Gemüseblog
Nochmals die gesamte Salatpalette
6. April 2022

Ambitionierte Selbstversorger haben schon gleich im März, manche bereits im Februar in Gewächshaus und Frühbeet die ersten Salate gepflanzt, Gartenkresse und Radies gesät. Die ersten Kresse-Ernten sind schon in der Küche gelandet. „Doch keine Angst. Jetzt Anfang April hat man noch nichts versäumt“, beruhigen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Und übrigens auch die üppigen Schneefälle vom vorigen Wochenende bleiben weitgehend folgenlos, wenn zuvor Verfrühungsvlies aufgelegt wurde. Nur Erwerbsgärtner wurden etwas nervös, weil sich zum Beispiel beim Salat bei stärkeren Frösten kleine Trockenränder ergeben und somit den Salat unverkäuflich machen können. Der Selbstversorger schneidet kleine braune Randstellen einfach vor dem Waschen der Salatblätter ab.

Alle März-Kulturen wie Salate, Pal-Erbsen, Puffbohnen, Möhren, Pastinaken, Wurzelpetersilie sind noch gut möglich. Jetzt kommen die typischen Aprilkulturen, zunächst Mark- und Zuckererbsen, später auch Rote Rüben und Blattmangold (Sorte ‘Lukullus‘) dazu.

Auch wer schon halbwüchsigen Salat hat - jetzt ist Zeit für die zweite Salatrunde: Wir schöpfen im Schaugarten in Veitshöchheim gerne die gesamte bunte Salatpalette aus: Hellgrüner und roter Kopfsalat, grüner und roter Eichblatt- und Lollo-Salat, Eissalat und seit ein paar Jahren auch Spargelsalat. Der wächst wuchtiger, braucht also eher 35 bis 40 cm Pflanzabstand anstelle von 30 cm. Bei ihm schmecken nur die allerjüngsten Blätter gut. Auf diese kommt es aber gar nicht an: Man lässt diesen Salat nämlich erst aufschießen, bis er 40, 50 cm hoch ist, dann isst man die geschälten Stängel. Kennzeichen des Spargelsalates ist nämlich sein fast bitterfreier Strunk, bei anderen Sorten meidet man ihn, weil er recht bitter ist. Spargelsalat ist sehr fein im Biss, viel zarter als Kohlrabi oder Gurke.

Am einfachsten ist es, in guten Gemüse-Fachgeschäften oder Hofläden möglichst viele Sorten als Jungpflanzen zu besorgen. Am besten nimmt man von jeder Sorte nur wenige Exemplare. Weil die Kulturzeit der Sorten unterschiedlich ist, streut das die Ernte automatisch. Bekommt man nur wenige Sorten, besorgt man sich Saatgut und sät ihn in Multitopfplatten aus – daraus ergibt sich automatisch wieder eine neue Runde bunter Salate.