Invasive Art
Asiatische Hornisse kommt näher an Bayern heran!

Nach den letztjährigen Funden von Nestern und Sichtungen von Einzeltieren der Asiatischen Hornisse in Südhessen und nördlichem Baden-Württemberg ist im Januar 2021 nun auch ein Nest im Main-Tauber-Kreis gefunden worden. Wir bitten alle bayerischen Imker*innen, besonders die unter- und mittelfränkischen, die Augen offen zu halten und verdächtige Nester/Tiere zu melden.

Im Jahr 2019 wurden ein Nest bei Mannheim (nördliches Baden-Württemberg) und Einzeltiere der Asiatischen Hornisse in Lorsch und Viernheim (Südhessen) nachgewiesen. Somit rückte die Asiatische Hornisse schon sehr nah an die bayerische Grenze heran. Auch 2020 konnten in besagten Regionen Asiatische Hornissen gesichtet werden. Im Winter 2020/21 wurde nun auch ein Nest in der Gemeinde Igersheim (Main-Tauber-Kreis), nahe Bad Mergentheim, gefunden. Das Nest befand sich erwartungsgemäß an einem Baum und wurde im Januar von einem Imker an das Regierungspräsidium Stuttgart gemeldet. Die Überprüfung durch einen Fachmann hat zweifelsfrei ergeben, dass es sich um ein Nest der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) handelt. Dieser Fund bestätigt das weitere Vorrücken dieser Hornissenart in Richtung Bayern.
Was können Sie tun?
Gerade jetzt, so lange die Bäume noch keine Blätter treiben, können Sie Nester einfacher in den Baumkronen finden. Sollten Sie ein verdächtiges Nest (Bild 1) entdecken, machen Sie bitte möglichst aussagekräftige Fotos davon und notieren Sie den Fundort. Fotos und Fundort melden Sie bitte mit Ihren Kontaktdaten an die für Sie zuständige Naturschutzbehörde UND zusätzlich entweder an das Institut für Bienenkunde und Imkerei (ibi@lwg.bayern.de) oder an Dr. Nicole Höcherl (nicole.hoecherl@triesdorf.de). Wir nehmen dann umgehend Kontakt mit Ihnen auf.

Zu sehen ist ein Medizinball großes, tropfenförmiges, graufarbiges Hornissennest, welches in einem Baum mit Blättern in großer Höhe hängt.

Die Asiatische Hornisse baut ihre Nester oftmals in Baumkronen von Laubbäumen in Höhen von über 10-20m. Das Nest ist unten geschlossen, der Eingang befindet sich immer seitlich.

Darüber hinaus können Sie ab dem Frühjahr auf vor den Bienenvölkern jagende Insekten achten (Bild 2). Auch hier gilt: Bei Verdacht machen Sie bitte Fotos der Tiere und senden diese an die für Sie zuständige Naturschutzbehörde UND zusätzlich an das IBI oder Frau Dr. Nicole Höcherl. Bitte töten Sie die Tiere NICHT ab, denn es könnte sich um die geschützte heimische Hornisse handeln.

Eine Asiatische Hornisse im Flug.

Die Asiatische Hornisse ist ähnlich groß wie unsere heimische Hornisse. Sie unterscheiden sich aber deutlich in der Färbung. Die Asiatische Hornisse ist im Brustbereich schwarz, hat leuchtend gelbe Beinchen und einen orangefarbenes Hinterleibsende.

Weitere Informationen zur Asiatischen Hornisse finden Sie unter

Bienenfressende Tiere Externer Link

Im Zuge der Einschleppung des Kleinen Beutenkäfers und der Asiatischen Hornisse nach Europa hat Bayern bereits im Jahr 2017 das Monitoring Bee Warned gestartet. Infos zu diesem Projekt finden Sie unter

Bee Warned Externer Link

Dort ist auch ein Artikel verlinkt, der die Unterschiede zwischen der heimischen Europäischen Hornisse (Vespa crabro) und der invasiven Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) klar definiert. Sie finden diesen Artikel unter dem Menüpunkt „Publikationen“ (Titel: Europäische und Asiatische Hornisse – Ein Vergleich beider Hornissenarten zeigt ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede.) oder über den link

Europäische und Asiatische Hornisse Externer Link

Noch eine Bitte zum Schluss:
Verdachtsfälle sollten auch als solche betrachtet werden. Wir bitten Sie vor einer Bestimmung durch einen Fachmann/Fachfrau von einer Verbreitung der Information Abstand zu nehmen um mögliche Falschmeldungen zu vermeiden. Vielen Dank!