Gartentipp
	  				Herbstliche Gärten mit Gräsern
	  				
3. November 2025
	  			
                    Ist das bunte Laub zu Boden gefallen, sehen Bäume und Sträucher nackt aus. Doch es wird die Zeit der Gräser, die nun ihren großen Auftritt haben. Ein Garten sieht auch im Spätherbst und Winter malerisch aus, wenn Gräser integriert sind, schwärmen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.
Durch ihre verschiedenartigen und filigranen Strukturen verbinden Gräser andere Gartengewächse harmonisch zu einem Bild. In der Herbstsonne leuchten Tautropfen an den Halmen und Blütenständen. Spinnennetze, die zwischen den Halmen gesponnen wurden, sind später mit Raureif bedeckt.
Gräser passen in jeden Garten
Die Gräservielfalt ist riesengroß. Bestimmte Arten und Sorten lassen sich in kleinen Reihenhausgärten verwenden, andere wirken in großen, parkähnlichen Grundstücken. Gräser können Mittelpunkt sein oder zarte Begleiter zu Stauden und Gehölzen. Abhängig von ihrer Art eignen sich Gräser für sonnige Rabatten, als Begleiter für Rosen, in Steppengärten und für Steingärten. Andere gedeihen auch im Halbschatten oder Schatten. Gräser treiben im Frühjahr oft spät aus. Erst im Sommer und Frühherbst erreichen sie ihre Pracht durch ihre Wuchsgröße und die Blütenstände. Horstbildende Gräser können je nach Wuchshöhe im Hintergrund, in der Mitte des Beetes oder auch im Vordergrund stehen. Sie setzen Akzente oder kaschieren manche Lücken.
Bunte Gräser
Manche Zierformen besitzen eine attraktive Blattfärbungen deren Farbpalette von Gelb über Rot zu Kupfer und Bronze reicht. Auch blaue, silberblaue und graue Farbtöne sind dabei. Andere Gräser bekommen eine regelrechte Herbstfärbung. Es gibt Sorten mit längsgestreiften oder quergestreiften, weißen oder gelben Bändern in den grünen Blättern.
Die Halme sommergrüner Gräser färben im Herbst oft gelb bevor sie verbräunen. Immergrüne wie Segge und Marbel zieren auch noch im Winter mit grünen Trieben. Beide Gras-Arten bleiben niedrig und vertragen Halbschatten und Schatten gut.
Bewegte oder ruhende Gräser
Gräser wie Chinaschilf, Ruten-Hirse und Diamantgras wachsen straff aufrecht. Sie schaffen einen formalen Charakter, wenn sie in Reihe gepflanzt werden. Überhängende, bogig wachsende Gräser dagegen verbinden unterschiedliche Pflanzenhöhen und kaschieren im Herbst unschön gewordene Stellen. Außerdem heben diese Gräser die straff aufrechten und dunkelbraunen Samenstände der Sonnenhüte hervor. Dazu gehören Pfeifengräser, Lampenputzergras und Federgras.
Gräserpflanzung und -pflege
Jetzt im Herbst sind Gräser besonders attraktiv. Doch pflanzen Sie sie erst im Frühjahr, wenn der Gartenboden erwärmt ist. Auch das Teilen großer Horste und Neupflanzen erfolgt dann. Sonst besteht die Gefahr, dass bei einem nassen Winter die Gräser faulen, da sie noch nicht richtig gewurzelt haben. Ausnahme: In Weinbaugebieten und bei durchlässigen Böden können Gräser, außer Pampasgras und Orientalisches Lampenputzergras, auch im Herbst gepflanzt werden. Die Böden sind noch warm, die Vegetationszeit ist durch den Klimawandel länger, bei einer Pflanzung bis Mitte November wurzeln sie noch ein. Wichtig ist dann evtl. Winterschutz mit dünner Laubschicht, wenn es doch sehr kalt werden sollte und Wässern, wenn der Winter trocken bleibt.
Weitere Pflege: Noch bevor die neuen Triebe erscheinen, schneidet man sommergrüne Gräser im zeitigen Frühjahr bodennah ab. Blätter und Fruchtstände bleiben über den Winter dekorativ und bieten Vögeln Nahrung aus den Samenständen. Bei Immergrünen entfernt man braun gewordenen Halme und Blätter. Horstbildende Gräser-Arten verkahlen von Innen und werden nach einigen Jahren geteilt und neu gepflanzt (verjüngt).
Doch Achtung, manche Gräser besitzen einen regelrechten Ausbreitungsdrang! Ausläuferbildende Arten können sich schnell verbreiten und erobern den Garten. Deshalb verwendet man diese Gräser bevorzugt in Gefäßen. Andere Gräser samen sich aus und gehen im Garten auf Wanderschaft. Dann wird gejätet bzw. umgepflanzt oder rechtzeitig der Samen entfernt. 
Gräser gestalten einen Garten. Informieren Sie sich jedoch rechtzeitig und umfassend über die jeweiligen Standortbedingungen und das Wuchsverhalten. Dann haben Sie viel Freude, auch noch im Herbst und Winter!

 
    
 
 
              
              
                 
                 
                 
                 
             
        			 
        			 
        			