Nachlese 51. Landespflegetage 2019
Go for Green! Ein halbes Jahrhundert ist uns nicht genug …

Landespflegetage 2019 - Schriftzug Go for Green! Ein halbes Jahrhundert ist uns nicht genug …
Die 51. Landespflegetage am 22. und 23 Januar 2019 stießen auf ein enormes Besucherinteresse. Ob es am frühen Termin im Januar oder an der Themenauswahl lag, sei dahingestellt, jedenfalls waren die Karten im Vorverkauf bereits eine Woche vor der Veranstaltung vergriffen.
Und so wundert es nicht, dass die Mainfrankensäle in Veitshöchheim mit 646 Gästen am ersten Tag und 653 Gästen am zweiten Tag jeweils ausverkauft waren. Diese Kulisse beeindruckte auch Hermann Kolesch, den Präsidenten der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, der in seiner Eröffnung das Fortbildungsinteresse der Landschaftsgärtner lobte.
Mit Gerhard Zäh begrüßte der Präsident des Verbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern als Mitveranstalter die Besucherinnen und Besucher. In seiner Ansprache verwies er auf die ungebrochen hohe Zahl der neu abgeschlossenen GaLaBau-Ausbildungsverträge in Bayern und präsentierte auch gleich einen der sieben neuen Filme zur Nachwuchswerbung.

GaLaBau trifft Digitalisierung

Mit Lucas Winkler und Matthias Saum gaben zwei junge Landschaftsgärtner, die Erfahrungen aus Ausbildung und Studium vereinen, Orientierung für die Digitalisierung der Geschäftsprozesse und der Planungspräsentation im Landschaftsbau-Unternehmen.

GaLaBau trifft Bautechnik

Thomas Leopoldseder stellte die neu erschienenen FLL-Richtlinien für begrünbare Flächenbefestigungen vor. Thomas Roth nahm in seinem Vortrag Bezug auf die FLL-Empfehlungen für Trockenmauerbau, hob aber auch die ökologische Bedeutung begrünbarer Natursteinmauern hervor.

GaLaBau trifft Vegetationstechnik

Die Neuerungen der DIN 18915 – Bodenarbeiten waren Thema von Prof. Dr. Stephan Roth-Kleyer bevor Dr. Philipp Schönfeld über Substrate für Staudenpflanzungen berichtete, deren Vorteile er im verringerten Pflegeaufwand sah. „In die Bütt“ trat anschließend Jörg Jaroszewski, um anschaulich und unterhaltend die Änderungen in der ZTV-Baumpflege der FLL zu präsentieren. Den Abschluss des ersten Tages bildete Dr. Bernd Küster, der die beeindruckenden Möglichkeiten der Großbaumverpflanzung vorstellte.
Am Abend traf man sich zum Stehempfang im Institut für Stadtgrün und Landschaftsbau, den der eine oder andere Nachtschwärmer auf einer Party im Wohnheim der staatlichen Technikerschule fortsetzte.

GaLaBau trifft Biodiversität

Eine von Dr. Susanne Böll mitbetreute und von ihr vorgestellte Studie (gefördert vom BayStMUV) kann nachweisen, dass Stadtbäume aus südosteuropäischer Herkunft zwar etwas weniger Insekten Lebensraum bieten als die einheimischen „Schwesterarten“, diesen aber in der Artenvielfalt nicht nachstehen. Die besten Voraussetzungen für eine hohe Diversität der Insektenfauna bieten gemischte Alleen mit einem durchgehenden Pflanzstreifen. Ernährungsmöglichkeiten für Bienen präsentierte Kornelia Marzini mit den von ihr geprüften Ansaatmischungen für Bracheflächen in Städten und auf landwirtschaftlichen Nutzflächen. Einen furiosen Streifzug durch das Sortiment bienenfreundlicher Gehölze unternahm Klaus Körber, bevor Martin Degenbeck den Stand der Umsetzung bei gebietseigenen Gehölzen und Saatgut vorstellte.

GaLaBau trifft Klimaschutz

Julian Herold zeigte auf, dass sich für den GaLaBau viele interessante Geschäftsfelder im Bereich von Hochwasservorsorge und Überflutungsschutz auftun. Anschließend behandelten drei Vorträge das Themenfeld der Versickerungsanlagen. Dr.-Ing. Mathias Kaiser konnte in Langzeituntersuchungen ihre Leistungsfähigkeit nachweisen. Angelika Eppel-Hotz stellte einige Bepflanzungsbeispiele für Versickerungsmulden vor und demonstrierte den enormen Einfluss der Pflege auf das Erscheinungsbild. Daniela Bock setzte sich kritisch mit den Dimensionierungs- und Bauvorgaben auseinander und plädierte für mehr Mut und Augenmaß bei der Umsetzung von Versickerungskonzepten.
Am Ende dankten die Moderatoren Johannes Pitzer und Rainer Berger im Namen der Veranstalter allen Referenten, den vielen Helfern vor und hinter der Bühne, aber auch den Ausstellern der begleitenden Fachausstellung. Das Institut für Stadtgrün und Landschaftsbau an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. sowie der Verband ehemaliger Veitshöchheimer e. V. zeigten sich als Veranstalter hoch zufrieden mit dem Erfolg der Fachtagung. Alle freuen sich bereits auf die 52. Landespflegetage am 21. und 22. Januar 2020.
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