Gartentipp
Sommerliche Tomatenpflege
16. Juni 2025

Kaum ein Gemüse ist so beliebt wie die Tomate, nicht nur wegen ihrer Farbenvielfalt, sondern auch wegen ihrer unterschiedlichen Nutzung der Früchte. Deshalb werden Tomaten auch gerne selbst angebaut, ob im Beet, im Topf oder Balkonkasten. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps für die Pflege im Sommer.

Schon bald reifen die ersten Früchte. Nun heißt es die Pflanzen gut vorzubereiten und zu pflegen.

Wasser, Wärme und Nährstoffe

Generell benötigen Tomatenpflanzen viele warme und sonnige Tage, sonst bilden sich erst relativ spät Blüten und schließlich Früchte. In Gegenden mit eher kühlen und regnerischen Sommern bietet ein Kleingewächshaus gute Bedingungen für eine lange Ernte. Doch auch in Kübeln an der Hauswand wachsen die Pflanzen gut. Allerdings kann dort den Tomaten große, stauende Hitze auch zusetzen. Besonders schwarze Töpfe erwärmen sich sehr stark, was zum Absterben von Wurzeln im Topfrandbereich führen kann. Stellen Sie deshalb andere Töpfe davor oder schattieren Sie mit entsprechenden Materialien.

Achten Sie darauf, dass die Erde der Tomatenpflanze immer gleichmäßig feucht ist. Eine ungleichmäßige Wasserversorgung beispielsweise durch intensives Wässern oder starke Niederschläge nach Trockenperioden führt häufig zum Platzen der Früchte. Gießen Sie also regelmäßig, denn Tomaten haben an warmen Tagen einen hohen Wasserbedarf. Zudem ist eine gleichmäßige Wasserversorgung wichtig, damit die Nährstoffe auch stetig aufgenommen werden können. Dies beugt außerdem der Blütenendfäule mit trockenbraunen Stellen an den Früchten vor, was bei manchen Sorten, häufiger auch bei Topfkultur auftritt. Ein Mulchen/Abdecken des Bodens, z.B. mit Rasenschnitt, Schafwollvlies oder Stroh, verringert die Verdunstung, hält die Erde länger feucht und fördert das Bodenleben.

Tomatenpflanzen sind Hochleistungspflanzen. Dazu brauchen Sie eine gleichmäßige Nährstoffversorgung. Färben sich die Blätter hellgrün, dann sollten Sie am besten mit einem handelsüblichen Flüssigdünger mehrfach nachdüngen. In den meisten Fällen sind die Tomatenpflanzen in den Gartenbeeten ausreichend mit Nährstoffen versorgt, wenn Sie regelmäßig Kompost und Hornmehl einsetzen. Im Frühjahr werden drei Liter Kompost auf den Quadratmeter als Grunddüngung verteilt. Das Hornmehl oder Horngrieß von etwa 150 Gramm auf den Quadratmeter wird auf zwei Gaben aufgeteilt und leicht eingearbeitet: die Hälfte direkt zur Pflanzung und vier Wochen später die restliche Menge. Da die Tomatenpflanzen viele Wochen wachsen, hat es sich auch bewährt etwas Schafwolle bzw. Schafwollpellets ins Pflanzloch zu geben. Zum einen hält die Wolle das Wasser besser und es werden Nährstoffe bis zum Herbst freigesetzt. In diesem Fall kann die weitere Hornmehldüngung unterbleiben.

Gesunde Tomaten

Die meisten Tomaten sind Stabtomaten und bilden an der Haupttriebachse ihre Früchte. In den Blattachseln entwickeln sich jedoch immer wieder Seitentriebe, die dann später ebenfalls Blüten und Früchte tragen. Jedoch gilt es diese Seitentriebe zu entfernen, um den Haupttrieb zu stärken. Außerdem würde es ein wirres Durcheinander geben, wenn alles wachsen dürfte, wie es wollte. Lediglich bei kleinfruchtigen Sorten ist es möglich immer mal wieder einen Seitentrieb stehen zu lassen. Man kürzt ihn dann nach der Blüte und dem nächsten Blatt ein. Großfruchtige Sorten leitet man eintriebig am Stab oder einer Schnur hoch. Nur so reifen auch die Früchte aus.

Es gibt aber auch spezielle Buschtomaten. Diese als „determinierend“ bezeichneten Typen hören von selbst mit dem Höhenwachstum auf. Sie wachsen gedrungen, bilden viele Seitenverzweigungen wo sie Früchte tragen. Dazu zählen auch die sehr kompakten Balkontomaten für Gefäße. Hier brechen Sie keinerlei Seitentriebe aus. Entfernen Sie nur bei Bedarf einzelne Triebe, wenn der Wuchs zu dicht wird.

Nichts ist so gefürchtet wie die Kraut- und Braunfäule. Doch je dichter die Tomatenpflanze wächst, umso problematischer kann der Befall werden. Dieser gefürchtete Pilz beendet die Tomatenernte schon vorzeitig bzw. lässt die Pflanzen zuvor absterben, besonders in niederschlagsreichen Jahren. Vorbeugend hilft es ein Dach über die Tomaten zu bauen, damit die Blätter trocken bleiben. Zudem ist es sinnvoll die Tomatenblätter von unten bis zur Fruchttraube zu entfernen, damit kein Spritzwasser vom Gießen an das Laub gelangt. Trockene Laubblätter, ein größerer Pflanzabstand, regelmäßiges Ausgeizen und somit eine gute Durchlüftung der Pflanze sind die besten Vorbeugemaßnahmen gegen die Kraut- und Braunfäule. Meiden Sie zudem die Nähe zu Kartoffeln. Widerstandsfähige Sorten zeigen weniger Schäden bzw. bleiben auch in feuchten Jahren ohne Überdachung weitgehend gesund: z.B. ‘Rose Crush F1‘, ‘Cocktail Crush F1‘, ‘Philovita F1‘, ‘Rondobella‘, ‘Primabella‘ und ‘Resibella‘ sowie die gelbe Sorte ‘Duttingold‘. Wer selbst Tomaten aussät, kann es im nächsten Jahr mit diesen Sorten versuchen. Samen gibt es im Samenfachhandel und im Internet.