Gartencast
Kompaktkronige Bäume im Hausgarten
1. Oktober 2025
Ein Baum gehört für viele Menschen ganz selbstverständlich in den Garten. Aber die Angst, am Ende einen „Riesen“ mit 20 Metern und mehr im Vorgarten stehen zu haben, das lässt Gartenbesitzerinnen und -besitzer eher zurückschrecken. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps.
Kompaktkronige Bäume im Hausgarten
Ein gängiger Kompromiss sind die klassischen Kugelformen wie Kugel-Ahorn oder Kugel-Trompetenbaum. Diese so genannten kompaktkronigen Bäume für den Siedlungsbereich und den Garten stehen zum Beispiel auch bei uns im Schaugarten am LWG-Standort in Thüngersheim. Hier zeigt sich, welche Vielfalt im Hausgarten möglich ist.
Wenn ein Hausbesitzer einen kleinen Baum für den Garten sucht, dann geht er oft mit einem Kugel-Baum nach Hause. Dieser verspricht eine bleibende Stammhöhe von nicht mehr als 2,40 Meter und einen überschaubaren Kronendurchmesser von drei bis fünf Metern. Diese Kugel-Bäume sind besondere Sorten, die fast strauchartig auf Stammhöhe wachsen. Bekannt sind wie schon erwähnt Kugel-Ahorn, Kugel-Robinie oder Kugel-Trompetenbaum. Oft kommen Gartenbesitzerinnen und -besitzer aber nach einigen Jahren auch, was die Pflege betrifft, an ihre Grenzen, denn Kugel-Bäume brauchen regelmäßig einen kräftigen Rückschnitt. Wird dieser nicht gewährleitet, wächst das Gehölz unkontrolliert aus der Form.
Hierbei handelt es sich um Hochstämme, die Gehölze setzen die Krone also ab einer Höhe von mindestens zwei Metern an. Die Krone bleibt dabei auch ohne Schnittmaßnahmen überschaubar aufgrund des natürlichen – eher langsamen – Wuchses mit vier bis sechs Metern Durchmesser und einer Endhöhe von sechs bis zehn Metern. Je nach Art und Sorte wird die Endhöhe in unterschiedlicher Zeit erreicht.
Die Eignung für eher trockene und strahlungsintensive Standorte vor allem im Siedlungsbereich, optisch ansprechende Merkmale wie Blüten und Blätter und eine kompakte Wuchsform der Krone, ohne viele Schnittmaßnahmen. Außerdem spielt die Biodiversität eine Rolle, da die Nachfrage nach Pflanzen, die einen positiven Beitrag zu unserem Ökosystem leisten, immer höher wird. Dabei steht nicht nur der Beflug durch Bienen und andere Insekten im Vordergrund, sondern auch Versteckmöglichkeiten und Nahrung. Auch eine gewisse Schattenwirkung soll von den Bäumen ausgehen. Das Sortiment ist noch nicht vollständig und wird in den nächsten Jahren nach und nach ergänzt.
Die Langzeitversuche wurden im Bereich der „Klimabäume“ durchgeführt. Es gibt mehrere Standorte: auf den Flächen der LWG am Versuchsbetrieb Thüngersheim, aber auch drei weitere im Rahmen des Projektes Stadtgrün 2021+ und zwar in Hof, wo es sehr kalt wird mit harten Wintern, in Kempten mit viel Regen und Wind und in Würzburg mit trockenem und heißem Klima. Dabei haben sich einige Baumarten durch ihre hohe Anpassungsfähigkeit an die Klimaveränderungen herauskristallisiert. Viele der getesteten und noch wenig bekannten Gehölze haben quasi „kleine Geschwister“, also Sorten der Art, die kleiner oder langsamer wachsen. Diese werden in der Sichtung genauer betrachtet. Beispiele sind: Französischer Burgenahorn (Acer monspessulanum), Eisenholzbaum 'Bella' (Parrotia persica ‘Bella‘), Blumenesche 'Louisa Lady' (Fraxinus ornus ‘Louisa Lady‘), Woll-Apfel (Malus tschonoskii), Kobushi-Magnolie (Magnolia kobus), Säulen-Amberbaum ‘Slender silhouette‘ (Liquidambar styraciflua ‘Slender silhouette‘)