Grau trifft Grün – Stadt trifft Genuss
Urban Gardening Demonstrationsgärten in Ober- und Unterfranken eröffnet
Grüne Fata Morgana? In Schweinfurt und Bamberg lassen sich seit Kurzem zwischen hochaufragenden Gebäudefronten, Stein und Asphalt ganz besondere Entdeckungen machen: Salat, der auf dem Wasser schwimmt, Kräuter und Erdbeeren, die in luftiger Höhe wachsen oder Kartoffeln, die aus Säcken sprießen. Mit den Urban Gardening Demonstrationsgärten bringt die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) das Grün und auch den regionalen Genuss zurück in die Stadt. Das Motto dabei: anschauen, staunen, nachmachen – und auch Naschen ist erlaubt!
Zum Stadtgärtner werden
Vor allem junge Menschen und Familien beschäftigen sich wieder zunehmend mit dem Anbau von eigenem Gemüse, Kräutern und Obst. Doch wie gelingt dies nachhaltig in stark versiegelten Ballungsräumen mit wenig Platz? In dem vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) geförderten Projekt entstehen derzeit Urban Gardening Demonstrationsgärten in jedem bayerischen Regierungsbezirk. Nach dem Motto „Lust auf Gemüse in der Stadt“ wird dort gezeigt, mit welchen Methoden das Garteln auch im städtischen Bereich mit einfachen Mitteln erfolgreich gelingt. Die Demoflächen dienen dabei aber nicht nur dem Wissenstransfer; auch der interkulturelle Austausch von gärtnerischen Fähig- und Fertigkeiten soll dabei gefördert werden.
Impressionen von der Eröffnung in Schweinfurt (08.07.) und Bamberg (10.07.)
Wunderwelt Garten
Die Sehnsucht nach Grün und die besondere Faszination des Gartens ist so alt wie die Menschheit selbst: So sind es neben dem „Paradiesgarten“ in der Schöpfungsgeschichte gerade die hängenden Gärten der Königin Semiramis, eines der antiken Weltwunder, die beispielgebend für das heutige Stadtgärtnern sind. Mehr denn je verbindet heute das Gärtnern Alt und Jung, Stadt und Land – und geht dabei auch neue, innovative Wege. So wachsen Küchenkräuter, Salate und Fruchtgemüse auf den Demoflächen nicht nur in traditionellen Systemen wie im Hochbeet. Unter dem Gesichtspunkt ökologisch gärtnern, nachhaltig konsumieren wird bei der „Terrabioponik“, einem Kreislaufverfahren mit Dünger aus Wurmkompost, die natürliche Ressourcen geschont, und Gemüse & Co. wachsen gesund heran.
Kugellager trifft auf Cocktailtomate
Schweinfurt ist die Welthauptstadt der Kugellager; doch wirklich ganz Schweinfurt? Nein! Denn am Olympia-Morata-Gymnasium dreht sich alles mal schnell um eine frische Tomate als Ergänzung zum Pausenbrot oder ein Radieschen „To Go“. Für die Schülerinnen und Schüler in den nächsten Jahren kein Problem. Auf dem Vorplatz des Gymnasiums wurden dafür in den letzten Monaten Hochbeete, Pflanztürme und vertikale Systeme installiert und mit verschiedensten Gemüsearten bepflanzt. Und der außer Betrieb genommene Schulbrunnen wurde kurzerhand in ein Wasserbeet umgebaut. Doch bevor der Startschuss für die Demofläche fiel, legten Oberbürgermeister Sebastian Remelé und LWG-Präsident Andreas Maier am 8. Juli beim Bepflanzen eines Hochbeetes selbst Hand an.
Highlight für die „Gartenstadt“
Der Grundstein für den Demogarten in Oberfranken am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Bamberg wurde bereits im letzten Herbst durch die Essbaren Stadt e. V., der Transition Bamberg, dem Uni-Gardening-Team der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und interessierten Bamberger Bürgern gelegt. „Wo denn sonst, wenn nicht in Bamberg!“ Mit diesen Worten eröffnete der stellvertretene Landrat Bruno Kellner zusammen mit AELF-Behördenleiter Hans-Rüdiger Schmittnägel am 10. Juli den neuen Schaugarten. Mitten im Herzen Bambergs lädt der Demogarten als Ruheoase ab sofort nicht nur zum Verweilen, sondern auch zum (gesunden) Naschen ein.
Urban Gardening: Demonstrationsgärten in Bayern
Unter dem Motto "Lust auf Gemüse in der Stadt" soll den Menschen in den Ballungsräumen die Freude am Gärtnern auch auf kleinsten Flächen im städtischen Raum vermittelt werden.
Alle Informationen zum Forschungs- und Innovationsprojekt sowie Tipps & Tricks gleich zum Nachmachen