Pressemitteilung - 04. Oktober 2021
Bayerische Honigprämierung 2021 - Honig auf dem Prüfstand

Rund ein Kilogramm Honig landet pro Jahr und pro Einwohner in Deutschland auf dem Tisch und dann im Bauch – Tendenz steigend. Damit der Nachschub an flüssigem Bienengold auch nicht ins Stocken gerät, nimmt die Anzahl der Bienenvölker im Bundesgebiet stetig zu. So könnte bereits im nächsten Jahr die Grenze von einer Millionen Bienenvölker geknackt werden. Ein- bis zweimal im Jahr kann der Imker den Honig ernten: Und jedes Jahr wird dabei der beste Honig Bayerns gesucht! Im Rahmen der Bayerischen Honigprämierung landen die eingereichten Honige auf dem Prüfstand und werden – unter Einsatz aller Sinne – auf Pollen und Nektar untersucht!

Honige aus ganz Bayern
In Zusammenarbeit des Landesverbandes Bayerischer Imker und der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) wurden am 17. und 18. September 154 Honige aus ganz Bayern geprüft. Imkerinnen und Imker konnten ihre Honiglose in den Kategorien „Frühtracht“, „Sommertracht“ und „Sommertracht – flüssig“ zur Bewertung einreichen. Im Vergleich zu den letzten Jahren waren das jedoch deutlich weniger Honige. So hat sich die kühle und nasse Witterung auf den Honigertrag ausgewirkt. Die Bienen haben den eingetragenen Honig für die Eigenversorgung benötigt.

Der äußere Eindruck zählt
Bei den einzelnen Prüfschritten schaute eine mehrköpfige Jury ganz genau hin: Ist das Glas sauber? Ist das Etikett korrekt angebracht und das Mindesthaltbarkeitsdatum richtig angegeben? Und stimmt das angegebene Füllgewicht? Schon ein paar Gramm machen hier den Unterschied und können am Ende einen Medaillen-Platz kosten. „Unser strenger Kriterienkatalog richtet sich dabei an die Erwartungen des Kunden – denn nur einwandfreie Produkte in bester Aufmachung landen im Einkaufskorb“, betont Honig-Obmann Stefan Ammon. Er ist das Urgestein der Bayerischen Honigprämierung. Durch seine Hände gingen bis heute bereits mehrere tausend Honiggläser.

Der Deckel wird geöffnet
Im zweiten Prüfschritt wird das Honigglas schließlich geöffnet, um Sauberkeit und Konsistenz zu prüfen. Frühtracht- und Sommertracht-Honige, die als kristallisierte, also cremig gerührte Honige eingereicht werden, müssen dabei feinsteife Konsistenz haben. So dürfen die Kristalle auf der Zunge nicht spürbar sein. Punktabzug gibt es, wenn der Honig sich im Mund wie „Sandpapier“ anfühlt. Das Ideal ist hingegen eine geschmeidige Konsistenz, wie man sie mit Butter in Verbindung bringt. Aber auch Geruch und Geschmack des Honigs sind besonders wichtig. „Aromen, die beispielsweise durch zu viel Raucheinsatz bei der Ernte entstehen können, dürfen von den Prüfern nicht wahrgenommen werden“, erläutert Ammon.

Inneren Werte im Fokus
Neben der sensorischen Bewertung wird schließlich noch den inneren Werten auf den Zahn gefüllt: So wird der Wassergehalt des Honigs bestimmt und darf 18 Prozent nicht überschreiten. „Der Wassergehalt ist der Indikator für den Reifezustand des Honigs. Die gesetzliche Vorgabe liegt hier eigentlich bei 20 Prozent; wir legen die Messlatte aber noch höher an“, so der Honig-Obmann. Im Honiglabor der LWG wird im Anschluss an die Prämierung noch die sogenannte Invertaseaktivität bestimmt. Diese ist ein wichtiges Merkmal für die Naturbelassenheit des Honigs und gibt zudem Auskunft über die, im Idealfall, sehr schonende Verarbeitungsweise.

Und die Gewinner? Top-Secret! Die Ergebnisse der Bayerischen Honigprämierung werden erst am 7. November auf dem Bayerischen Honigfest (in Sulzbach-Rosenberg/Oberpfalz) bekanntgegeben. Dort werden dann die besten Honige Bayerns in den einzelnen Kategorien ausgelobt.

Prüfer bei der Bayerischen Honigprämierung mit einem Honigglas in der Hand.

© LWG Veitshöchheim

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Mehrere Honiggläser mit unterschiedlich farbigen Honigen nebeneinander.

© LWG Veitshöchheim

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Stefan Ammon mit einem Honigglas in der Hand.

© LWG Veitshöchheim

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