Gartenblog
Wellpappe-Ring – der Obstmadenfanggürtel
19. Juli 2023

An den Apfelfrüchten im Baum oder an Früchten auf dem Boden findet man jetzt Einbohrlöcher mit Kotauswurf: der Apfelwickler ist da! Es sind die Maden der ersten Generation, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Sie gilt es jetzt abzufangen, damit die restlichen Früchte für die Herbsternte möglichst nicht befallen werden.

Hierfür eignet sich der sogenannte Wellpappe-Ring. Die 15 bis 20 cm breiten Streifen aus Wellpappe werden um den Stamm von Kernobstarten und Zwetschgenbäumen gelegt – von Juni bis September in einer Höhe von 20 bis 30 cm über dem Boden. Mit Schnur festgezurrt, bietet dieser Fanggürtel den „Würmern“ des Apfel- und Pflaumenwicklers einen Unterschlupf. Die Maden schlüpfen ab Juni aus dem Fallobst der noch jungen Früchte und verpuppen sich anschließend unter den Rindenschuppen am Obststamm.

Diese leimfreie Barriere tötet die Larven nicht. Daher wird der Ring im zwei- wöchigen Rhythmus abgenommen und kontrolliert. Die darin befindlichen Larven werden abgesammelt und entfernt. Danach wird der Pappstreifen wieder angebracht, solange er intakt ist. Regen und pickende Spechte können den Kartonstreifen zerstören – dann wird er erneuert. Bezugsfertige Obstmadenfanggürtel sind im Handel erhältlich. Sie können sie aber auch selbst aus Wellpappe (zweischichtige Kartonage mit dazwischen liegenden Hohlräumen) anfertigen.