Gartentipp
Obst und Gemüse für den Winter lagern
17. November 2025

Sie möchten die reiche Ernte des Herbstes auch noch im Winter genießen? Dann benötigen Sie für die Vorräte gute Lagerbedingungen. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps, wie Sie die Obst- und Gemüseernte aufbewahren können.

Knackiges Obst und Gemüse während der kalten Jahreszeit liefert gesunde Frische. Unschlagbar regional ist die Ernte aus dem Garten.

Erntegut einlagern

Für eine Lagerung über einen längeren Zeitraum eignet sich nur gesundes Herbst- und Wintergemüse sowie spät reifende Apfelsorten ohne Verletzungen, Schimmel-, Faulstellen oder andere Schädigungen an der Frucht. Rote Bete, Möhren und andere Knollen- und Wurzelgemüse sind haltbarer, wenn sie mit leicht anhaftender Erde in Eimer, Kisten oder einen großen Plastiksack kommen. Waschen Sie deshalb das Gemüse nicht. Das Grün wird vorher abgedreht. Damit die Erde am Gemüse nicht zu feucht ist, warten Sie mit dem Ernten noch ein paar Tage. Das beugt Schimmeln und Faulen vor.

Für die Lagerung sortieren Sie das Erntegut sorgfältig aus. Kontrollieren Sie trotzdem alle paar Tage das gelagerte Obst und Gemüse, so können Sie schnell reagieren und geschädigtes Lagergut entfernen, bevor anderes angesteckt wird.

Lagerbedingungen schaffen

Damit geerntetes Obst und Gemüse lang frisch hält, sind kühle und nicht zu trockene Lagerbedingungen nötig. Doch Lehm- und Erdkeller gibt es heute kaum mehr. Moderne Keller sind in der Regel zu warm und zu trocken. Nutzen Sie daher die kühlsten Möglichkeiten: Schuppen, Garage, schattige Balkone oder Kellerschächte. Die Lagerbehältnisse können mit gelochter Folie oder Zeitungspapier abgedeckt werden, um das Austrocknen des Erntegutes zu reduzieren. Wird es kalt und sinken die Außentemperaturen unter minus vier Grad schützen eine Decke, mehrere Lagen Zeitungspapier, Jutesäcke oder Ähnliches noch eine Zeit lang. Zudem wirken diese luftdurchlässigen Materialien gegen rasche Temperaturschwankungen. Auch Erdmieten werden wieder verstärkt genutzt. Boxen, größere Gefäße, ausrangierte Waschmaschinentrommeln oder ähnliches werden in den Boden eingegraben. Deckel oder Gitter schützen vor Mäusefraß. Das Lagergut selbst bedecken Sie mit trockenem Stroh zum Luftaustausch und eventuell trockener Erde oder trockenem Sand bei Lagergemüse.

Bleiben nur relativ warme Räume zum Lagern? Dann nutzen Sie große Plastiktüten mit wenigen kleinen Schlitzen oder Löchern (stricknadelgroß). Sie verhindern schnelles Auftrocknen und verzögernd die Nachreife, sorgen aber für den nötigen Luft- und Feuchtigkeitsaustausch.

Allgemeine Lagertipps

Lagern Sie Gemüse und Kartoffeln nicht zusammen mit Obst. Besonders Äpfel bilden das Reifegas Ethylen, was Kartoffeln austreiben und Gemüse schneller welken lässt. Heben Sie Kartoffeln möglichst kühl bei fünf bis acht Grad Celsius auf, denn wird es zu kalt oder gar frostig bauen sie Stärke in Zucker um. Achtung: Süßkartoffeln brauchen es wärmer, um 15 Grad Celsius! Wo möglich, werden auch späte Apfelsorten getrennt von den bereits eingelagerten früheren Äpfeln und Birnen aufbewahrt.

Kontrollieren Sie alle paar Tage das Vorratslager! Krankes und Faules wird gleich aussortiert, um eine Ansteckung zu verhindern. Besteht die Gefahr von Mäusefraß, stellen Sie vorbeugend Fallen auf. Essen und verarbeiten Sie früher reifende Apfelsorten stets zuerst. Dann profitieren Sie im Frühjahr möglichst lange von den besser haltbaren Lagersorten. Bei Kernobst, Wurzel- und Knollengemüse empfiehlt es sich, zunächst kleinere Exemplare zu verwerten. Durch ein gewisses Schrumpfen zum Lagerungsende lassen sie sich vergleichsweise schwieriger schälen als große Ware.

Gartenbeete lange nutzen

Kälteunempfindliche Gemüse bleiben am besten so lange wie möglich im Beet stehen. An milden Tagen wachsen die Pflanzen oft noch. Wintersalate, Wurzel- und Knollengemüse vertragen sogar leichte Fröste, die sich mit Vlies zuverlässig abhalten lassen. Grün- und Rosenkohl, Lauch und Feldsalat überdauern im Garten auch ohne Schutz.