Forschungsprojekt 2008 - 2014
Optimierung der Bewässerungssteuerung für den Freilandgemüseanbau

Seit einigen Jahren spielt die nachhaltige Verwendung von Wasser für die Produktion landwirtschaftlicher und gärtnerischer Produkte eine immer größere Rolle. Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau führte in diesem Zusammenhang von 2008 - 2014 ein Forschungsprojekt zur optimierten Bewässerung von Freilandgemüsekulturen durch. Durch das praxisorientierte Projekt sollen den Betriebsleitern Möglichkeiten aufgezeigt werden, die bisher hauptsächlich nach Erfahrung gesteuerte, künstliche Beregnung durch objektivere Methoden zu ersetzten. Dabei wurde versucht, bereits bestehende technische Einrichtungen vor Ort, die Kulturansprüche sowie die persönlichen Vorlieben der Gärtner und Landwirte bei der Wahl der Messtechnik zu berücksichtigen.

Projektbeschreibung

Wetterstation in einem Einlegegurkenfeld in NiederbayernZoombild vorhanden

Wetterstation

Auf Anbauflächen im Nürnberger Knoblauchsland, Schwaben, Unterfranken und Niederbayern kamen Wetterstationen zur permanenten Datenaufzeichung und Übermittlung an die Betreuungspersonen vor Ort zum Einsatz. Unterschiedlichste Feuchtesensoren in verschiedenen Bodenschichten ermöglichten wertvolle Daten über die richtige Bewässerungsmenge und eventuelle Versickerungsvorgänge im Boden zu ermitteln. Dadurch bekamen die Anbauer die Möglichkeit ihre Bewässerung kritischer zu betrachten und mögliche Fehler in der Ausbringmenge zu detektieren.

2012 wurden neue zusätzliche Messeinrichtungen in Niederbayern installiert, so dass 5 Betriebe in der Lage waren Niederschläge und Klimawerte auf zu zeichnen und diese im Internet abzurufen. Mehrere Sensoren stellten den Verlauf der Bodenfeuchte zusätzlich grafisch dar.

Mithilfe dieser Daten und einem Onlinetool zur Berechnung der täglichen Verdunstungsrate konnten zwei Betriebe ihre Bewässerung laut den Prognosen des Programmes sicher steuern. Die Erfahrung der Betriebsleiter und eventuelle marktwirtschaftliche und logistische Gründe wurden jedoch weiterhin mit berücksichtigt.
SMS-Alarmgerät mit SolarversorgungZoombild vorhanden

SMS-Alarmgerät mit Solarversorgung

Wichtige Kriterien zur erfolgreichen Verbreitung moderner Agrartechnik bei den Praktikern sind die einfache Handhabung der Gerätschaften und deren Robustheit. Daher wurden laufend Neuentwicklungen verschiedener Firmen auf deren Praxistauglichkeit im harten Feldeinsatz erprobt und an Verbesserungen gearbeitet. Auch in Zusammenarbeit mit der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf wurden Neuentwicklungen im Labor regelmäßig getestet. Nach den bisherigen Erfahrungen zeigte sich eine gute Eignung zur Fernüberwachung bei Geräten, deren Daten über das Mobilfunknetz übertragen werden können. Diese Hilfsmittel erlauben zum einen den Datenabruf der aktuellen Messwerte vom Feld über das Internet. Zum anderen können auch Warnmeldungen an ein Mobiltelefon gesendet werden, sobald ein bestimmter voreingestellter Messwert erreicht ist. Dadurch können Kontrollfahrten auf die Felder minimiert und somit auch monetäre Einsparungen ermöglicht werden. Auch die Geräte in folgenden Abbildungen haben sich im praktischen Einsatz als sehr nützlich erwiesen.
Datenlogger zur permanenten Aufzeichnung der BodenfeuchteZoombild vorhanden

Datenlogger zur permanenten Aufzeichnung der Bodenfeuchte

Die bisherigen Untersuchungen zeigen, welches Potenzial in den neuen Bodenfeuchtesensoren und Übertragungsgeräten steckt. Aufgrund der positiven Rückmeldungen aus der Praxis wurden 2013 drei weitere Betriebe in das Projekt aufgenommen. Insgesamt wurden dann 8 Landwirte und Gärtner mit modernster Messtechnik versorgt.
Jedoch kann nur eine kompetente Beratung und Betreuung vor Ort, sowie die Auswahl geeigneter Geräte, eine Ausbreitung bewässerungsoptimierender Massnahmen in der Praxis dauerhaft fördern. Diese sind, zum Schutz des Bodens vor Stoffeinträgen durch Versickerung, unabdingbar und ein wichtiger Teil des aktiven Umweltschutzes in der Landwirtschaft.

Projektdaten

Projektleitung

  • Oskar Kreß, LWG Veitshöchheim
  • Dr. Michael Beck, Staatliche Forschungsanstalt für Gartenbau Weihenstephan
  • Reinhard Kindler, AELF Landshut

Bearbeitung

  • Florian Hageneder, LWG Veitshöchheim

Fördernde Stelle

  • Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

Förderkennzeichen

  • KL/12/03 (Folgeprojekt zu KL/08/09)

Laufzeit

  • 01.11.2008 bis 31.08.2014

Veröffentlichungen / Berichte