Forschungszentrum Laimburg aus Südtirol zu Gast an der LWG

Um die Zusammenarbeit zwischen dem Land- und Forstwirtschaftlichen Versuchszentrum (VZ) Laimburg und der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau im Bereich des Obst- und Weinbaus zu intensivieren, besuchte die Leitungsspitze des Forschungszentrums Anfang Oktober die LWG. Neben Einblicken in die einzelnen Bereiche der Landesanstalt sowie die aktuelle Forschungsarbeit stand für Dr. Michael Oberhuber, Leiter des Forschungszentrums, und seinen vier Institutsleitern Dr. Walter Guerra, Dr. Klaus Marschall, Dr. Aldo Matteazzi und Dr. Angelo Zanella am zweiten Tag auch Einblicke in ausgewählte Praxisbetriebe auf dem Programm.

Am Vormittag des ersten Tages gab Dr. Hermann Kolesch, Präsident der LWG, den Gästen einen Überblick über die Struktur und Schwerpunkte der LWG und stelle dabei die zentralen Herausforderungen im Bereich der angewandten Forschung, wie die Ökologisierungs- und Nachhaltigkeitsschwerpunkte, die Anpassungsstrategien vor dem Hintergrund des Klimawandels, Digitalisierung und Technologisierung, Produktqualität und Produktinnovationen wie den ländlichen, öffentlichen und urbanen Raum heraus. Im Anschluss daran stellten die Mitarbeiter(innen) des Weinbaus ihre Forschungsarbeiten vor.

Forschungsarbeiten der LWG

Bei einer Besichtigung der Obstbau- und Baumschulenversuchsfläche „Stutel“ wurde auf Wunsch der Gäste aus Südtirol ein Schwerpunkt auf die langjährige Prüfung der „Kiwibeere“ gelegt. Im Rahmen einer Demonstration von insgesamt 74 Sorten in Verbindung mit einer Verkostung konnten sich die Kollegen des Forschungszentrums Laimburg über die hohe Qualität und Funktionalität als „gesunder Snack“ dieser Obstinnovation der LWG überzeugen. Eine Besichtigung des Scharlachbergs mit der Biodiversitätsstrategie „Weinbau 2025“ sowie eine Führung durch den LWG-Versuchskeller mit Verkostung einiger „Forschungsweine“ rundeten das Programm des ersten Tages ab.

Einblicke in die Berufspraxis

Der zweite Tag war erfolgreichen Praxisbetrieben in Franken gewidmet. Bei einer Besichtigung des Obsthofes Böhm in Effeldorf/Dettelbach waren die Gäste beeindruckt von dem hohen Anteil an Direktvermarktung und dem umfangreichen Angebot im attraktiv gestalteten Hofladen. Mit dem Weingut Rainer Sauer, Escherndorf, und dem Winzerkeller Sommerach stellte Franken seine Kompetenz in Sachen Weinqualität und Weinarchitektur unter Beweis.

Gesucht: Starke Partnerschaften!

Die Zusammenarbeit zwischen beiden Forschungseinrichtungen soll nun mit der Höheren Bundeslehranstalt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg in Österreich erweitert und vertieft werden. Staatsminister Helmut Brunner wünscht sich eine stärkere Zusammenarbeit Bayerns mit Südtirol und Österreich, da die zukünftigen Herausforderungen nur arbeitsteilig und in internationalen Teams zu lösen sind. Ein entsprechender Kooperationsvertrag wurde in diesem Jahr bereits zwischen den Ländern unterzeichnet. Im Bereich des Wein- und Obstbaus könnte diese nach Dr. Hermann Kolesch als „Transalpine Allianz Cool Climate“ bezeichnet werden.