die ihre Produktpalette vorstellten und den Seminar-Teilnehmern die Zusammensetzung erläuterten.
Im nächsten Jahr steht der Tag des Bodens der Bayerischen Gartenakademie an der LWG am 4. Dezember 2020 unter dem Thema “Bodenpflege im Klimawandel“. Was können wir tun, um den Boden gegen Starkregenereignisse und Hitzetage zu schützen.