Versuche im deutschen Gartenbau 2015
Osmocote Bloom bei Sommerschnittblumen unter Glas

Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim testete im Sommer 2015 die Eignung von Osmocote Bloom in drei Düngungsstufen auf den Ertrag und die Qualität von Sommerschnittblumen unter Glas.

Bei Calendula officinalis und Zinnia elegans brachte bereits die 3 g/l-Variante gute Mengenerträge, die jedoch etwas schwächer und kürzer ausfielen als bei 6 g/l. Bei der Zugabe von 9 g Osmocote Bloom/l Substrat zeigte sich keine weitere Verbesserung in Ertrag oder Qualität. In den schwach gedüngten Parzellen war der Anteil an krummen, nicht vermarktungsfähigen Stielen auffallend gering.

Dem Substrat ED 63T (Patzer) wurde vor dem Topfen Osmocote Bloom (17-7-18,2-3M) in den Varianten 3 g/l, 6 g/l und 9 g/l beigemischt. Die Jungpflanzen wurden in Woche 23 in 12-cm-Töpfe getopft und in 12-Loch-Mehrwegplatten auf Tische gestellt. Die Bewässerung erfolgte mit reinem Wasser über Ebbe-Flut. Die Stiele wurden einmal pro Woche geschnitten und in vier Kategorien sortiert: über 40 cm, 30-40 cm, 20-30 cm Stiellänge sowie krumme bzw. nicht vermarktbare Stiele. Der Erntezeitraum erstreckte sich über neun Wochen von Woche 27 bis 35.

Die Zinnien konnten ab Woche 27 beerntet werden. Der erste Flor brachte viele relativ kurze und verzweigte Stängel, eine Streckung der Stiele erfolgte erst zum zweiten Schnitttermin. Die Ernte erstreckte sich von Woche 27 bis Woche 35, wobei der Hauptertrag in Woche 30 und 31 anfiel. Bei der Variante mit 3 g Osmocote Bloom/l Substrat konnten insgesamt 5,1 Stiele/Pflanze über 30 cm geerntet werden. Der Anteil der Stiele über 40 cm war nur geringfügig niedriger als bei den Varianten mit höherer Düngergabe, jedoch waren die Stiele bei 3 g schwächer, wenn auch noch vermarktungsfähig. Die Variante mit 9 g/l konnte die Menge der Stiele und auch die Stielstärke nicht erhöhen. Am letzten Erntetermin am 26. August 2015 war die Stielausbeute bei den Zinnien nur noch gering und viele Pflanzen zeigten keinen nennenswerten Austrieb mehr. Die Zahl der Pflanzen ohne Austrieb war in der 3 g-Variante mit 29,4 Prozent mehr als doppelt so hoch wie bei 9 g mit 12,4 Prozent. Ab Woche 30 zeigte sich in einigen Parzellen ein Befall mit Echtem Mehltau. Ein Einfluss der Düngungshöhe auf die Befallsstärke konnte nicht festgestellt werden.

Die Calendula zeigte auch zum Ende des Versuches in Woche 35 einen guten Ertrag. In allen Parzellen traten auch ungefüllte Blumen oder Blumen ohne grüne Mitte auf, die bei der Ertragserfassung mitgezählt wurden. Die 9 g/l-Variante schnitt etwas besser ab als die Parzellen mit 6 g Osmocote/l. Der Anteil nicht vermarktungsfähiger Stiele war etwas geringer und die Anzahl der Stiele über 30 cm höher. Bei 3 g/l Osmocote Bloom gab es vergleichsweise sehr wenig krumme oder nicht verwertbare Stiele. Der Ertrag an Stielen über 30 cm lag sogar noch etwas über der 6 g/l-Variante.

Wie bei den Zinnien waren die Stiele bei 3 g/l etwas dünner, aber noch vermarktbar. Wie eine Substratanalyse in Woche 35 ergab, war der Stickstoff nach den 12 Wochen Kulturzeit aufgebraucht. Trotzdem zeigten sich die Pflanzen noch wüchsig und es konnten nach einer dreiwöchigen Erntepause noch durchschnittlich 2 Stiele/Pflanze geerntet werden: zwischen 1,77 Stiele/Pflanze bei 3 g/l und 2,29 Stiele/Pflanze bei der 9 g/l-Variante