Gartencast
Bodendecker – pflegeleichtes Grün im Garten
1. November 2022

Lebendiges Grün im Garten anstatt graue Schotterflächen oder überdimensionierte Bodenversiegelung – das können Bodendecker leisten. Gerade in der heutigen Zeit sind sie besonders wertvoll, meinen die Experten der Bayerischen Gartenakademie.

Infos und Tipps rund um Bodendecker

Was sind Bodendecker?

Bodendecker sind niedrig und flächig, oft dicht wachsende mehrjährige Stauden und Gehölze. Es werden mehrere Exemplare pro m² gesetzt, die dann je nach Pflanzdichte nach etwa zwei bis vier Jahren eine zusammengewachsene Fläche in verschiedenen Gartenbereichen bilden. So sind sie auch eine Alternative zu Zierrasen, der sich unter der zunehmend langanhaltenden trocken-heißen Witterung über den Sommer meist lückig, braun und unattraktiv präsentiert. Hier bieten flach wachsende trockenheitsverträgliche Stauden und Halbsträucher eine Alternative. Für schattige Bereiche kommen schattenverträgliche Bodendecker in Betracht.

Vorteile von Bodendeckern

Sie werten viele Bereiche des (Vor-)Gartens optisch und ökologisch auf. Dabei sind sie - nach guter Bodenvorbereitung und gemäß den Standortansprüchen gepflanzt - langlebig und pflegeleicht. Lediglich korrigierende Eingriffe fallen an wie ein Rückschnitt wuchernder Bestände oder abgeblühter Pflanzenteile im Frühjahr.

Blühende Arten bieten Nahrung für Insekten, außerdem geben Bodendecker Unterschlupf für Tiere. Derart bewachsene Flächen beeinflussen das Klima positiv, schützen vor Erosion und hemmen den Unkrautaufwuchs. Vielfach schlucken sie auch Laub und eignen sich dadurch gut zur Unterpflanzung von Gehölzen.

Standortgegebenheiten berücksichtigen

Bodendecker gibt es sowohl für trockene Standorte in voller Sonne und leichte Böden als auch für schattige Bereiche. Neben horstartig wachsenden Stauden und Gräsern kommen kriechende, sich mehr oder weniger stark ausbreitende Pflanzen vor. Zu diesen gehören Immergrün, Efeu, Knöterich (Bistorta officinalis), Pfennigkraut, Günsel und Gundermann, die allesamt im Schatten wachsen, aber auch im sonnigen Bereich weitgehend zurechtkommen. Für Abwechslung und Aufwertung dieser Flächen lassen sich Purpurglöckchen, Funkie, Elfenblume, Bergenien, Golderdbeere (Waldsteinia) einstreuen. Vom Storchschnabel (Geranium), der den Boden sehr gut schließt, gibt es schattenverträgliche Arten wie G. macrorrhizum und Sorten von G. sanguineum, welche Hitze und Trockenheit aushalten.

Hitzekünstler für eine flächige Pflanzung

Dazu zählen rhizombildende Stauden wie Bartiris oder Bergenie. Graulaubige Arten, die z.T. feine Härchen (Filz) besitzen wie Wollziest (Stachys byzantina) und Katzenminze, kommen mit Hitze und Trockenheit ebenfalls gut zurecht wie die sog. Präriestauden, zu denen die besonders die Wildasternarten zählen, z.B. Aster sedifolius ‘Nanus‘ und Aster ageratoides var. adustus ‘Nanus‘.

Unter den Gräsern bieten sich als Bodendecker vor allem die Ausläufer bildenden Arten an. Für Halbschatten geeignete Gräser sind hier z.B. die Waldmarbel (Luzula sylvatica), das Japanische Waldgras (Hakonechloa macra), Weißbunte Zwergsegge (Carex conica) oder die Japansegge (Carex foliosissima ‘Ice Dance‘). Die fein gefiederten Blätter von Schafgarbe, Mädchenauge sind eine Anpassung an trockene Verhältnisse, ebenso dicklaubige Pflanzen wie z.B. niedrige Fetthenne (Sedum hybridum ‘Immergrünchen‘), Haus- und Dachwurz (Sempervivum).

Mit kriechendem Thymian lassen sich vollsonnige, leichte Böden bestücken. Bodendeckerrosen, die niedrig mit längeren Trieben wachsen, wünschen hingegen nährstoffreiche Verhältnisse. Selbst eine Erdbeerwiese lässt sich mit speziellen Sorten wie ‘Florika‘ realisieren, allerdings kommt sie nicht ohne Wasser in Trockenphasen aus.