Forschungs- und Innovationsprojekt
"Stadtgrün 2021+" : Neue Bäume braucht das Land!

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Dieses Klimawandel-Projekt beschäftigt sich mit der Problematik, dass einige der gängigen Stadtbaumarten immer stärker unter den zunehmend wärmeren und trockeneren Sommern und unter neu eingewanderten Schädlingen und Erkrankungen leiden. Das führt dazu, dass sie in vielen Fällen den ästhetischen Ansprüchen an einen Straßenbaum nicht mehr genügen (Bsp. Kastanienminiermotte), zu einer Gefährdung werden (Bsp. Bruchproblematik durch Massaria-Erkrankung an Platanen) oder gänzlich absterben (Bsp. Eschentriebsterben bei Fraxinusarten).

Zielsetzung des Projekts

Sichtung und Erprobung von zukunftsträchtigen Baumarten aus dem (süd-)osteuropäischen, aber auch nordamerikanischen und asiatischen Raum, die auf Grund ihrer Eigenschaften potentiell in der Lage sind, den prognostizierten Klimabedingungen unserer Städte zu trotzen. Diese Arten wurden in drei repräsentativen Klimaregionen Bayerns in den Städten Würzburg, Hof / Münchberg und Kempten aufgepflanzt und im Langzeitversuch auf ihre Eignung als Stadtbaum geprüft.

Versuchsbaumarten

Der Dreizahn-Ahorn stammt aus den Bergwäldern Japans. Er ist hitzeverträglich, aber nur bedingt frosthart, neigt zu Stammrissen und ist salzempfindlich. Bei Trockenheits- und/oder Salzstress fruchtet er stark. Die peitschenartig überhängenden Triebe erfordern im Straßenraum immer wieder einen entsprechenden Rückschnitt. Auf Grund dieser Eigenschaften erscheint er als Straßenbaum wenig geeignet.

Acer buergerianum

Der Französische Ahorn stammt aus dem Mittelmeerraum und gilt als besonders hitze- und trockenheitsverträglich. Ein kleiner bis mittelgroßer Baum mit  ledrigen Blättern. Er ist sehr anspruchslos und bevorzugt kalkhaltige Substrate. Als Lichtbaumart verträgt er keinen  Schattendruck. Ein regelmäßiger Schnitt alle zwei bis drei Jahre ist erforderlich,  um eine wüchsige Krone zu erhalten.

Acer monspessula- num

Die Purpur-Erle ist eine Kreuzung zwischen A. japonica und A. subcordata. Sie besticht durch den gleichmäßigen Kronenaufbau und große Anpassungsfähigkeit. Als autarker Stickstofffixierer wächst sie auch auf ärmsten Böden und ist gut salzverträglich. Die häufig schon ab Dezember fliegenden Pollen besitzen ein hohes Allergiepotenzial.

Alnus x spaethii

Die Hainbuche ist eine der wenigen heimischen Baumarten, die auch bei Wärme und Trockenheit sehr gut wächst. Mit der Sorte 'Frans Fontaine' wird eine noch relativ unbekannte Sorte geprüft, die bisher deutlich schlanker bleibt als 'Fastigiata'. Sie ist jedoch salzempfindlich und neigt als Jungbaum zu frost-bedingten Stammrissen, die nicht oder schlecht überwallen. Bei Temperaturen nahe 40°C zeigt sie Strahlungsschäden und sollte bevorzugt im Halbschatten (nachmittags!) gepflanzt werden.

Carpinus betulus ‘Frans Fontaine‘

Der Zürgelbaum ist in den großen Städten Südeuropas eine der wichtigsten Straßenbaumarten. Enorm strahlungsfest, extrem zäh und bisher sehr gesund gilt er mittlerweile als Alternative zu der mehr und mehr kränkelnden Platane. Er ist allerdings nur für wärmebegünstigte Standorte geeignet, wie der Totalausfall am Kältestandort Münchberg gezeigt hat.

Celtis australis

Die Blumen-Esche hat sich bisher als durchaus frosthart erwiesen. Sie profitiert als Straßenbaum von ihrer Hitze- und Trockenverträglichkeit am Naturstandort in Südosteuropa, beginnt in Würzburg aber, sich auszusamen. Gegen das Eschentriebsterben scheint sie nicht anfällig zu sein. Sehr schön ist die dekorative weiße Blüte im Mai, die von Bienen besucht wird. Stark fruchtende Exemplare wachsen allerdings langsamer.

Fraxinus ornus

Die Nordamerikanische Rotesche hat mit ihren geringen Ansprüchen nahezu  Pioniergehölzcharakter. Ihre weitgehende Resistenz gegen das Eschentriebsterben sowie ihre dekorative gelb- bis gelbviolette Herbstfärbung machen  sie zu einer echten Alternative zur heimischen Esche. Sie neigt auf Grund ihres  dichotomen Wachstums zur Ausbildung einer Zweitkrone. Die männliche  Sorte 'Summit' besitzt kein invasives Ausbreitungspotenzial

Fraxinus pennsylvanica ‘Summit‘

Der Ginkgo ist eine langsam wüchsige Art, der durch das ledrige, fächerförmige Laub eine besondere Erscheinung ist. Gegenüber Krankheiten und Schädlingen ist er sehr robust. Er reift schlecht aus, an stark exponierten, kontinental geprägten Orten friert regelmäßig der letztjährige Zuwachs zurück. Da es bei Sorten große Unstimmigkeiten gibt, wird in dem Versuch auf eine männliche Selektion zurückgegriffen.

Ginkgo biloba

Der Lederhülsenbaum ist als Stickstoffsammler ausgesprochen anspruchslos. Durch seine lichte Krone ist er sehr gut für Unterpflanzungen geeignet. Unter den dornenlosen Sorten – ein „Muss“ im Stadtbereich - ist ‘Skyline’ zur Zeit die Sorte mit der schönsten Kronenform. Sie setzt im Gegensatz zur reinen Art so gut wie keine Früchte an.

Gleditsia triacanthos ‘Skyline‘

Der Amberbaum erinnert in seinem Habitus an einen Ahorn. Auffällig ist seine Rinde mit den luftgefüllten Korkleisten. In dem gut durchlüfteten Versuchssubstrat kommt er auch mit pH-Werten über 7 gut zurecht. Seine rote Herbstfärbung ist spektakulär. Er zeigt im Versuch eine gute Frosthärte, ist jedoch windbruch- und schneelastgefährdet.

Liquidambar styraciflua

Die Kobushi-Magnolie ist ein mittelgroßer Baum mit guter Kronenausbildung und einer sehr schönen Blüte. Daher eignet sie sich besonders für Wohnbereiche. Sie hat eine hohe Frosthärte, neigt dagegen bei starker Hitze zu Stammrissen, die aber durch den üblichen Stammschutz vermieden werden können.

Magnolia kobus

Die Hopfen-Buche ist eine nahe Verwandte der Hainbuche, mit der sie leicht zu verwechseln ist. Sie stammt aus Südosteuropa, wo sie auf trockenen und sonnigen Berghängen sowie in lichten Wäldern wächst. Die Winterhärte, die Gesundheit und ihre allgemeine Anspruchslosigkeit lassen sie als besonders aussichtsreichen Zukunftsbaum erscheinen. Beim Anwachsen braucht sie eine gewisse Anlaufzeit.

Ostrya carpinifolia

Der Eisenholzbaum ist außerordentlich anpassungsfähig und wächst auf nahezu allen Böden. Er stammt ursprünglich aus feuchtwarmen Laubwäldern, verträgt Frost und Trockenheit, aber „verbrennt“ während extremer, anhaltender Hitzeperioden. Entsprechend muss er während andauernder Hitzeperioden gewässert werden. Da die Krone im Alter sehr breit werden kann, ist an der Straße die schlanke Sorte 'Vanessa' zu empfehlen. Besonders attraktiv ist er im Herbst, wenn sich die Blätter langanhaltend von violett über orange nach gelb verfärben.

Parrotia persica ‘Vanessa‘

Die Zerr-Eiche aus dem Balkan ist am Naturstandort häufig mit <i> Fraxinus ornus</i>  und <i> Ostrya carpinifolia</i>  vergesellschaftet. Sie ist kalkliebend und hat sich im Versuch als frosthart sowie besonders trocken- und hitzeresistent erwiesen. Sie ist eine bevorzugte Wirtsart des Eichenprozessionsspinners, was die Verwendung dieser schönen und widerstandsfähigen Eichenart leider einschränkt. Sie sollte deshalb nur vereinzelt oder in gemischten Alleen gepflanzt werden.

Quercus cerris

Die Ungarische Eiche ist eine weitere, sehr schöne und wüchsige Art aus dem Pool der zur Verfügung stehenden wärmeliebenden und trockenheitsverträglichen Eichen. Sofern keine wurzelechten Exemplare verfügbar sind, sollte darauf geachtet werden, dass sie nicht <i> Q. robur</i>, sondern auf <i> Q. frainetto</i>  veredelt ist, um Unverträglichkeitsprobleme mit der Unterlage zu vermeiden. Sie ist stärker nachgefragt als in den Baumschulen bisher verfügbar.

Quercus frainetto ‘Trump‘

Die Spanische Eiche kommt als Naturbastard aus <i>Q. cerris</i> und <i>Q. suber</i> von Südfrankreich über Spanien bis in den Balkan vor. Sie ist anspruchslos, kalkliebend und trockenheitsverträglich. Obwohl sie halb-wintergrün ist, zeigt sie sich erstaunlich frosthart. Hohe Ausfälle im Versuch gehen vor allem auf die Unverträglichkeit von Unterlage (<i>Q. cerris</i>) und Edelreis zurück.

Quercus x hispanica ‘Wageningen‘

Der Perlschnur- oder Honigbaum zeichnet sich durch eine hohe Hitzebeständigkeit und Trockenstresstoleranz aus. Er ist an kontinental geprägten Standorten zumindest in der Jugend nur bedingt frosthart und neigt zu Stammrissen. Die Sorte `Regent´ hat im Vergleich zur reinen Art eine relativ schmale Krone. Die späte Blüte im Juli kommt den Bienen zugute.

Sophora japonica ‘Regent‘

Die Silber-Linde gilt als eine der wichtigsten zukunftstträchtigen Linden. Sie wird wegen der filzigen Blattunterseite von Blattläusen gemieden. Die wichtigste Sorte mit einem durchgehenden Leittrieb ist 'Brabant'. Im Gegensatz zu den heimischen Linden verträgt sie auch als Jungbaum keinen Schattendruck.

Tilia tomentosa ‘Brabant‘

Die Ulmen sollten in Zukunft wieder mehr verwendet werden, da es sich grundsätzlich um sehr anpassungsfähige Bäume handelt. 'Lobel' zählt in Bezug auf das Ulmensterben zu den weitgehend resistenten Sorten. Ihre Vorzüge sind der schlanke Wuchs sowie die langanhaftende, sattgrüne Belaubung. Nach Hitzesommern neigt sie jedoch zu starker Blütenbildung und entsprechend schwacher Belaubung. Sie gehört zu den windfesten Baumarten und kann auch in Küstengebieten gepflanzt werden. In der Jugend ist ein regelmäßiger Schnitt zur Erziehung der Krone erforderlich.

Ulmus 'Lobel'

Die Zelkove ist in Japan ein wichtiger Straßenbaum. Als Lichtbaumart verträgt sie keinerlei Beschattung. Bei Frösten neigt sie zu Stammrissen. Sie überrascht mit einer auffälligen orange- bis dunkelroten Herbstfärbung. Die Sorte 'Green Vase' wird meist mit V-förmiger Krone aufgebaut, die keine Aufastung bis zum Lichtraumprofil ermöglicht. Sie ist daher als Straßenbaum nicht geeignet.

Zelkova serrata ‘Green Vase‘

Innerhalb des Projekts werden die Versuchsbäume jährlich im Frühjahr und Herbst auf Frost- und Trockenschäden, Kronenvitalität, Gesundheit und Zuwachsleistung bonitiert. Zusätzlich wird mit Unterstützung der Gartenämter der Partnerstädte die Phänologie der einzelnen Baumarten an den verschiedenen Standorten aufgezeichnet, d.h. die jeweilige Kalenderwoche des Blattaustriebs, der Blattverfärbung und des Blattfalls. Damit lassen sich neben der Spätfrostgefährdung auch die Vegetationslängen (Differenz zwischen Austrieb und Blattfärbung) für die einzelnen Baumarten bestimmen.

Erweiterung des Versuchsbaumsortiments 2015

Um das Repertoire klimafester Straßenbäume noch weiter auszubauen, werden seit 2015 zehn weitere vielversprechende Baumarten und -sorten in unseren Partnerstädten auf ihre Klimastresstoleranz getestet. Die einzelnen Arten wurden je 6- (Hof/ Münchberg, Kempten) bzw. 8-fach (Würzburg) an der Straße aufgepflanzt. Die Pflanz-, Pflege- und Monitoringbedingungen entsprechen denen im ersten Teil des Versuchs.

Der Schneeballblättriger Ahorn kommt in S-Europa bis zur südwestlichen Schweiz vor und wächst dort in Bergwäldern. Er ist in Bezug auf den Boden sehr anpassungsfähig. Auf Grund seiner Herkunft ist der kleine bis mittelgroße Baum mit breiter Krone wärmeliebend und hitzeverträglich.

Acer opalus

Zu sehen ist der Versuchsbaum Acer rubrum. Der Rot-Ahorn 'Somerset' ist mit seiner brillanten roten Herbstfärbung eine außergewöhnliche Erscheinung.

Acer rubrum 'Somerset'

Der Guttaperchabaum ist eine sehr selten kultivierte Art. Er ist der einzige „Gummibaum“-Vertreter in den gemäßigten Breiten. Der Guttaperchabaum bevorzugt frische Böden, toleriert aber vorübergehende Trockenperioden. Er ist sehr anspruchslos und ausreichend frosthart. Als reine Lichtbaumart verträgt er keinen Schattendruck. Dann zeigt er eine gute Wüchsigkeit.

Eucommia ulmoides

Die Schwarznuss ist in ihrer Heimat Nordamerika ein wertvoller Holz- und Fruchtlieferant. Bisher fand sie bei uns nur als mächtiger Parkbaum Verwendung, der bis zu 250 Jahre alt werden kann. Im Freistand bildet sie eine breit ausladende Krone aus.

Juglans nigra

Der Woll-Apfel weicht mit seiner straff aufrechten bis eiförmigen Kronenform vom üblichen Wuchsbild der Malus-Arten und Sorten ab und macht ihn besonders geeignet als Straßenbaum. Die Blüte und die Früchte sind deutlich weniger dekorativ als bei anderen Arten dieser Gattung. Sehr dekorativ ist hingegen die Herbstfärbung, wenn sich die Blätter orange bis purpurrot verfärben. Der Woll-Apfel besitzt eine sehr dünne Rinde, so dass ein durchgängiger Stammschutz notwendig ist, um ernste Sonnenbrandnekrosen zu vermeiden.

Malus tschonoskii

Die Morgenländische Platane ist wie die anderen Arten der Gattung ein großkroniger, sommergrüner Baum. Entsprechend ihrer Herkunft ist die Art wärmeliebend und hitzeverträglich. Als Auwaldart bevorzugt sie zwar frische Böden, im eingewachsenen Zustand verträgt sie auch trockene Standorte.

Platanus orientalis

Diese Sorte der Breitblättrigen Mehlbeere unterscheidet sich von der Art durch die schmal-pyramidale Krone und das schnellere Wachstum. Die Blätter sind im Austrieb weiß behaart, später oberseits kahl und dunkelgrün. Im Mai blühen die cremeweiß gefärbten Blüten auf, gefolgt von kleinen roten kugeli-gen Früchten im Herbst. Als tief wurzelnde sowie trockenstress- und hitzeverträgliche Art besticht sie durch sattgrüne vitale Kronen, reagiert allerdings allerdings empfindlich auf Streusalz und anhaltende Nässe.

Sorbus latifolia 'Henk Vink'

Diese Sorte der Amerikanischen Linde bleibt etwas kleiner als die reine Art. Sie bevorzugt sonnige Standorte, ist allerdings schattentoleranter als viele andere Großbäume. 'Redmond' ist trockenstresstolerant, gilt als weitgehend schädlings- sowie krankheitsfrei.

Tilia americana 'Redmond'

Die Mongolische Linde ist eine bisher selten kultivierte Lindenart. Sie zählt mit einer Wuchshöhe von max. 10 m zu den eher kleinen Arten. Abweichend von anderen Lindenarten erinnern die Blätter in ihrer Form stark an Birkenblätter. Als spät blühende Art ist sie ein ausgesprochener (Wild-)Bienenbaum und wird nur selten von Blattläusen befallen. Sie ist allerdings frostempfindlich und pflegeintensiv, da sie gerne mit Peitschenbildung reagiert.

Tilia mongolica

Die Ulmen-Sorte 'Rebona' ist einer der vielen, gegenüber der Holländischen Ulmenkrankheit hoch resistenten Kultivare aus der amerikanischen Resista-Reihe, die guten Gewissens wieder gepflanzt werden können. In der Jugendphase wächst sie schnell und bildet zunächst eine eher schmale, dichte und regelmäßige Krone aus, die rechtzeitig ausgelichtet werden sollte. Im Alter entwickelt sich eine vollere, rundere Krone. Sie ist anspruchslos und wüchsig, sollte aber nicht in großen Stückzahlen gepflanzt werden, da sie von der Zickzack-Ulmenblattwespe befallen wird, die zum Kahlfrass führen kann.

Ulmus 'Rebona'

ARD/BR Fernsehen
Stadtbäume müssen Hitze und Trockenheit verkraften

Mitarbeiter im Hubsteiger fangen mit dem Klopfschirm Insektenlarven und Spinnen.

Die Serie "Stadtwald der Zukunft" (ARD/BR) gibt einen guten Gesamtüberblick über die erheblichen Probleme, mit denen Straßenbäume durch den Klimawandel konfrontiert sind, und die Antworten, die das langjährige Forschungsprojekt „Stadtgrün 2021“ darauf gibt. (externer Link zur ARD-Alpha-Mediathek)  Mehr

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Pfaffenhofen an der Ilm – klimagerechter Ausbau der Grünflächen

Zu sehen ist das Gelände des Freibad Pfaffenhofen mit den frischgepflanzten Jungbäumen.

Damit die wohltuende Wirkung von Bäumen auf Grünflächen, aber auch auf Spielplätzen und an Baumalleen mit dem Klimawandel Schritt halten kann, wurde in Pfaffenhofen eine Grüne Infrastrukturstrategie für die kommenden Jahrzehnte entwickelt. Das nachhaltige Konzept beinhaltet den Erhalt, die Diversifizierung und Erhöhung des städtischen Baumbestandes mit klimaresilienten Baumarten und findet sich bereits in der Umsetzung.   Mehr

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Trockenstressreaktionen heimischer und nicht-heimischer Stadtbaumarten in Extremsommern

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Bäume haben mehrere Möglichkeiten, auf Dürre- und Hitzeperioden zu reagieren: hohe Resilienz durch herkunftsbedingte, genetische Anpassungen (z.B. Hartlaubigkeit der Blätter), durch mittelfristige Anpassungen (Adaptionen), die im erst Folgejahr ausgeprägt werden (z.B. kleinere Blätter mit kleineren, aber zahlreicheren Spaltöffnungen) und Akklimationen, d.h. unmittelbare Reaktionen auf Trockenstress (z.B. Absenkung des Blattwasserpotentials). Anpassungsstrategien auf allen drei Ebenen werden für Stadtklimabaumarten aus dem Langzeitprojekt „Stadtgrün 2021“ vorgestellt.  Mehr

Forschungsbericht
Stadtgrün 2021 - Neue Bäume braucht das Land!

Zu sehen ist die Klimaallee in Würzburg.

Die extremen „Steppensommer“ 2015 und 2018-2020 erlauben eine vorläufige Bewertung zur Hitze- und Trockenstresstoleranz der Versuchsbaumarten. Dank der Langzeitdaten und der engen Zusammenarbeit mit über 30 bayerischen Kommunen im Bayerischen Netzwerk „Klimabäume“ kristallisieren sich mittlerweile regional besonders geeignete Baumarten für die klimatisch unterschiedlichen Standorte heraus.  Mehr

17. Symposium zur Pflanzenverwendung in der Stadt
Die Stadtbäume im Fokus

Eine Frau und eine Mann stehen vor einem Baum an einer frisch gepflanzten Baumallee.

Städte ohne Bäume? Kaum vorstellbar, aber vielleicht künftig traurige Realität. Denn nicht nur der Klimawandel, sondern auch zu kleine Baumgruben, Trockenheit, Hitze und Luftschadstoffe machen es Bäumen in den „Betonwüsten“ schwer. Doch es gibt einen grünen Hoffnungsschimmer am Horizont: So ist die LWG seit über 10 Jahren auf der Suche nach geeigneten Kandidaten, die den Herausforderungen trotzen. So stand das 17. Symposium zur Pflanzenverwendung in der Stadt diesmal ganz im Zeichen von „Stadtbaumarten im Klimawandel“.  Mehr

Fachartikel
Stadtklimabäume – geeignete Habitate für die urbane Insektenvielfalt?

Mit einem Auffangtuch unter den Ästen werden die Insekten gesammelt und später ausgewertet.

Dies ist die erste Studie, in der die Artenvielfalt von Insekten und Spinnen in den Baumkronen heimischer und nicht-heimischer Stadtbäume vergleichend untersucht wurde. Quintessenz der Ergebnisse ist, dass alle Baumarten einen unerwartet hohen Individuen- und Artenreichtum aufwiesen. Heimische Baumarten unterschieden sich hinsichtlich der Insektenvielfalt im Kronenraum nicht von ihren südosteuropäischen Verwandten.  Mehr

Bayerisches Netzwerk Klimabäume

Stark in der Gemeinschaft
6. Forum "Bayerisches Netzwerk Klimabäume"

Die Teilnehmer des 6. Netzwerktreffens stehen zusammen auf einer Treppe.

Aufgrund des großen Interesses der bayerischen Städte und Gemeinden an dem Projekt "Stadtgrün 2021" wurde 2010 das "Bayerische Netzwerk Klimabäume" ins Leben gerufen. Daran sind bisher über 35 Kommunen in ganz Bayern beteiligt, die ihre Praxiserfahrungen mit den im Versuchsprojekt verwendeten Versuchsbaumarten an den eigenen Standorten einbringen. Am 10. Februar 2023 fand das bereits 6. Netzwerktreffen an der Landesanstalt in Veitshöchheim statt. Neben dem Austausch untereinander gab es auch eine Vortragsreihe.  Mehr

In diesem Netzwerk sind auch Ihre Praxiserfahrungen mit den Versuchsbaumarten gefragt. Alle bayerischen Städte und Gemeinden können mitmachen!

Übersicht bisher mitwirkende Städte und Gemeinden

Landkarte von Bayern mit den markierten Orten der Netzwerkpartner

Netzwerkpartner "Stadtgrün 2021" (Stand: 01.01.2018)

Poster

Eine Posterserie Rund um das Thema "Stadtgrün 2021" zum Ausdrucken für Ihre Veranstaltungen finden Sie unter "Publikationen"; dort das Thema Straßen- und Stadtbäume und unter Typ Poster anklicken.

weitere interessante Berichte

Verkabelung von Klimabäumen
LWG misst „Fieberkurve“ von Stadtbäumen

Dr. Liu und eine Mitarbeiterin befestigen einen Verteiler direkt am Baumstamm.

Mal „schnell“ Fieber messen geht bei einem Baum nicht. In einem Pilotversuch setzt die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) aus Veitshöchheim daher auf modernste Messtechnik. Dafür wurde im Sommer 2017 ein Klimabaum am Friedrich-Bergius-Ring in Würzburg aufwendig verkabelt ...  Mehr

Projektdaten
Projektleitung: Dr. Susanne Böll
Projektbearbeiter: Dr. Susanne Böll, Dr. Philipp Schönfeld, Klaus Körber
Projektpartner: Institut für Erwerbs- und Freizeitgartenbau (LWG), Fachzentrum Analytik (LWG)
Laufzeit: 2009 bis 2023
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Förderkennzeichen: Erstprojekt KL/08/02; Folgeprojekte KL/12/02, KL/14/02, KL/15/03, KL/17/03, KL/18/03 und KL/21/01