Fortbildung der Akademie für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (AGL)
Amtsveterinäre zu Gast am Institut für Bienenkunde und Imkerei

Dass Bienen eine zentrale Rolle spielen, merkt man derzeit überall. Auch Amtstierärzte nehmen die Problematik ernst und bilden sich zunehmend auf dem Gebiet der Honigbienen fort. Bereits zum zweiten Mal lud die Akademie für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (AGL) daher zu einer speziellen Fortbildung über Bienenkrankheiten ein. 27 Amtsveterinäre aus ganz Bayern folgten dieser Einladung und verbrachten am Donnerstag, den 16. Mai 2019, einen lehrreichen Tag in Veitshöchheim.

Altes und Neues: Varroa und Beutenkäfer

Dr. Lieven Pool, Leiter des Fachbereichs Verbraucherschutz, Veterinärwesen, Lebensmittelüberwachung, Würzburg, und Institutsleiter Dr. Stefan Berg beschäftigten sich mit den Vorschriften und den Möglichkeiten bei der Bekämpfung der Varroamilbe [i](Varroa destructor)[/i]. Dr. Nicole Höcherl vom Institut für Bienenkunde und Imkerei hingegen wagte einen Blick in die Zukunft und stellte die in Europa eingetroffenen Honigbienenschädlinge Kleiner Beutenkäfer [i](Aethina tumida)[/i] und Asiatische Hornisse [i](Vespa velutina)[/i], sowie das Frühwarnsystem „Bee Warned“ dass in Bayern für ebendiese Schädlinge etabliert wurde, vor.

DAS Thema: Amerikanische Faulbrut

Hauptsächlich war der Tag aber der Amerikanischen Faulbrut (AFB) gewidmet. Da diese Erkrankung der Bienenseuchenverordnung unterliegt, sind einige Gesetze und Verordnungen zu befolgen, die von Dr. Dr. Frank Just vom Landesinstitut für Tiergesundheit (LGL) ausgiebig behandelt wurden. Dr. Andreas Schierling (Tiergesundheitsdienst, TGD) gab anschließend einen Überblick über das AFB-Monitoring-Programm des bayerischen Bienengesundheitsdienstes und stellte aktuelle Ergebnisse daraus vor.

Ab zu den Bienen!

Am Lehrbienenstand des Instituts erläuterte Dr. Berg zusammen mit Imkermeister Marius Jordan am lebenden Objekt, wie im Seuchenfall ein offenes Kunstschwarmverfahren durchgeführt wird. Begeistert sahen die Kursteilnehmer zu, wie die Bienen, die bei dieser Methode vor das Flugloch gekehrt werden, den Weg über eine Aufstiegshilfe zurück in einen Kasten nehmen um wieder zu ihrer Königin im Inneren zu gelangen. Besonders erstaunt waren die Veterinäre darüber, wie sanftmütig die Instituts-Bienen trotz der durchgeführten Prozedur und des einsetzenden Nieselregens waren. Imkermeister Egbert Roth zeigte zum Abschluss des Tages noch verschiedene Möglichkeiten einer im Seuchenfall notwendigen fachgerechten Desinfektion aller Materialien direkt am Bienenstand.