Gartentipp
Kompost im Garten: Dünger durch Recycling
25. Oktober 2021

Wird es herbstlich, werden Gemüsebeete geräumt, manches im Staudengarten zurückgeschnitten und das Laub fällt von den Bäumen. Doch wohin mit dem vielen organischen Material? Für Wertstoffhof und Biotonne zu schade, finden die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie und raten zum Kompostieren.

„Gold des Gärtners“ wird fertiger Kompost auch genannt, denn er ist wertvoller Dünger und Bodenverbesserer. Doch oft gibt es Unsicherheiten bezüglich des Pflanzenmaterials, das einen Komposthaufen füllt.

Gutes Kompostieren

Verschiedene Klein- und Kleinstlebewesen setzen das organische Material zu gutem Humus um. Sie benötigen für ihre Arbeit ein gewisses Maß an Feuchtigkeit, aber auch eine gute Durchlüftung und eine ausreichende Menge Nährstoffe aus dem zugeführten organischen Material. Eine ausgewogene Mischung im Komposthaufen ist deshalb wichtig. Rasenschnitt wird beispielsweise mit lockerem und trockenem Material gemischt, feuchte Materialien nur in dünnen Schichten eingeräumt.

Kompostieren von giftigen Pflanzenteilen

Können giftige Pflanzenteile auf den Kompost? Hier herrscht oft große Unsicherheit. In der Natur gibt Pflanzenarten, die für Mensch und Tier giftige Stoffe enthalten. Einige werden in unseren Gärten als Zier- oder Nutzpflanzen angebaut. Manchmal finden sich die natürlichen Gifte nur in bestimmten Teilen einer Pflanzenart wie Blättern oder Früchten, in anderen Fällen ist die ganze Pflanze giftig. Giftige Pflanzen verrotten nach dem Absterben ebenso wie alle anderen. Sie werden von Mikroorganismen zersetzt, die ursprünglichen Inhaltsstoffe verändern sich und werden nach und nach abgebaut, so dass von den Giften nichts mehr übrig bleibt. Beispiel: Thuja- oder Eibenschnitt kann zerkleinert in dünnen Schichten dem Kompost zugeführt werden.

Kompostieren von Laubblättern

Jäten Sie Samenunkräuter rechtzeitig bevor sie Blütenknospen angesetzt haben, können Sie getrost auf den Kompost. Ist der Zeitpunkt jedoch verpasst, dann zwicken Sie entweder die Blütenstände ab oder entsorgen Sie die Pflanzen über die Biotonne, um eine Ausbreitung im Garten zu verhindern.
Auch Wurzelunkräuter könnten auf den Komposthaufen. Allerdings müssen sie ausgetrocknet sein, was bei heißen Sommertemperaturen leichter passiert. Jetzt im Herbst ist die Entsorgung über die Biotonne sinnvoller.

Für den Kompost ungeeignet

Doch nicht alles aus dem Garten eignet sich zum Kompostieren. Manche Schaderreger können auf dem Kompost im Garten überdauern, da die Rottetemperatur nicht ausreichend hoch ist. Mit der späteren Ausbringung von Kompost im Frühjahr besteht die Möglichkeit die Schaderreger im Garten zu verbreiten und Pflanzen erneut zu infizieren. Vom Kompostieren von Pflanzenteilen mit Maden, Kohlhernie, Welke- und Fäulniskrankheiten sowie anderen Pilzen, Viren und tierischen Schädlingen, die Stängel oder Wurzel schädigen, ist daher abzusehen. Nutzen Sie hierfür die Biotonne, Restmülltonne oder die Grüngutannahmestellen.