Pressemitteilung - 22. April 2024
Hohe Trockenheitstoleranz: Mehlbeerbaum ist Baum des Jahres 2024

Der Klimawandel macht vielen Bäumen zu schaffen: Dürreperioden und die globale Erderwärmung sind eine große Herausforderung für den Wald der Zukunft. Wie wertvoll Bäume sind, darauf macht der Tag des Baumes am 25. April wieder aufmerksam. Ins Leben gerufen hat ihn 1952 die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Ein Baum, der gut mit trockenen Bedingungen zurechtkommt, ist übrigens der Mehlbeerbaum – er ist der Baum des Jahres 2024.

Mehlbeere ist Baum des Jahres
Der Baum des Jahres 2024 ist die Echte Mehlbeere (Sorbus aria). Sie wird zwar nur circa 15 bis 20 Meter hoch und ist damit vergleichsweise klein – im Hinblick auf den Klimawandel zeigt sich aber ihre wahre Größe! Denn die Mehlbeere kommt in unterfränkischen Wäldern relativ gut mit Trockenheit zurecht, wenn zum Beispiel Buchen oder Kiefern schon sichtbar darunter leiden. In Städten kommt die Schwedische Mehlbeere daher häufig bei Pflanzungen zum Einsatz.

Steckbrief
Die Mehlbeere ist in West-, Mittel- und Südeuropa verbreitet und wird bis zu 200 Jahre alt. Man findet sie in Bayern hauptsächlich in den Alpen mit Vorbergen bis in 1.500 m Höhe. Sie ist eine Charakterart trockenheitsertragender Eichenmischwälder. In alpinen Bergwäldern ist sie laut der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) die vierthäufigste Laubbaumart in der Waldverjüngung. Unter anderem kommt die Mehlbeere auch im Frankenjura und auf der Fränkischen Platte vor. Sie ist wichtig für den Waldnaturschutz und die Bergwälder in Bayern und dient als Nahrungsquelle für Vögel, Insekten und Milben, die teilweise sogar auf die Mehlbeere spezialisiert sind!

Forschungsprojekt „Stadtgrün 2021+: Neue Bäume braucht das Land!“
Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim sichtet und erprobt im Forschungsprojekt „Stadtgrün 2021+: Neue Bäume braucht das Land!“ zukunftsträchtige Baumarten aus verschiedenen Regionen. Sie stammen aus dem (süd-)osteuropäischen, aber auch nordamerikanischen und asiatischen Raum. Die Bäume sind aufgrund ihrer Eigenschaften potenziell in der Lage, den prognostizierten Klimabedingungen unserer Städte zu trotzen. Diese Arten werden in drei repräsentativen Klimaregionen Bayerns in den Städten Würzburg, Hof/Münchberg und Kempten aufgepflanzt und im Langzeitversuch auf ihre Eignung als Stadtbaum geprüft. Außerdem geht es um den Aspekt der Biodiversität, also konkret, wie insektenfreundlich die Bäume sind. Die Breitblättrige Mehlbeere (Sorbus latifolia 'Henk Vink') ist ein Teil des Projekts.

Rote Mehlbeeren am Baum mit grünen Blättern

© Christoph Josten

Bild in Originalgröße