Obstbau

Für den Bereich Obstbau wird im Versuchsbetrieb Thüngersheim Forschung betrieben. Schwerpunkte der Arbeit im Obstbau sind die Weiterentwicklung der Kulturverfahren für den Erwerbsobstbau, überwiegend im Bereich von Steinobst. Die Entwicklung von Kulturverfahren seltener und neuer Obstarten (z. B. Kiwibeeren, Indianerbanane, Feige, Quitte) für den Erwerbs- und Freizeitgartenbau gewinnt zunehmend an Bedeutung. Seit 2019 werden die Versuchsflächen ohne chemische Herbizide und vorwiegend mit Pflanzenschutzmitteln für den ökologischen Landbau bearbeitet. An alternativen Pflanzenschutzmethoden wie Einnetzung, Nützlingseinsatz und –förderung sowie Beikrautregulierung wird seitdem zusätzlich geforscht.

Der Versuchsbetrieb für Obstbau und Baumschule ist bis auf Weiteres nur in Rahmen von Führungen und für Fachbesucher nach vorheriger Absprache möglich.

Aktuelles

Sortenempfehlung
Aprikose

Aprikosen mit rot gefärbt auf orange-gelben Grund und Laubblättern hängen am Ast.

Eine unserer früh blühendsten Obstbaukulturen, die Aprikose, hatte in den letzten Jahren einen schweren Stand. Im Zuge der Klimaerwärmung ist die Blüte immer früher im Jahr erfolgt. Je nach Jahr und Sorte waren die ersten geöffneten Blüten bereits Ende Februar zu sehen. So haben Spätfröste im März und April oft zum kompletten Ertragsausfall geführt. Dennoch soll die Sortenübersicht eine Vorstellung robusterer Sorten darstellen und Anbauhinweise geben.  Mehr

Sortenempfehlung
Pfirsiche

Pfirsich mit rot-gelbe samtige Schale und Laubblättern hängen am Ast.

Ähnlich wie bei Aprikosen ist die frühe Blüte von Pfirsichen sensibel für Spätfröste. Noch dazu kommt die Anfälligkeit gegenüber Kräuselkrankheit, die bei einer unzureichenden Bekämpfung zu hohen Schäden führen kann. Die folgende Übersicht zeigt eine Empfehlung von Sorten, die sich als positiv herausgestellt haben.  Mehr

Sortenempfehlung
Sauerkirsche

Reife rot-braune Kirschen und Laubblättern hängen am Ast.

Auch wenn die Bedeutung der Sauerkirsche in den letzten Jahren zurückgegangen ist, stellt sie für Franken nach wie vor eine wichtige Kultur dar. Die Abteilung Gartenbau baut seit Jahren unterschiedliche Sorten an und testet sie auf ihre Eignung für den Anbau unter regionalen Bedingungen. Dabei werden auch unterschiedliche Unterlagen eingesetzt und bewertet.  Mehr

Sortenempfehlung
Zwetschgen

Reife Früchte mit dunkelblauer Farbe und Laubblättern hängen am Ast.

Neue verbesserte Sorten und Unterlagen sind auch im Zwetschgenanbau unerlässlich, um steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Aktive Züchtungsarbeit wird im deutschsprachigen Raum zurzeit nur noch vom Bayerischen Obstzentrum in Hallbergmoos betrieben. Die letzten Zuchtklone aus der Hohenheimer Serie von Dr. Walter Hartmann werden zurzeit noch an verschiedenen Versuchsstationen in Süddeutschland geprüft. Ein Standort davon ist an der LWG in Veitshöchheim nahe Würzburg. Die Versuchsfläche ist geprägt durch warmes Weinbauklima mit geringen Jahresniederschlägen von 400 bis 600 l/m² und lehmigen Sandboden.  Mehr

Maßnahmen im Überblick
Schutz vor Spätfrost

Besprühten Sprinkler am Gerüstspalier mit Eis umhüllte Pfirsichbäume

Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) hat bereits zahlreiche Geräte und Maßnahmen zur Minderung von Spätfrostschäden im Obst- und Weinbau getestet und bewertet. Die Seite soll einen Überblick über den aktuellen Stand der Maßnahmen geben. Die Finanzierung der Versuche erfolgte überwiegend durch das Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) sowie durch das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL).  Mehr

Mechanische Beikrautregulierung
Technische Möglichkeiten zur chemiefreien Beikrautregulierung des Baumstreifens im Obstbau

Blick auf eine Baumreihe mit Tröpfchenbewässerung

Geräte zur mechanischen Beikrautregulierung in Sonderkulturen gab es bereits vor über 40 Jahren. Durch die Entwicklung kostengünstiger Herbizidwirkstoffe, wie z. B. Glufosinat oder Glyphosat wurde das Unkrautmanagement seitdem aber überwiegend chemisch angegangen, außer bei ökologischer Produktionsweise. Nach dem kürzlichen Zulassungsende einiger Herbizide und dem drohenden Verbot von Glyphosat finden mechanische Lösungen zunehmend Bedeutung, nicht nur in biologisch produzierenden Betrieben, sondern auch in der integrierten Bewirtschaftung. Seitdem gibt es eine Vielzahl an Herstellern für Geräte zur mechanischen Beikrautregulierung.  Mehr

Schwerpunkte

Informationsseiten

Düngeverordnung
Leitfaden zur Düngeverordnung / Düngebedarfsermittlung für den Obstbau

Düngeverordnung im Obstbau - Birnen Winter

Die am 02.06.2017 in Kraft getretene Düngeverordnung (DüV) ist in der Fassung der Bekanntmachung vom 30.04.2020 (BGBl. S. 846) geändert worden. Im nachfolgenden Leitfaden sind die wichtigsten Punkte, die ein Obst produzierender Betrieb zu beachten hat, verständlich zusammengefasst. Obstbaukulturen sind von der neuen Düngeverordnung in Bezug auf die Aufzeichnungspflicht weitestgehend ausgenommen. Nur Erdbeeren und Tafeltrauben sind betroffen. Allerdings unterliegt der Anbau von Baumobst und Strauchbeeren grundsätzlich der DüV, sofern die Pflanzen in den gewachsenen Boden hinein wurzeln, weshalb allgemeine Vorgaben der DüV auch hier zu erfüllen sind.  Mehr

Forschungsprojekte

Forschungs- und Innovationsprojekt
Effiziente Bewässerung im Obst- und Weinbau

Wassertropfen tropft aus einem Bewässerungsschlauch an den Weinreben.

Der Klimawandel und die damit einhergehende Veränderung der Niederschlagsverteilung stellt die Landwirtschaft, wie auch den Obst- und Weinbau vor eine große Herausforderung. Seit einigen Jahren treten häufiger Hitze- und Trockenperioden in Deutschland auf. Speziell ein sowieso schon niederschlagsarmes Gebiet wie Franken leidet besonders unter diesen Veränderungen. In Franken aber auch in anderen Teilen Deutschlands ist es teilweise unabdingbar, dass Kulturen bewässert werden, um Erträge sicherzustellen.  Mehr

Forschungs- und Innovationsprojekt
Agri-Photovoltaik im Gemüse- und Obstbau

Ein Gerüst mit schräg angebrachten Photovoltaikmodulen steht auf einem betonierten Platz mit Motor

Der menschenverursachte Klimawandel stellt die Landwirtschaft vor neue Herausforderungen. Durch die mit dem Klimawandel gekommenen Wetterextreme kann ein starker Rückgang der landwirtschaftlichen Erträge über die letzten Jahrzehnte beobachtet werden. Um den Klimawandel aufzuhalten, ist dringend ein Umstieg in der Energieerzeugung von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien notwendig. Bisher konkurriert die Landwirtschaft oft mit den erneuerbaren Energien um Fläche, doch mit der Agri-PV, die über die letzten Jahre immer mehr Aufmerksamkeit erhielt, soll jetzt nicht nur die Platzproblematik gelöst werden, sondern auch gleichzeitig ein Schutz für die Pflanzenkulturen vor wetterbedingten Schäden geschaffen werden.  Mehr

Forschungs- und Innovationsprojekt
Wassermanagement im Obstbau

Baumreihe mit verschiedene Mulchmaterial abgedeckt, Hintergrund Weinberg, Gewächshaus und bewölkter Himmel

Im Zuge des Klimawandels ist laut Klimaexperten zunehmend mit unregelmäßigen sowie extremen Wetterereignissen zu rechnen. Dabei treten niederschlagsfreie Trockenperioden sowohl häufiger als auch über längere Zeiträume hinweg auf. Bei Obstanlagen handelt es sich um Dauerkulturen, auf die sich klimatische Extreme wie Trockenheit über Jahre auswirken können. Eine Zusatzbewässerung mit Überkronen- bzw. Tropfbewässerung ist zwar möglich, erfordert aber einen hohen Aufwand finanzieller Mittel sowie große Wassermengen und ist nicht in jeder Anbauregion umsetzbar. Eine der momentan wichtigsten Herausforderungen des landwirtschaftlichen Sektors liegt daher in einem optimalen Wassermanagement.  Mehr

Veranstaltungen

Veranstaltungsbericht
Veitshöchheimer Obstbautag 2023

Äpfel im Obstkorb auf dem Tisch mit Banner im Hintergrund

Am 26. Januar 2023 fand wieder einmal ein Obstbautag an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) statt. Dieses mal im neuen Gebäude und erstmal als Hybrid-Veranstaltung am Versuchsgelände für Obstbau und Baumschule "Stutel" in Thüngersheim. Es waren 60 Teilnehmer vor Ort und 40 Teilnehmer online mit dabei. Es wurden sowohl Projekte von der LWG vorgestellt wie auch von anderen Versuchseinrichtungen und Firmen. Die Veranstaltung wurde von Alexander Zimmermann moderiert.  Mehr

Nachbericht zur Veranstaltung vom 03.11.2022
1. Austauschtreffen Öko-Obstbau - Plattform zum Netzwerken und Informieren

Personen stehend im Halbkreis während einer Diskussion.

Am 3. November 2022 fand das Betriebsforum für den ökologischen Obstbau am LWG Versuchsgelände für Obstbau in Thüngersheim statt. Hierfür waren alle in Bayern ökologisch wirtschaftenden Obstbaubetriebe sowie Umstellungsinteressierte eingeladen. Neben der Präsentation des Versuchsbetriebes wurde sich in Form eines Workshops intensiv ausgetauscht. Auch für das Kennenlernen untereinander war die Präsenzveranstaltung wichtig.  Mehr

Nachbericht - Maschinenvorführung am 25.05.2022
Alternativen Unkrautregulierung für Obstbau und Baumschule

Die Teilnehmer stehen mit dem Aussteller um die aufgebauten Schlepper mit Anbaugeräten.

Spätestens nach dem Aktionsprogramm Insektenschutz des Bundesumweltministeriums und dem darin beschlossenen schrittweisen Ausstieg für die Nutzung von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln, besteht auch für integriert wirtschaftende Obstbau- und Baumschulbetriebe Handlungsbedarf sich mit Alternativen in der Beikrautregulierung zu beschäftigen. Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung ist ein Verbot für Glyphosat ab 2024 vorgesehen. Die europäische Zulassung für den Wirkstoff läuft bereits Ende 2022 aus. Somit hat die Vorführung am 25.05.2022 auf dem Versuchsgelände für Obstbau und Baumschule der LWG in Thüngersheim ca. 100 ökologisch und intergiert wirtschaftende Betriebe und Interessierte angesprochen.  Mehr

weitere Veranstaltungsbericht

Veranstaltungsbericht
Veitshöchheimer Obstbautag 2019

Viele unterschiedlich farbige Äpfel als Quadrat gelegt nebeneinander auf einem Holztisch

Am 24. Januar 2019 wiederholte sich der Veitshöchheimer Obstbautag bereits zum 24. Mal in der Aula der LWG. Mit etwas mehr als 90 Besuchern war die Veranstaltung wieder ordentlich besucht. Neben spannenden Vorträgen präsentierten Firmen ihre Produkte zu Bewässerung, Düngung, Kulturschutz und Technik den Besuchern im Vorraum der Aula. Durch das Programm führte Klaus Körber, Arbeitsbereichsleiter Technik und Unternehmensentwicklung am Institut für Erwerbs- und Freizeitgartenbau.  Mehr

Fachexkursion der Öko-Akademie
Dem italienischen Haselnussanbau auf der Spur

Haselnusspflanzen in Buscherziehung mit Tröpfchenbewässerung

Bei ihrer Reise in die Region Piemonts erkundeten Haselnussanbauer aus Bayern den Nordwesten Italiens, informierten sich über Nussanbau und Weiterverarbeitung und begaben sich auf Spurensuche der 'Tonda Gentile delle Langhe'. Veranstaltet wurde die Fachexkursion von der Öko-Akademie Bamberg, die regelmäßig Seminare sowie Fachveranstaltungen zum Bio-Haselnusssanbau anbietet.  Mehr

Nachbericht Maschinenvorführung 09.05.2018
Alternative Unkrautregulierung für Obstbau und Baumschule

Auf einer Versuchsfläche im Freien mit vielen Besuchern

Mit dem aktuellen Thema „Alternative Unkrautregulierung für Obstbau und Baumschule“ lockte die LWG mehr als 160 interessierte Anbauer, Berater, Lehrkräfte und Mitarbeiter von staatlichen Institutionen in den Versuchsbetrieb für Obstbau und Baumschule Stutel in Thüngersheim. Die große Besucherzahl zeigte die Aktualität, Alternativen zu den immer weiter eingeschränkten Herbiziden zu finden. Die LWG bot neun verschiedenen Firmen die Möglichkeit ihre Technik zu präsentieren.   Mehr

Veranstaltungsbericht
Walnuss, Haselnuss und ein bisschen Trüffel

Gerd Sander, Carola Nitsch und Alexander Zimmermann eröffnen den Nusstag

Das Motto des Nusstages am 06. Dezember 2017 an der LWG – ´Walnuss, Haselnuss und ein bisschen Trüffel´ – lockte über 100 interessierte Gäste aus Bayern, Baden-Württemberg, Nord-, Ost- und Westdeutschland sowie Österreich, Schweiz und Südtirol auf den grünen Campus der LWG in Veitshöchheim, die sich auf ein abwechslungsreiches Programm freuen konnten.  Mehr

Veranstaltungsbericht
Veitshöchheimer Obstbautag 2017 - Informative Veranstaltung für den Erwerbsanbau

Veitshöchheimer Obstbautag 20.01.2017

Über 100 Obstbauern und Interessierte informierten sich am 20. Januar 2017 bei der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim über die neuesten Entwicklungen im Erwerbsanbau. Der 23. Veitshöchheimer Obstbautag stand unter dem Motto Ertragssicherheit im modernen Obstbau.  Mehr

Veranstaltungsbericht
Veitshöchheimer Obstbautag 2015 - aktuell, informativ, gut besucht

Teilnehmer Obstbautag

Die im zweijährigen Turnus stattfindende Veranstaltung lockte mit Themen rund um das Steinobst ca. 150 Teilnehmer in die Aula der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) Veitshöchheim. Hubert Siegler vom Sachgebiet Obstbau und Baumschulen hatte ein Tagungsprogramm mit sehr aktuellen, brisanten Themen und hoch interessanten Referenten für Praktiker aus nah und fern zusammengestellt. Dabei standen Informationen zu Steinobst, v. a. Süßkirschen und derzeit sehr große Probleme für die Obstpraxis bereitenden Kirschessigfliege auf der Agenda.  Mehr