Nachlese GaLaBau-Herbst 2018
Unkrautmanagement auf Wegen und Plätzen

Bei der Ausstellung zum GaLaBau-Herbst konnten viele Geräte in Aktion beobachtet werden.
Zum Thema „Unkrautmanagement auf Wegen und Plätzen“ begrüßte die LWG und der Verband ehemaliger Veitshöchheimer (VEV) ca. 150 Teilnehmer zu der Halbtagesveranstaltung mit einem Vortragsteil in der Aula und einer Ausstellung im Versuchsgelände des Institutes für Stadtgrün und Landschaftsbau.

Vorträge

Der rechtliche Rahmen

Herr Jakob Maier vom Institut für Pflanzenschutz der Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising ging in seinem Vortrag „Pflanzenschutzrechtliche Vorgaben und Anwendungsbeschränkungen auf öffentlichen Flächen“ auf die Bestimmungen des Pflanzenschutzgesetztes ein, sowohl was befestigte, als auch gärtnerisch genutzte und für die Öffentlichkeit zugängliche Flächen angeht. Besonders interessant war der Hinweis auf Reinigungsmittel für Beläge, die eine Wirkung auf unerwünschten Aufwuchs haben und deren Anwendung als Mittel gegen Unkraut daher nicht zugelassen ist.

Vorbeugende bauliche Möglichkeiten

Herr Thomas Leopoldseder vom Institut für Stadtgrün und Landschaftsbau der LWG trug Möglichkeiten der „Vorbeugung von Unkrautaufkommen auf Wegen und Plätzen“ zusammen. Er zeigte die unterschiedliche Anfälligkeit verschiedener Deckschichten für das Aufkommen unerwünschter Pflanzen auf und ging auch auf Details wie Fugenfüll- und Tragschichtmaterialien ein. Er bezog sich nicht nur auf die Bauausführung, sondern zeigte auch folgenschwere Planungsfehler auf, wie zum Beispiel Einbauten auf wassergebundenen Wegedecken, die die Pflege auf Dauer behindern.

Maschinentechnik zur Beseitigung von unerwünschtem Aufwuchs

Dr. Arnd Verschwele vom Julius Kühn Institut, einem Forschungsinstitut des Bundes in Braunschweig referierte zum Thema „Geräte zur alternativen Bekämpfung von unerwünschten Pflanzen auf Wegen und Plätzen“ und verwies zu Beginn seines Vortrages, dass es sich nicht um „alternative“ Bekämpfungsmethoden handele, sondern um die rechtlich einzig Zugelassenen. Quintessenz seines Vortrages war, dass man jährlich mehrmalige Behandlungen einplanen muss, um die besonders hartnäckigen unerwünschten Pflanzen zu schwächen. Egal, ob man mechanische Methoden mit Stahlbürsten einsetzt oder thermische Methoden wie Heißwasser oder -dampf, Heißschaum, Heißluft, Infrarotstrahlen oder Abflammen anwendet, die Effizienz sei ähnlich. Erfolgversprechend sei die Kombination verschiedener Maßnahmen. Durch die notwendigen mehrmaligen Anwendungen, würden erhebliche Kosten nicht nur durch die Anschaffung der Geräte, sondern auch durch die Personal- und Treibstoffkosten verursacht. Daher plädierte er für vorherige Planung, in welchen Bereichen solche Behandlungen wirklich notwendig seien und wo man mit einem vielleicht etwas „unordentlicherem“ Bild, dafür aber höherer Biodiversität leben könne.

Ausstellung

Insgesamt 14 Firmen aus dem In- und Ausland präsentierte Ihre Geräte im Versuchsgelände des Institutes für Stadtgrün und Landschaftsbau. Angefangen von handgeführten Geräten – zum Teil elektrisch angetrieben – für enge Gehwegbereiche, bis hin zu Anbaugeräten für Traktoren für größere Platzflächen. Es waren alle Bekämpfungsstrategien im Einsatz zu sehen, wie die mechanische Bekämpfung mit rotierenden Bürsten und die verschiedenen thermischen Techniken, von Heißluft, Heißschaum, Heißwasser und –dampf, Infrarot bis zum Abflammen.