Gartentipp
Herbstlaub im Garten
23. Oktober 2023

Lange hingen in diesem Jahr die Blätter grün an den Gehölzen, doch seit etwa zwei Wochen beginnen sie zu färben. Die Natur zeigt sich noch einmal von ihrer schönsten Seite bevor die Blätter nach den ersten Frösten zügig fallen. Doch wohin mit dem Laub? Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps, was Sie mit den Blättern tun können.

Bunte Blätter zieren Herbstgestecke und finden Platz in Dekorationen. Im Garten gibt das Falllaub Schutz und liefert im verrotteten Zustand Nährstoffe. Doch nicht überall sind die gelben, roten und orangefarbenen Blätter erwünscht. Sie können Gefahrenquelle, Überträger von Schadorganismen und Heim für Schädlinge sein.

Wertvolles Falllaub

Mit dem Laubabwurf schützt sich der Baum vor Frost, denn bei eisigen Temperaturen würden die Blätter erfrieren, wenn sie über die Spaltöffnungen Wasser verdunsten. Deshalb sterben Zellen an der Basis des Blattstieles ab und unterbrechen somit den Saftfluss von und zu den Blättern. Die entstandene Korkschicht wird zur Sollbruchstelle. Die Blätter färben, trocknen aus und fallen ab.

Wenn herbstliche Blätter von Bäumen und Sträuchern fallen, können sie meist auch dort verbleiben. Sie bedecken den Boden und schützen ihn vor starker Kälte. Als dickere Schicht können sie sogar aufkeimende Unkräuter unterdrücken. Sind es zu viele Blättern, können Sie diese in dünnen Lagen zwischen den Pflanzen der Staudenbeete oder auf dem abgeräumten Gemüsegarten verteilen. Neben dem Winterschutz für Pflanzen dienen die Laubblätter auch als Nahrung für Bodenlebewesen und Mikroorganismen. Regenwürmer, Asseln, Insektenlarven, Hundert- und Tausendfüßer, Springschwänze, Milben und viele mehr sowie verschiedene Algen, Pilze und Bakterien zerkleinern und zersetzen die Laubmasse und geben langsam Nährstoffe frei, die von den Pflanzen in der nächsten Gartensaison genutzt werden.

Ist noch Falllaub übrig, kann es auch kompostiert werden. So bleibt auch schwer zersetzbares Laub von Walnuss und Eiche im Gartenkreislauf. Für die schnellere Verrottung zerkleinert man die Blätter und gibt sie schichtenweise oder vermischt mit anderem grünen Material (z. B. Rasenschnitt) auf die Kompostlege. Ganz einfach: Verteilen Sie das abgetrocknete Laub auf der Rasenfläche und fahren Sie mit dem Rasenmäher darüber. Oder aber Sie bilden einen extra Laubhaufen an einer ruhigen Stelle im Garten und bieten somit Igel und anderen Gartentieren wertvolle Winterschutz- und Überwinterungsmöglichkeiten.

Belassen Sie abgestorbene Blätter an den Stauden. Sie schützen nicht nur die Pflanzen, sondern geben Insekten und anderen Kleintieren zusammen mit den Stängeln eine Überwinterungsmöglichkeit. Lediglich da, wo sie störend in den Weg ragen, werden die Blätter entfernt. Betreiben Sie „Pflanzenkosmetik“ und schneiden Sie das weg, was Ihnen optisch gar nicht gefällt. Stauden tragen häufig auch buntes Laub und attraktive Samenstände über den Winter.

Unerwünschtes Falllaub

An manchen Stellen im Garten ist Falllaub nicht gewünscht. Feuchte Laubblätter bilden auf Gehwegen gefährliche Rutschpartien. Entfernen Sie deshalb die Blätter rechtzeitig, bevor sie auf den Wegen festkleben und vergammeln. Auch vom Rasen nehmen Sie zumindest größere Blattmassen weg, damit die Rasengräser genug Luft bekommen. Hier besteht sonst die Gefahr, dass sich verschiedene Pilzkrankheiten über den Winter ausbreiten. Im Teich sind Blätter ebenfalls unerwünscht. Das eingefallene Laub zersetzt sich und gibt Nährstoffe frei, was im nächsten Jahr an sonnigen Standorten das Algenwachstum fördert.

Falllaub aus dem Garten entfernen

Laub kann Überträger von Schadorganismen sein. In feuchten Jahren sind manche Pilzkrankheiten besonders stark ausgeprägt. Problematisch sind hier z. B. Sternrußtau an Rosen oder Cylindrocladium am Buchs. Die Pilzsporen des befallenen Laubs, das auf der Erde liegen bleibt, kann den Neuaustrieb der Pflanzen im Frühjahr infizieren. Entfernen Sie deshalb sicherheitshalber solche Blätter und entsorgen Sie diese über den Biomüll oder den Grüngutabfall.

Laub dient leider auch als Überwinterungsschutz für Wühlmäuse. Unter einer dicken Laubschicht fühlen Sie sich besonders wohl. Gerade um Baumscheiben ist es besser, wenn die Blätterschicht über den Winter abgeräumt wird.