Landkreis Haßberge: Edgar Brohm

Mann in grüner Hängematte lupft seinen Strohhut

© Landratsamt Haßberge

Wettergegerbt tritt uns der 67 jährige Gartenexperte Edgar Brohm in seinem Garten entgegen. Eine besondere Persönlichkeit, die für ökologischen Gartenbau steht und seit vielen Jahren Menschen praktisches Wissen mit Fachvorträgen und Schnittkursen vermittelt. Im ganzen nördlichen Landkreis ist er ist als Gartengestalter und Pflanzenexperte bekannt.
Herr Brohm, ein Gärtner aus Leidenschaft, wie kamen Sie dazu?
Dies liegt bei mir sozusagen in den Wurzeln, da ich aus der Region stamme und viel Wissen von meinen Eltern vermittelt bekommen habe. Ich begann vor vielen Jahren als Hobbybaumschuler mit der Anzucht von serbischen Fichten im Hausgarten. Ich war damals als Einzelhandelskaufmann tätig und hatte gesundheitliche Probleme. 1995 hängte ich dann meinen Job an den Nagel und begann ganz von vorne als selbstständiger Gärtner. Ich bin also Autodidakt und habe meinen Wissensdurst über Jahre durch den Besuch von Vorträgen z.B. an der Bayer. Landesanstalt zusammengetragen.
Grundsätzlich sammele ich seit mehr als 25 Jahren Erfahrungen durch meine Tätigkeit und habe die Einstellung nur durch biologische Hilfsmittel zurechtzukommen. Dies klappt hervorragend!
Was für eine Bedeutung hat der Garten für Sie?
Der Garten ist meine Wohlfühloase, in der ich mich Erhole und Ausspanne. Meiner Leidenschaft als Pflanzenliebhaber wird der Garten durch unterschiedliche Bereiche gerecht.
Ich sammle winterharte Kakteen aus der ganzen Welt und habe hinter dem Haus einen kleinen Gartenteil für sie speziell reserviert. Im Vorgarten habe ich eine Sammlung besonders attraktiver Gehölze und Bäume angelegt. Die Nadelbäume habe ich schon vor Jahren aus meinem Garten verbannt oder die Kronen beschnitten.
Gemüse und Tomaten baue ich im südlichen Gartenteil an und kann uns teilweise mit den Erträgen gut versorgen. Im letzten Jahr habe ich mehr als 350 m Tropfschläuche verlegt, um Wasser zu sparen. Damit habe ich großen Erfolg, weil die Wassermenge um 2/3 zurückgegangen ist. Bei lang anhaltender Trockenheit bewässere ich den Gemüsegarten in der Nacht für 2 Stunden, die Blumenbeete mit trockenheitsverträglichen Pflanzen dagegen nur 1 Mal die Woche.
Welche Tipps haben Sie für andeer Gartenbesitzer?
Die richtige Bewirtschaftung und die Pflanzenauswahl werden in Zeiten des Klimawandels und des Verlustes an ökologischen Lebensräumen besonders wichtig. Wichtig im Garten sind Sträucher und Blumen, die als Lebens- und Nahrungsraum für Insekten und Kleinsäuger dienen. Mit einem breiten Angebot an robusten trockenheitsverträglichen Sträuchern und Stauden kann jeder Gartenbesitzer selbst attraktive, pflegeleichte Pflanzungen anlegen. Besonders attraktiv gerade für Kinder sind Obstgehölze, auf schwach wachsenden Unterlagen, von denen während des Jahresverlaufes Kirschen, Himbeeren oder Äpfel genascht werden können.
Der Garten muss Spaß machen und zwar Menschen jeglichem Alters. Damit schafft sich der Gartenbesitzer ein lebendiges und gesundes Umfeld und kann, wie ich hier im Bild sichtbar, ganz entspannt aus meiner Hängematte heraus den Garten genießen.
Älterer Mann mit Strohut hinter Töpofen mit verschiedenen Kakteen

© Landratsamt Haßberge