Klostergarten- und Naturerlebnisgarten Waldsassen
Landkreis Tirschenreuth: Äbtissin Laetitia Fech

Nonne in einer grünen Hängematte liegend, Hintergtrund christliches Bildmotiv in einem Beet

© Landratsamt Tirschenreuth

Seit Äbtissin M. Laetitia Fech das Kloster Waldsassen leitet, zieht es täglich zahlreiche Gäste an. Mit kreativen Ideen und viel Mut ist es ihr gelungen, die Abtei neu aufleben zu lassen – und so eine lange Tradition zu erhalten. "„Der Ort im Kloster, an dem man Gott am nächsten ist, ist nicht nur die Kirche sondern der Garten“ (Mönchsvater Pachomius, 4. Jhd.). Hier erfahren die Mönche/Schwestern ihr größtes Glück.
Äbtissin Laetitia, welche Rolle spielt der Garten allgemein in Ihrem Leben?
Für mich war von Kindheit an der Garten wichtig. Die Großeltern und Eltern haben alles selbst angebaut und sich weitgehend aus dem eigenen Garten versorgt.
Sich mit dem Garten beschäftigen heißt von der Natur lernen. Mit den Zeiten des Wachsens, Blühens, Reifens, aber auch des Ruhens, ist er ein Sinnbild des Lebens. Eine passende Metapher aus der christlichen Lehre ist die Geschichte vom Weizenkorn, das in die Erde fällt.
Was macht den Garten aus Ihrer Sicht besonders?
„Der Ort im Kloster, an dem man Gott am nächsten ist, ist nicht nur die Kirche sondern der Garten“ (Mönchsvater Pachomius, 4. Jhd.). Hier erfahren die Mönche/Schwestern ihr größtes Glück.
Diese Vision auch für Kinder und Jugendliche zugänglich zu machen war eine Antriebsfeder für die Gründung des KUBZ und der Umweltstation genau zum 900jährigen Gründungsjubiläum des Ordens. Ich bin überzeugt, dass der Grundsatz, „was man als Kind schätzen gelernt hat, man auch als Erwachsener schützt“, gilt. Es ist schön zu sehen, wie vielen Kindern im umfangreichen Kursprogramm des Naturerlebnisgartens diese Grundlagen mitgegeben werden.
Welche persönliche Verbindung haben Sie mit dem Garten?
Es ist die Sehnsucht nach dem Paradiesgarten Eden, die uns allen inne wohnt. In Genesis 2,8 wird das beschrieben „und Gott der Herr pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten hin und setzte den Menschen hinein…“. Der Mensch darf sich im Garten ähnlich schöpferisch betätigen und Anleihe nehmen an der Schöpfertätigkeit Gottes.
- Was verbindet Sie mit der Region?
Das Kloster Waldsassen hat schon immer eine intensive Verbindung mit der Region, was ja auch im Namen Stiftland deutlich zum Ausdruck kommt. Ich mag die wunderschöne Landschaft mit großen Waldgebieten, den Teichen, deren Ursprung ja stark auf das Wirken des Klosters zurückgeht, den Dörfern und kleinen Städten und nicht zuletzt den vielen unterschiedlichen Gärten.
Die Region hat in den 25 Jahren, seit ich hier als Äbtissin Verantwortung trage, sehr gewonnen. Wir dürfen zurecht stolz auf unser kulturelles Erbe sein, was ja mit der Bewerbung als immaterielles UNESCO Weltkulturerbe deutlich zum Ausdruck kommt. Was mir besonders gefällt, ist die Zusammenarbeit aller Akteure zum Beispiel in der IKOM Stiftland, mit dem Ziel die Region weiter voran zu bringen.
Welche persönliche Verbindung haben Sie mit dem Garten?
Es ist die Sehnsucht nach dem Paradiesgarten Eden, die uns allen inne wohnt. In Genesis 2,8 wird das beschrieben „und Gott der Herr pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten hin und setzte den Menschen hinein…“. Der Mensch darf sich im Garten ähnlich schöpferisch betätigen und Anleihe nehmen an der Schöpfertätigkeit Gottes.
Was verbindet Sie mit der Region?
Das Kloster Waldsassen hat schon immer eine intensive Verbindung mit der Region, was ja auch im Namen Stiftland deutlich zum Ausdruck kommt. Ich mag die wunderschöne Landschaft mit großen Waldgebieten, den Teichen, deren Ursprung ja stark auf das Wirken des Klosters zurückgeht, den Dörfern und kleinen Städten und nicht zuletzt den vielen unterschiedlichen Gärten.
Die Region hat in den 25 Jahren, seit ich hier als Äbtissin Verantwortung trage, sehr gewonnen. Wir dürfen zurecht stolz auf unser kulturelles Erbe sein, was ja mit der Bewerbung als immaterielles UNESCO Weltkulturerbe deutlich zum Ausdruck kommt. Was mir besonders gefällt, ist die Zusammenarbeit aller Akteure zum Beispiel in der IKOM Stiftland, mit dem Ziel die Region weiter voran zu bringen.
Welches sind die Lieblingsecken im Garten?
Im Klausurbereich im Garten des Klosters sind dies das kleine Kapellchen, das erst vor kurzem wieder wunderschön renoviert wurde, der Blick auf die Muttonebrücke über die Wondreb, den man übrigens auch vom öffentlich zugänglichen Naturerlebnisgarten aus hat, und den Gang durch die Apfelbaumallee im Klostergarten. Eine besondere meditative Atmosphäre hat der alte Friedhof, mit den Gräbern, die in viel Natur eingebettet sind. Auch der neu gestaltete Bereich rund um die Sporthalle der zum Kloster gehörenden Mädchenrealschule lädt wegen der da verwendeten interessanten Pflanzen und der Lage im Wald unmittelbar an der Wondreb zu einem Aufenthalt ein.
Unseren Naturerlebnisgarten genieße ich am liebsten abends, wenn keine Besucher mehr da sind, und Stille eingekehrt ist. Ein besonderer Ort ist dabei der Bereich rund um die Marienstatue aus Lambertsglas. Dort ist auch die Bildaufnahme entstanden.
Welche Pflanzen mögen Sie besonders und vielleicht können Sie uns sagen warum?
Meine Lieblingspflanzen sind Veilchen und Maiglöckchen. Sie sind für mich die Frühlingssymbole und zeigen das Erwachen der Natur. Ich liebe ihren Duft, zudem sind sie ein Symbol für Bescheidenheit und Demut und passen so zu unserem Orden.
Große Bedeutung hat für mich auch alles, was mit dem Marienfeiertag 15. August zu tun hat. Alle Pflanzen, die in die traditionellen Kräuterbuschen eingebunden werden sind für mich besonders. Es gibt so viele aufzuzählen.
Rosen und insbesondere die Wildrosen mit ihren einfachen Blüten mag ich auch.
Und erwähnen muss ich noch die Apfelbaumblüte. Es ist ein Erlebnis, wenn man zur Blütezeit durch die Allee spaziert und alles brummt vor lauter blütenbesuchender Insekten.
Was sind die Besonderheiten in den einzelnen Jahreszeiten? Spricht Sie eine Jahreszeit im Garten besonders an?
Eigentlich sind alle Jahreszeiten schön. Im Garten kann man in der Abfolge des Blühens, Reifens und Fruchtens die Jahreszeiten so schön wahrnehmen und ist eng mit der Naturverbunden. Wenn ich eine Zeit herausgreifen soll, dann ist das das Frühjahr, wenn im Mai alles blüht und duftet. Natürlich freue ich mich auch immer auf den Herbst, wenn alles wohlgedeiht und der Gärtner seinen Lohn einfahren darf.
Warum lohnt es sich für Sie mehr Zeit/das Wochenende/den Urlaub im Garten zu verbringen?
Wir können im Garten ganz viel von der Natur lernen. All die Mühe und „das Schwitzen“ bei der Gartenpflege sind zudem gesund. Jeder kann im Garten schöpferisch tätig sein und wird von der Natur reich beschenkt mit gesundem, köstlichen Obst und Gemüse.
Können Sie dies auch anderen raten?
Ja, weil man dafür reicht beschenkt wird. Nicht nur mit der Ernte, sondern der Garten ist auch gut für die Seele. Im Garten kann jeder was für die geschundene Natur tun, und zum Beispiel blühende Pflanzenrabatten anlegen oder reichblühende Wiesen statt Rasenflächen anlegen.
Meine Tipps für Gartenfreunde
Der Garten sollte das ganze Jahr über als Chance fürs Seelenheil wahrgenommen werden. Machen Sie es wie unsere Schwestern und nutzen den Garten zum Meditieren. Kümmern Sie sich wieder um das Brauchtum im Jahreskreis rund um den Garten, und kommen Sie so Gott und Natur näher.
Meiner Ansicht nach ist eine Kräuterspirale oder Kräuterecke immer eine Bereicherung für den Garten und die Küche.
An Veranstaltungen empfehle ich den Tag der offenen Gartentür, wo man so viele Ideen und gute Beispiele in den beteiligten privaten Gärten sehen kann, und die Obstbörse im Naturerlebnisgarten, die zurecht die Bedeutung der Streuobstwiesen für die Kulturlandschaft und Artenvielfalt herausstellt.