Pflanze kann Klima
Der Klimawandel-Garten
© PantherMedia / Taut (YAYMicro) [Thermometer]
Herzlich willkommen im Klimawandel-Garten in München!
Der Klimawandel-Garten des Landwirtschaftsministeriums erfreut seine Besucher auch in diesem Jahr wieder mit neuen interaktiven Ausstellungsobjekten. Liebhaber digitaler Technik erwartet eine virtuelle Schnitzeljagd. Im „Klima-Erlebnis-Häusl“ gibt es jetzt was auf die Ohren. Eine Audio-Installation macht die Folgewirkungen der Erderwärmung für jeden Besucher zum Hörerlebnis. Mit den Themenbereichen „Klimaschutz undercover“ und „Mein Freund der Stadtbaum“ werden die vorhandenen Stationen sinnvoll ergänzt.
Der Besucher bekommt beispielhafte Anregungen für die Bauwerksbegrünung, Flächenentsiegelung, Regenwasserbewirtschaftung und eine Pflanzenverwendung, die dem Klimawandel trotzt. Alle Themen, die bespielt werden, haben einen direkten Bezug zur Klimaforschung des Freistaats Bayern. Jede Station bietet praktisches Anschauungsmaterial in Form ausgewählter Baustoffe und Bauweisen und informiert über den Benefit künftigen Tuns.
Der Klimawandel-Garten befindet sich am Landwirtschaftsministerium in der Ludwigstraße 2 in 80539 München (Ecke Galeriestraße). Mit öffentlichen Verkehrsmitteln (U3/6 und U4/5) bis zum U-Bahnhof Odeonsplatz, von dort fußläufig in wenigen Schritten zur Ausstellung.
Hier finden Sie den Klimawandel-Garten in München (Kartenansicht)
Immer heißere Temperaturen und häufigere meteorologische Extremereignisse wie Stürme, Starkregen, Dürre oder Hitzeperioden belasten Mensch und Natur. Vor allem in den versiegelten Städten steigen die Temperaturen durch den Wärmeinseleffekt noch weiter an. An heißen Tagen kann es wegen der Wärmespeicherung und -abstrahlung der Bebauung bis zu 10°C wärmer werden als im Umland. Auch Tropennächte mit Temperaturn über 20° C machen der Stadtbevölkerung immer mehr zu schaffen.
Pflanzen mäßigen das Stadtklima durch:
- Schutz vor Einstrahlung und Erwärmung
- Erhöhung der Wasserspeicherung und Verdunstungskühlung
- Lärmschutz und Luftreinigung
- Aufnahme von Kohlendioxid und Produktion von Sauerstoff
- Wind- und Erosionsschutz
Lebensraum für Pflanzen bieten vorrangig öffentliche Grünanlagen, Gewerbegrün und privat genutzte Gärten. Aber auch in Kombination mit Bebauung und deren Erschließung kann ohne zusätzlichen Flächenbedarf mit grünen Gebäudehüllen und begrünbaren Wegebefestigungen wirksame grüne Infrastruktur geschaffen werden.
In der Stadt der Zukunft zählt jede Pflanze, um das Klima für ihre Bewohner ein Stück weit erträglicher zu gestalten. Aber nicht jede Pflanze ist für diese Aufgaben auch geeignet. Nur klimaangepasste Pflanzen, in standortgerechter Verwendung trotzen dem Klimawandel, unabhängig ob es sich dabei um heimische oder nichtheimische Vegetation handelt.
Stadtgrün hilft immer und (fast) überall. Suchen Sie sich Verbündete und gehen Sie mit gutem Beispiel voran, in ihrem eigenen Garten, in ihrem Wohnquartier, in ihrer Siedlung, in ihrer Stadt.
Lageplan
An 17 Stationen erfahren die Besucher des Klimawandel-Gartens Wissenswertes über die Bedeutung von Pflanzen und Grünelementen zur Bewältigung der Folgewirkungen des Klimawandels im Siedlungsbereich.
Themenschwerpunkte vor Ort
Sonderausstellung „Hopfen trifft Gärtner!“
Wer kennt Sie nicht, die bayerischen „Hopfengärten“ in Spalt und Hersbruck oder die Hallertau, das nördlich von München gelegene, mit rund 2.400 Quadratkilometern größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt. Dort findet sich die Heimat der landwirtschaftlichen Hopfenproduktion. Seit einigen Jahren hält der Hopfen aber auch Einzug in Hausgärten und öffentliches Grün. Früher schon als Heilpflanze geschätzt, wird er heute zunehmend als rasch wachsende Kletterpflanze zum Sichtschutz an Zäunen und Pergolen sowie zur Fassadenbegrünung genutzt.
Zum Saisonfinale widmet sich der Klimawandel-Garten mit Unterstützung des Instituts für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Kooperation mit der Gesellschaft für Hopfenforschung am Standort Wolnzach/Hüll in einer Sonderausstellung dem auch als „grünes Gold“ bekannten Echten Hopfen, botanisch Humulus lupulus. Im Gegensatz zu den meisten anderen mehrjährigen Kletterpflanzen ist er eine sommergrüne Kletterstaude, die jedes Frühjahr neu aus dem Wurzelstock austreibt und sich im Uhrzeigersinn windend den Weg nach oben bahnt. Mittels vertikal ausgerichteter Drahtseile, Stangen oder Klettergerüste überwindet er Höhen von mehr als 10 Metern in rasanter Geschwindigkeit. An bodenfrischen, nähstoffreichen, überwiegend sonnigen Standorten überzeugt Hopfen auch im Garten durch seine pflegeleichte Art, die großen schattenspendenden Blätter und den schnellen dichten Wuchs. Wird er ausreichend gedüngt und gewässert, fühlt er sich sowohl als solitärer „Platzhirsch“ als auch als „Lückenfüller“ in Gemeinschaft mit anderen Pflanzen wohl.
Workshops
Themen-Workshops mit Führung durch den Klimawandel-Garten werden von der LWG organisiert.
Die Teilnahme an den Workshops ist kostenfrei.
Tel.: 0931 9801-3332 (Montag bis Donnerstag vormittags)
E-Mail: bay.gartenakademie@lwg.bayern.de
Führungen
Führungen durch eine zertifizierte Gästeführerin, jeweils freitags 17:00 bis 18:30 Uhr im 2-wöchigen Abstand.
Die Führungen sind kostenfrei. Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich!
Die nächsten Termine sind:
- August 2024:
09.08. und 23.08. - September 2024:
06.09. und 20.09. - Oktober 2024:
18.10.
Silke Knopp
Tel.: 0931 9801-3342 (Montag bis Donnerstag von 9 bis 13 Uhr)
E-Mail: fuehrungen@lwg.bayern.de
Weitere Führungsanfragen richten Sie bitte an:
Florian Demling
E-Mail: florian.demling@lwg.bayern.de
Berichterstattung
Rückblick
Der Klimawandel-Garten lädt zur kostenfreien Besichtigung ein
Der neue Klimawandel-Garten in München wurde am 10. Mai 2023 von der Bayerischen Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber im Beisein der Gartenbau-Verbände feierlich eröffnet. Ab sofort sind auf 14 Stationen Anregungen zur Anpassung von Grünflächen und Gärten an den Klimawandel zu erkunden. Mehr
Klimawandel-Garten in der zweiten Saison
© Pia Regnet, StMELF
Der Klimawandel-Garten am Landwirtschaftsministerium geht in das zweite Jahr: Neue Stationen können jetzt mit allen Sinnen entdeckt werden – es kann gefühlt und gehört werden, welche Maßnahmen möglich sind. Mehr
Informationen zu abgeschlossenen Forschungsprojekten und Demogärten des Instituts für Stadtgrün und Landschaftsbau finden Sie unter:
Projektdaten
Projektleitung: Jürgen Eppel
Projektbearbeiter: Florian Demling, Angelika Eppel-Hotz, Dr. Claus Prinz, Nikolai Kendzia
Projektpartner: Landesvereinigung Gartenbau Bayern e. V., Landesgartenschau Kirchheim 2024
Laufzeit: 01.11.2022 bis 31.12.2024
Finanzierung: Bayer. Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten