Bodenpflege im Klimawandel
Ein erfolgreicher Tag des Bodens 2021

Der Tag des Bodens lockt alljährlich zahlreiche Gartenbegeisterte nach Veitshöchheim. Heuer mussten sie zuhause bleiben, durften aber dennoch am 3. Dezember 2021 einige hochkarätige Gartenexperten nahezu „live“ erleben.
Die Technik bzw. der Umgang damit war für manche – auch in Veitshöchheim - noch ungewohnt. Jedenfalls gab es im Anschluss viel Lob für aktuelle und hilfreiche, praxisnahe Anregungen der Referenten, die von der Leiterin der Bayerischen Gartenakademie, Marianne Scheu-Helgert, durch das Programm gelotst wurden.

Frau sitzt vor zwei Bildschirmen, Erdbeeren sind zu sehen.Zoombild vorhanden

Was bringt der Klimawandel – unter anderem Sonnenbrand an Erdbeeren im Sommer.




Marianne Scheu-Helgert gab zunächst selbst einen Überblick über die Klimaänderungen der letzten Jahre und ergänzte für alle Änderungen auch gleich praktische Gartentipps. Auch wenn es in diesem mancherorts allzu nassen Jahr 2021 schwer fällt – wir werden uns auch wieder auf heiße und trockene Sommer einstellen müssen.
Frau sitzt vor Bildschirm, dort Lauchgemüse im Beet mit Stroh gemulcht.Zoombild vorhanden

Bei den Kulturempfehlungen spielt das Mulchen eine wichtige Rolle.


Tino Hedrich, Leiter der Ökoakademie in Bamberg, brachte die neuesten Versuchsergebnisse aus dem Profianbau mit. Geschickt wechselte er aus der Sicht der Erwerbsgärtner in die Privatgärten. Er riet bei weiter steigenden sommerlichen Temperaturen und Trockenheit zu guter Humuspflege, zu Mulchmaterialien und zu einer möglichst dichten Anbauplanung, einschließlich Grüneinsaaten.

Die Laubschicht beleuchtete Dr. Beate Wende, Lebensraumberaterin für den Weinbau in Bayern. Aus der „Vogelperspektive“ betrachtet ist Laub Lebensraum unzähliger Kleintiere, die zur Beute von Singvögeln gehören. Dazu gehört auch das Rotkehlchen, der Vogel des Jahres 2021. Laub und Grünmasse aus dem Garten sollten keinesfalls so schnell wie möglich fort geschafft werden. Besser ist es, so viel wie möglich davon zur Bodenverbesserung und zum Mulchen zu verwenden – genau wie es die Natur auch macht.
Frau sitzt vor Bildschirm und hat grüne Pflanze in der Hand.Zoombild vorhanden

Vorzüge der wichtigsten Gründüngungspflanzen



Im zweiten Seminarteil stellte Silke Knopp, Gärtnermeisterin und neue Mitarbeiterin in der Bayerischen Gartenakademie, die am besten geeigneten Gründüngungspflanzen und ihre Einsatzbereiche vor.

Anna Maria Molitor empfahl die bewährtesten Mulchmaterialien aus dem Erwerbsanbau auch für den Garten. Sie schöpfte nicht nur aus Beobachtungen mit Gemüse, sondern insbesondere aus den Exaktversuchen bei Beerenobst.
Ein Mann mit Töpfen gefüllt mit Erde vor sich und eine Frau mit Mikrofon.Zoombild vorhanden

Beantwortung zahlreicher Fragen zu torffreien Substraten


Gärtnermeister Thomas Schneider wies auf die Tücken der richtigen Substratwahl hin. Ziel aller Gärtner ist die weitere Reduzierung des Torfanteils in allen Substraten, um die Moore besser zu schützen. Deren Trockenlegung sorgt weltweit für einen immensen CO2-Ausstoß. Er empfahl, nur hochwertige Produkte zuverlässiger Hersteller zu verwenden, deren Qualität mit derjenigen der gewohnten Torfsubstrate mithalten können. Ein Blick aufs „Kleingedruckte“ auf der Rückseite der Substratsäcke ist oft hilfreich.