Gartentipp
Frühblühende Gehölze - erste Nahrungsquellen für Bienen
6. März 2023

Bei milden Temperaturen lassen sich schon Honigbienen und Hummeln beobachten. „Gehölze, die im zeitigen Frühling blühen sind erste wichtige Nahrungsquellen, besonders für verschiedene Wildbienen“, bekräftigen die Mitarbeiter der Bayerischen Gartenakademie.

Gehölze unterschiedlicher Größe und Form lassen sich in den Garten integrieren. Selbst für Gefäße, die auf dem Balkon oder der Terrasse stehen, gibt es Pflanzen, die Bienennahrung liefern.

Bedürfnisse der Bienen

Wild- und Honigbienen benötigen während der ganzen Vegetationszeit Nektar und Pollen. Nektar ist die Kohlehydratquelle. Pollen dient der Eiweißversorgung und ist besonders für die Aufzucht der Brut wichtig. Während Honigbienen und Hummeln verschiedene Pollenquellen nutzen können, gibt es viele solitäre Wildbienenarten, die auf den Pollen bestimmter Pflanzen angewiesen sind. Deshalb sieht man diese spezialisierten Wildbienen auch nur für kurze Zeit. Ein vielfältiger Garten kann mit der richtigen Pflanzenauswahl Nahrungsquelle für unterschiedliche Wildbienenarten sein.

Jetzt kann man an sonnigen Tagen mit milden Temperaturen neben den bekannten Honigbienen auch die Königinnen der Dunklen Erdhummeln entdecken. Diese suchen nach möglichen Nistplätzen. Erste Holzbienen fallen allein schon wegen ihrer Größe auf. Ab März fliegen außer den unterschiedlichen Hummeln auch verschiedene Arten der Sandbienen, Pelzbienen, Seiden- und Furchenbienen sowie die meist bekannteren Mauerbienen.

Wildobst ist früh dran

Oft schon in Vollblüte steht die Kornelkirsche (Cornus mas) mit ihren gelben, in dichten Büscheln sitzenden Blüten. Als Großstrauch oder Kleinbaum kann die langsam wachsende Pflanze als Solitär stehen. Dann ist es sinnvoll großfruchtige Sorten zu pflanzen wie ‘Jolico‘ und ‘Kasanlaker‘, um die roten Früchte im Spätsommer verwerten zu können. Die Wildform der Kornelkirsche eignet sich sogar für geschnittene Hecken in einem Naturgarten.

Erste offene Blüten der Japanischen Zier- oder Scheinquitte (Chaenomeles japonica) in orange oder rot erscheinen an den noch laublosen dornigen Zweigen. Dieses Kleingehölz mit maximal eineinhalb Metern Höhe lässt sich problemlos auch niedriger halten und kann auch gut als Abgrenzung zur Straße verwendet werden, um z.B. Hunde vom Grundstück fernzuhalten. Die ab September reifenden gelben, säuerlichen Früchte können ähnlich wie Quitten verwendet werden.

Weitere Gehölze, die im Frühling blühen

Für größere Gärten eignet sich die Salweide als wertvolle Nahrungsquelle im zeitigen Frühjahr. Durch regelmäßigen Schnitt lässt sie sich einigermaßen im Zaum halten. Es gibt jedoch auch kleinere Weiden-Arten und Sorten, die sich sogar als Kübelpflanze eignen. Ein regelmäßiger Schnitt ist wichtig, damit sich die Kätzchen bilden. Dies darf natürlich erst nach der Blüte geschehen. Dann dauert es nicht mehr lange bis die ersten Zierkirschen in Weiß und Rosa blühen. Die weißen Blüten der Felsenbirne hüllen den Großstrauch in eine wahre Blütenwolke ein. Im Sommer muss man sich beim Naschen beeilen, denn die Vögel lieben die kugeligen Früchte ebenfalls.

Bis zur Obstblüte dauert es dann nicht mehr lange. Sie liefern wichtige Nahrung für die Honigbiene und ihre wilden Verwandten sowie andere Insekten. Beginnend mit den Prunus-Arten wie Mandel, Pfirsich und Aprikose, folgen Mirabelle und Zwetschge, dann Sauer- und Süßkirsche. Etwas später erscheinen die Blüten von Apfel und Birne. Vergessen wir nicht das vielfältige Beerenobst, das ebenfalls zeitig blüht, jedoch oft eine unscheinbare Blüte zeigt, z.B. Stachel- und Johannisbeere. Wie eine Blütenwolke wirkt ein blühender Heidelbeerstrauch. Die kleinen glockenförmigen weißlichen Blüten Anfang Mai sitzen dicht an dicht an den Zweigen und werden gerne von Honig-Bienen und Hummeln besucht. Als „Drei-Jahreszeiten-Strauch“ bietet die Kulturheidebeere neben den blauen Früchten eine feuerrote Herbstfärbung. Das Beerenobst eignet sich besonders gut auch für Gefäße und lässt sich deshalb auch auf größeren Balkonen oder Terrassen gut verwenden.