Gartentipp
Herbst im Kistengarten und im Hochbeet
3. Oktober 2022

(Spät-)Sommerliche Fruchtgemüse wie Tomaten, Paprika, Aubergine und Co. sind abgeerntet. Hochbeete und Kistengärten stehen leer da. Doch auch jetzt ist es sinnvoll noch zu pflanzen und zu säen, um auch im späten Herbst oder den Wintermonaten noch vitaminreiche Kost ernten zu können, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Hochbeete und Kistengärten sind kleine Gartenbeete. Sie lassen sich noch gut in der kalten Jahreszeit nutzen, da die Pflanzen oft schneller wachsen und die Beete leichter vor Kälte zu schützen sind.

Genuss aus dem herbstlichen „Hoch-Garten“

Die Erde gut gelockert, grobe Erntereste und Unkräuter entfernt, lassen sich noch letzte Blattgemüse pflanzen. Außer Spinat ist es vor allem Feldsalat, der nun seinen Platz im Hochbeet bekommt. Gelegentlich findet man in den Gärtnereien auch noch Jungpflanzen von weiteren Wintersalaten und Salatrauke. Die jungen Pflanzen sind alle in kleinen Erdpresstöpfen vorgezogen. Sie wachsen schnell an und haben einen Wachstumsvorsprung gegenüber der Aussaat. Somit ist eine Pflanzung auch im Herbst möglich. Lediglich Feldsalat könnte noch gesät werden; ebenso Kresse, die sich auch bei kühlen Temperaturen relativ schnell entwickelt.

Jetzt ist auch Zeit für Wintersteckzwiebeln und Knoblauch. Verwenden Sie speziellen Pflanzknoblauch oder Zehen aus der eigenen Ernte. Zum Pflanzen eignen sich nicht nur die ganzen Zehen, sondern auch kleine runde Mini-Knollen und Brutzwiebeln. Knoblauchzehen aus dem Lebensmitteleinzelhandel eignen sich nicht. Die Knollen kommen oft aus wärmeren Ländern. Manchmal sind die Knollen auch mit Keimhemmern behandelt, damit sie nicht austreiben. Achten Sie darauf, wohin Sie den Knoblauch pflanzen. Er ist erst im nächsten Sommer erntefähig und sollte die Frühjahrsbepflanzung des Hoch- oder Kistenbeetes nicht behindern.

Ruhepause im Hochbeet

Wer kein Gemüse mehr anpflanzen und dem Hochbeet Ruhe gönnen möchte, lässt es aber nicht brach liegen. Eine Wellness-Kur für den Boden ist die Ansaat von Gründüngung. Für späte Saaten eignet sich Roggen. Als Getreide ist er mit keiner Gemüseart verwandt, die in einem Hochbeet oder Kistengarten verwendet wird. Der Roggen bleibt dann bis zum Frühjahr stehen. Dann wird er je nach Größe entfernt oder untergegraben.

Hoch- und Kistenbeete im Winter

Bepflanzte Hochbeete und Kisten findet man vor allem im städtischen Raum. Hier sind Gärten oft sehr klein und es werden auch Höfe und andere befestigte Flächen für Kistengärten genutzt. Auch Kindergärten, Schulen, Altenheime oder ähnliche Einrichtungen lassen so das Gärtnern vor Ort erleben. Das städtische Klima sorgt meist für mildere Temperaturen. Im Schutz von Gebäuden und bei ausreichender Sonneneinstrahlung entwickeln sich einige Gemüse- und Kräuterarten auch noch bis in die Wintermonate hinein. Kleine Beete lassen sich leicht und kurzfristig mit Vlies, dünnen Stoffen oder ähnlichem vor Frost schützen.

Interesse am Urban Gardening? Am 27. Oktober 2022 findet der 3. Bayerische Urban-Gardening-Kongress unter dem Motto „Stadt trifft Garten“ in Veitshöchheim statt. Anmeldeschluss 15. Oktober 2022

3. Bayerischer Urban-Gardening-Kongress