Energie aus Wildpflanzen - Projektphase II bis Februar 2015 im Überblick

Dr. Birgit Vollrath bei der Bonitur der Versuchsfläche in Grub.

Im Rahmen der abgeschlossenen Phase 1 des Forschungsvorhabens "Energie aus Wildpflanzen“ wurden wichtige Grundlagen gelegt, um mittels mehrjähriger Mischungen aus rund 20 Wild- und Kulturpflanzenarten eine ökologisch wertvolle und dennoch ökonomisch interessante Ergänzung zu Standard-Biogaskulturen anbieten zu können. Mittlerweile ist ein Ertragsniveau von rund 50-60% des Maisertrags erreicht, bei deutlich reduziertem Aufwand. In der Phase 2 soll das Anbausystem weiter optimiert und zur Praxisreife geführt werden.

Durch Versuchsansaaten in Bayern, Niedersachen und Brandenburg werden die Mischungen aus Phase 1 weiter ökonomisch optimiert und an verschiedene Standort-bedingungen angepasst. Neben Mischungen für reine Produktionsflächen werden Varianten mit regionalem Saatgut für besonders hohe naturschutzfachliche Anforderungen entwickelt. Zur Optimierung der Kulturführung werden Düngeversuche durchgeführt, die den Einfluss der N-Versorgung auf Methanhektarertrag und N-Gehalte des Bodens untersuchen. Um selbst bei schwierigen Kulturbedingungen eine sichere Pflanzenetablierung zu erzielen, werden verschiedene Varianten der Bestandsgründung geprüft, darunter auch Alternativen als Maisuntersaat oder in Winter- oder Sommergetreide. Die seit 2011 im großen Umfang begonnenen Praxisversuche bei Landwirten werden ausgeweitet, ebenso die ökologischen Untersuchungen zur Artenvielfalt (bei epigäischen Arthropoden, Tagfaltern, Vögeln und Fledermäusen) und zum Nahrungsangebot für Bienen. Zudem wird die Dynamik der Bodenhumusgehalte näher betrachtet.
Das Forschungsvorhaben wird auf Grund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) gefördert. Zuständiger Projektträger ist die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR).

Projektpartner

Projektleitung und Feldversuche

  • Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim (LWG), Sachgebiet Landschaftspflege und Landschaftsentwicklung

Feldversuche

  • Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Freising (LfL)
  • Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe Straubing (TFZ)
  • Bundessortenamt Hannover (BSA)
  • Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK)

Saatgutproduktion

  • Saaten Zeller, Riedern

Faunistische Begleituntersuchungen

  • Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), KoordinierungFaunistische Begleituntersuchungen
  • LWG, Fachzentrum Bienen (Honigbienen)
  • Ökologische Arbeitsgemeinschaft Würzburg (ÖAW), Kleintiere
  • Dziewiaty + Bernardy, Vögel Brandenburg
  • Landesbund für Vogelschutz (LBV), Vögel und Fledermäuse Unterfranken

Laboruntersuchungen

  • LWG, Fachzentrum Analytik (Boden, Humus)
  • Landesbetrieb Hessisches Landeslabor (LHH), Gärversuche

Projektbeirat

  • Federführung: Netzwerk Lebensraum Brache