Landkreis Regensburg: Lisa Schmucker

Blick von oben auf eine in einer in warmen Farben gestreifent Hängematte liegend

© Johannes Paffrath

Lisa Schmucker, Mitglied des Obst- und Gartenbauvereins Regenstauf hat in ihrem Leben schon 3 Gärten angelegt. Ihr jetziger Garten ist Arbeits-, Erholungs- und Begegnungsort für ihre Familie und Freunde. Am Tag der offenen Gartentür öffnet sie ihr rund 2000 Quadratmeter großen Areal für Besucher, die dann den verborgenen Ort über dem Ellenbach entdecken dürfen. Sie selbst findet hier ausreichend Raum für Gedanken und Stille. Mit der Kreisfachberaterin für Gartenbau und Landespflege Stephanie Fleiner spricht sie darüber, welche Bedeutung der Garten noch für Sie hat.
Welche Rolle spielt der Garten allgemein in Ihrem Leben?
Das Stückchen Land, sprich der Garten ist wichtiger als das Haus, ich lebe mehr draußen als drinnen. Der Garten gibt mir in meinem Leben Struktur. Zum einen durch die Arbeiten in den verschiedenen Jahreszeiten, zum anderen durch die verschiedenen Gartenräume. Meine Enkel haben z.B. ihren eigenen Bereich in dem sie Spielen und Toben oder Pflanzen säen und Tiere beobachten und ich habe meinen Bereich, meinen „Stillegarten“, meinen großen Tisch unter meinem Apfeldorn oder mein kleines Plätzchen an dem ich übers Tal blicken kann.
Welche persönliche Verbindung haben Sie mit dem Garten?
Ich habe in meinem Leben schon 3 Gärten komplett neu angelegt, jedes Mal wieder wie wenn es der letzte Garten meines Lebens wäre. Jedes Mal war nichts vorhanden. Jedes Mal wurden viele neue Pflanzen von überall her geholt und eingepflanzt. Es steckt immer viel Herzblut drin. Als erstes haben wir bei unserem jetzigen Grundstück den Gemüsegarten angelegt, da meine ganze Energie und meine Ideen schon weg waren. Der Gemüsegarten gab dem ganzen Struktur und Neubeginn und dann kam auch die Energie wieder. Und wir haben einfach angefangen. Heute muss ich nicht mehr, ich kann, wenn ich will. Ich habe aber auch viel Hilfe von meiner Familie. Der Garten ist unser Begegnungssort für die Familie und unsere Freunde.
Welches sind Ihre Lieblingsecken im Garten?
Jede Stimmung, jede Tages- und jede Jahreszeit lockt mich in eine andere Ecke meines Gartens und so gibt es viele Lieblingsecken, auch die unscheinbaren und nicht „fertigen“ Ecken haben ihren Charme. Allerdings liebe ich es schon sehr, wenn ich morgens in aller Früh an der Spitze unseres Gartens ins Tal Blicken und dem Zauber des neun Tages nachfühlen kann.
Welche Pflanzen mögen Sie besonders und vielleicht können Sie uns sagen warum?
Der Löwenzahn, er steht immer wieder auf. Auch der Girsch ist so eine Pflanze. Es sind treue Begleiter. Aber auch die Wegwarte liebe ich, sie wächst wo es keiner für möglich hält und im warsten Sinne des Wortes: „Die Blume, die am Weg auf Dich wartet“ sie ist immer da und streckt ihre Blüten dem Sonnenlicht entgegen.
Was sind die Besonderheiten in den einzelnen Jahreszeiten? Spricht Sie eine Jahreszeit im Garten besonders an?
Alle Jahreszeiten sind wunderschön, lediglich bei Unwetter und Sturm werden wir unruhig und suchen Schutz in unserem Haus. Die helle Zeit ist freilich die leichtere Zeit, die dunkle Zeit ist die Zeit des Rückzugs. Den November ehren wir, da kommt die „Nebelfrau“ das Tal über die Wiesen rauf und umhüllt uns.
Warum lohnt es sich für Sie mehr Zeit im Garten zu verbringen?
Mein Mann und ich fahren einmal im Jahr weg um unsere Zweisamkeit zu genießen. Den Rest des Jahres sind wir in unserem Garten. Wenn ich Urlaub habe genieße ich die Zeit, ich meditiere im Garten, lade Freunde ein, organisiere evtl. eine Begegnung zu einem bestimmten Thema für Interessierte, spiele mit meinen Enkeln oder lege ein neues Staudenbeet an. Die Frage bleibt, warum soll ich weggehen, wenn es zu Hause schön ist.
Rosa Schild: und dannl muss man ja auch Zeit haben dazusitzen und einfach vor sich hin zu schauen

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