Gartencast
Der Juni - ein wichtiger Monat für Obstgehölze
1. Juni 2020

Im Mai haben die Obstgehölze erste Neutriebe gebildet und der Fruchtbehang zeigt sich deutlich. Jetzt im Juni können erste, vor allem wichtige Korrekturen vorgenommen werden. Diese sind spezifisch durchzuführen, erläutern die Experten der Bayerischen Gartenakademie.

Der Juni - ein wichtiger Monat für Obstgehölze

Auswirkungen der Spätfröste auf den Fruchtbehang

Je nach Obstart, Entwicklungsstand der Blüten, Standort und kleinklimatischen Bedingungen haben mehrere Frostnächte den Behang massiv beeinflusst. Oft waren Zehntelgrade entscheidend für die Schädigung. So sind Obstbäume mit vollem Behang ebenso zu finden wie Exemplare in anderen Gärten oder Streuobstwiesen mit schwachem Fruchtansatz. In letztem Fall haben Obstbäume, aber auch Johannis- und Stachelbeere mit bereits starkem Neuaustrieb reagiert. Überzählige, vor allem nach innen oder steil nach oben wachsende Schösslinge können jetzt herausgerissen werden. Dies entlastet das Obstgehölz: es würde zu viel „Kraft“ in nicht benötigte Triebe und nicht in die Fruchtentwicklung stecken. So lässt sich ein Gleichgewicht zwischen überzähligem Triebwachstum, einer guten Fruchtentwicklung und die Anlage neuer Blütenknospe für das Folgejahr wieder herstellen.
Bei Strauchbeeren kann ein Teil der bereits verstärkt aus dem Boden sprießenden Jungtriebe ausgeschnitten werden. Dabei werden äußere, flach und schwach wachsende krautige Neutriebe direkt über dem Boden abgeschnitten sowie ein Zuviel im Inneren des Gehölzes

Fruchtbehangregulierung

Tragen Obstbäume übermäßig, so haben sie bis Mitte Juni durch den sog. Junifruchtfall einen Teil der Früchte abgeworfen. Bei guten Bedingungen verbleiben jedoch immer noch zu viele kleine Äpfelchen und Birnen. Daher ist das Ausdünnen im Erwerbsobstbau bei Apfel und Birnen eine wichtige Kulturarbeit. Dies kann der Freizeitgärtner zumindest bei kleinen Baumformen wie Spindel-oder Buschbäumen, Spalieren und Säulenapfel ebenfalls durchführen. Dabei wird pro Fruchtbüschel mit mehreren haselnussgroßen Jungfrüchten nur die größte bzw. schadlose Frucht belassen. Eine kleine Schere zwickt die überzähligen ab, während beim Ausbrechen von Hand leider oft das ganze Büschel wegbrechen kann.
Die Behangregulierung im Juni entlastet übervoll tragende Bäume, führt zu besseren Fruchtqualitäten und beugt Alternanz, dem abwechselnden Voll- und Fehlertrag bei Kernobst, vor. Wenn auch der Freizeitgärtner die Fruchtausdünnung konsequent praktiziert, was oft schwer fällt, verbleiben trotzdem noch zu viele Jungfrüchte am Apfel- bzw. Birnenbaum. Da Kirschen und die meisten Pflaumen weniger stark alternieren, kann bei diesen Arten diese Regulierung unterbleiben.
Wie es geht, zeigt das Video mit Hubert Siegler von der Bayerischen Gartenakademie.

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Beerenobst

Erdbeeren, die viele Ausläufer gebildet haben und damit dem Bestand Kraft rauben, müssen entrankt werden. Nach der Ernte wird das alte Laub der einjährigen Erdbeerbeete über dem „Herz“ maximal handbreit über dem Boden abgeschnitten, sodass diese im kommenden Jahr noch einmal beerntet werden können.
Johannis- und Stachelbeeren werden direkt nach der Ernte ausgelichtet. Vier bis fünf ältere, stärkere Triebe werden aus dem Inneren des Strauches direkt über dem Boden abgeschnitten. Diese Maßnahme erfolgt jedoch erst im Juli – ebenso der Rückschnitt abgetragener Sommerhimbeeren.