Den Notfallkoffer immer bereithalten
Ist im „Fall der Fälle“ alles parat, damit es im Betrieb weitergeht?

Anschauliche Berichte von betroffenen Praktikern und aufheiternde Sketche der Gartenbau-Studierenden der Techniker- und Meisterschule aus Veitshöchheim und Heidelberg machten den Besuchern des Unternehmertages 2018 in Ulm/Seligweiler bewusst, dass es jeden treffen kann. Denn auch in Gartenbauunternehmen ist häufig sehr viel Kapital gebunden. Daher gilt es, dieses Kapital auch zu versichern, um unkalkulierbare Risiken auszuschließen.
Mit dem Schlimmsten rechnen
Jörg Vatter war zum Glück versichert, als im Sommer 2013 ein Hagelschlag seinen kompletten Betrieb in Bempfingen zerstörte. Durch schnelle Hilfe von Kollegen und der Gartenbauversicherung konnte Vatter innerhalb kürzester Zeit seine Lieferungen wieder aufnehmen. Er empfahl den Unternehmerkollegen, ihr Risiko durch gute Vorsorge zu minimieren, um auch nach großen Investitionen noch ruhig schlafen zu können.
Versicherung ist Chefsache!
Wie es um den Versicherungsschutz der Gartenbaubetriebe steht, veranschaulichte Ralf Herzmansky vom Versicherungsunternehmen Vohrer und Vohrer. Eine Studie im Auftrag des Gartenbauverbandes Baden, Württemberg und Hessens, stellte fest, dass die Betriebe nicht ausreichend von den Versicherern betreut werden. Die Unternehmer haben meistens mehrere Versicherungen und auch verschiedene Ansprechpartner. Dadurch herrscht oft Unklarheit darüber, was wo versichert ist. Eine Folge davon ist, dass einiges mehrfach versichert ist, anderes dafür überhaupt keinen Schutz hat. „Versicherung ist Chefsache! Schieben sie das Thema nicht zur Seite!“, appellierte Herzmansky. Alle Unternehmer wurden außerdem aufgerufen, Gesundheitsrisiken in Ihren Versicherungsschutz einzuplanen.
Wissen weitergeben
Von seinem gesundheitlichen Ausfall über mehrere Monate berichtete Wilhelm Böck, Gemüsebau-Unternehmer aus München. Sind, wie bei Böck, mehrere Familienmitglieder im Betrieb eingebunden, kann ein solcher Ausfall einigermaßen aufgefangen werden. Vor allem dann, wenn jeder über die Aufgabenbereiche der anderen Bescheid weiß. Auch Bank- und Vertretungsvollmachten erleichtern die Handlungsfähigkeit beim plötzlichen Ausfall des Chefs. Wilhelm Böck forderte seine Kollegen auf, im Betrieb Transparenz hinsichtlich Führungsaufgaben herzustellen und für jeden Bereich auch Vertreter zu benennen.
Mutig sein und Neues probieren
Hans Müller aus Kornwestheim stellte als Unternehmer des Jahres 2017 beim Taspo-Award seine Firmenphilosophie den Teilnehmern des Unternehmertages vor: „Unsere Branche ist in der Bevölkerung sehr positiv besetzt. Machen wir etwas daraus! Die Menschen sind bereit, für „Grüne Produkte“ viel Geld auszugeben.“ Er sieht die Perspektive für die Jungen überall dort, wo Gärtner hinter ihren Produkten stehen und ihre Augen nicht vor der Entwicklung der Gesellschaft verschließen.